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Text File | 1996-09-18 | 242.2 KB | 4,636 lines |
- Die Psalmen.
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- \1\
- ERSTES BUCH.
-
- $1$ Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen,
- den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter
- sitzt, $2$ sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über
- sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! $3$ Er ist wie ein Baum,
- gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner
- Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er tut, gelingt
- ihm. $4$ Nicht so die Gottlosen; sondern sie sind wie Spreu,
- die der Wind verweht. $5$ Darum bestehen Gottlose nicht im
- Gericht, noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten. $6$ Denn
- der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg
- vergeht.
-
- \2\
-
- $1$ Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die
- Völkerschaften? $2$ Es treten auf Könige der Erde, und Fürsten
- tun sich zusammen gegen den HERRN und seinen Gesalbten: $3$
- `Laβt uns zerreiβen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!'
- $4$ Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet über sie.
- $5$ Dann spricht er sie an in seinem Zorn, in seiner Zornglut
- schreckt er sie: $6$ `Habe doch ich meinen König geweiht auf
- Zion, meinem heiligen Berg!' $7$ Laβt mich die Anordnung des
- HERRN bekanntgeben! Er hat zu mir gesprochen: `Mein Sohn bist
- du, ich habe dich heute gezeugt. $8$ Fordere von mir, und ich
- will dir die Nationen zum Erbteil geben, zu deinem Besitz die
- Enden der Erde. $9$ Mit eisernem Stab magst du sie
- zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeiβen.' $10$ Und
- nun, ihr Könige, handelt verständig; laβt euch zurechtweisen,
- ihr Richter der Erde! $11$ Dienet dem HERRN mit Furcht, und
- jauchzt mit Zittern! $12$ Küβt den Sohn, daβ er nicht zürne
- und ihr umkommt auf dem Weg; denn leicht entbrennt sein Zorn.
- Glücklich alle, die sich bei ihm bergen!
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- \3\
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- $1$ Ein Psalm. Von David. Als er vor seinem Sohn Absalom floh.
- $2$ HERR! Wie zahlreich sind meine Bedränger! Viele erheben
- sich gegen mich; $3$ viele sagen von mir: Es gibt keine
- Rettung für ihn bei Gott! $4$ Du aber, HERR, bist ein Schild
- um mich her, meine Ehre, und der mein Haupt emporhebt. $5$ Mit
- meiner Stimme rufe ich zum HERRN, und er antwortet mir von
- seinem heiligen Berg. $6$ Ich legte mich nieder und schlief;
- ich erwachte, denn der HERR stützt mich. $7$ Ich fürchte nicht
- Zehntausende Kriegsvolks, die ringsum mich belagern. $8$ Steh
- auf, HERR! Rette mich, mein Gott! Denn du hast alle meine Feinde
- auf die Backe geschlagen; die Zähne der Gottlosen hast du
- zerschmettert. $9$ Bei dem HERRN ist die Rettung. Dein Segen
- komme auf dein Volk.
-
- \4\
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- $1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Von David.
- $2$ Wenn ich rufe, antworte mir, Gott meiner Gerechtigkeit! In
- Bedrängnis hast du mir Raum gemacht; sei mir gnädig und höre
- mein Gebet! $3$ Ihr Herrensöhne, wie lange [bleibt] meine Ehre
- zur Schande [verkehrt], werdet ihr Eitles lieben und Lüge
- suchen? // $4$ Erkennt doch, daβ der HERR einen Frommen für
- sich ausgesondert hat! Der HERR hört, wenn ich zu ihm rufe.
- $5$ Erbebt, aber sündigt nicht! Denkt nach in eurem Herzen auf
- eurem Lager, aber seid still! $6$ Opfert Gerechtigkeitsopfer
- und vertraut auf den HERRN! $7$ Viele sagen: Wer wird uns
- Gutes schauen lassen? Erhebe, HERR, über uns das Licht deines
- Angesichts! $8$ Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als
- jenen zu der Zeit, da sie viel Korn und Most haben. $9$ In
- Frieden werde ich, sobald ich liege, schlafen; denn du, HERR,
- läβt mich, [obschon] allein, in Sicherheit wohnen.
-
- \5\
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- $1$ Dem Chorleiter. Zu Flöten. Ein Psalm. Von David. $2$
- Meine Worte nimm zu Ohren, HERR, merke auf mein Seufzen! $3$
- Horche auf die Stimme meines Schreiens, mein König und mein
- Gott; denn zu dir bete ich. $4$ HERR, in der Frühe wirst du
- meine Stimme hören. In der Frühe rüste ich dir [ein Opfer] zu
- und spähe aus. $5$ Denn du bist nicht ein Gott, der an
- Gottlosigkeit Gefallen hat; bei dir darf ein Böser nicht weilen.
- $6$ Verblendete dürfen nicht vor deine Augen hintreten; du
- hassest alle, die Frevel tun. $7$ Du läβt die Lügenredner
- verlorengehen; den Mann des Blutes und des Truges verabscheut
- der HERR. $8$ Ich aber darf dank der Fülle deiner Gnade
- eingehen in dein Haus; ich bete an zu deinem heiligen Tempel
- hin, in der Furcht vor dir. $9$ HERR, leite mich in deiner
- Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; ebne vor mir deinen Weg.
- $10$ Denn nichts Gewisses ist in ihrem Mund, ihr Inneres ist
- Verderben. Ein offenes Grab ist ihre Kehle, ihre Zunge glätten
- sie. $11$ Laβ sie büβen, o Gott; mögen sie fallen um ihrer
- Pläne willen! Stoβe sie hinweg wegen der Menge ihrer Vergehen,
- denn sie sind widerspenstig gegen dich gewesen. $12$ Doch
- mögen sich freuen alle, die sich bei dir bergen, und jubeln
- allezeit. Du beschirmst sie, darum frohlocken in dir, die deinen
- Namen lieben. $13$ Denn du segnest den Gerechten, HERR, wie
- mit einem Schild umringst du ihn mit Huld.
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- \6\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Auf der Scheminith. Ein
- Psalm. Von David. $2$ HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn,
- und züchtige mich nicht in deinem Grimm! $3$ Sei mir gnädig,
- HERR, denn ich bin welk; heile mich, HERR, denn meine Gebeine
- sind bestürzt. $4$ Meine Seele ist tief bestürzt. Aber du,
- HERR, bis wann -? $5$ Kehre um, HERR, befreie meine Seele;
- rette mich um deiner Gnade willen! $6$ Denn im Tode gedenkt
- man deiner nicht; im Scheol, wer wird dich preisen? $7$ Müde
- bin ich durch mein Seufzen; die ganze Nacht schwemme ich mein
- Bett, mache mit meinen Tränen mein Lager zerflieβen. $8$
- Geschwächt von Gram ist mein Auge, gealtert wegen all meiner
- Dränger. $9$ Weicht von mir, alle ihr Übeltäter; denn der HERR
- hat die Stimme meines Weinens gehört. $10$ Der HERR hat mein
- Flehen gehört; mein Gebet nimmt der HERR an. $11$ Beschämt und
- tief bestürzt werden alle meine Feinde; sie müssen
- zurückweichen, werden plötzlich beschämt.
-
- \7\
-
- $1$ Ein Schiggajon von David, das er dem HERRN sang wegen der
- Worte des Benjaminiten Kusch. $2$ HERR, mein Gott, bei dir
- berge ich mich, rette mich von allen meinen Verfolgern und
- befreie mich! $3$ Daβ er nicht wie ein Löwe mein Leben
- zerreiβt, er reiβt, und da ist kein Befreier. $4$ HERR, mein
- Gott! Wenn ich solches getan habe, wenn Unrecht an meinen Händen
- ist, $5$ wenn ich Böses vergolten dem, der mit mir Frieden
- hält, und geplündert den, der mich ohne Ursache bedrängt, $6$
- so verfolge der Feind meine Seele und erreiche sie, er trete
- mein Leben zu Boden und strecke meine Ehre hin in den Staub.
- $7$ Steh auf, HERR, in deinem Zorn! Erhebe dich gegen das
- Wüten meiner Bedränger, und wache auf zu mir! Gericht hast du
- befohlen. $8$ Die Schar der Völkerschaften umringe dich, zur
- Höhe über ihnen kehre zurück! $9$ Der HERR richtet die Völker.
- Richte mich, HERR, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner
- Lauterkeit, die auf mir ist. $10$ Ein Ende nehme die Bosheit
- der Gottlosen, aber dem Gerechten gib Bestand, der du Herzen und
- Nieren prüfst, gerechter Gott! $11$ Mein Schild über [mir] ist
- Gott, der die von Herzen Aufrichtigen rettet. $12$ Gott ist
- ein gerechter Richter und ein strafender Gott an jedem Tag.
- $13$ Wahrhaftig, schon wieder wetzt er [der Feind] sein
- Schwert, spannt seinen Bogen und rüstet ihn. $14$ Aber gegen
- sich selbst hat er die Mordwerkzeuge bereitet, seine Pfeile
- brennend gemacht. $15$ Siehe, er trägt in sich Böses; er geht
- schwanger mit Unheil, gebiert Falschheit. $16$ Er hat eine
- Grube gegraben und hat sie ausgehöhlt, doch ist er in die Falle
- gefallen, die er gemacht hat. $17$ Sein Unheil kehrt auf sein
- Haupt zurück, und auf seinen Scheitel herab kommt seine
- Gewalttat. $18$ Ich will den HERRN preisen nach seiner
- Gerechtigkeit und besingen den Namen des HERRN, des Höchsten.
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- \8\
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- $1$ Dem Chorleiter. Nach der Gittit. Ein Psalm. Von David.
- $2$ HERR, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der
- ganzen Erde, der du deine Hoheit gelegt hast auf die Himmel!
- $3$ Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du Macht
- gegründet um deiner Bedränger willen, um zum Schweigen zu
- bringen den Feind und den Rachgierigen. $4$ Wenn ich anschaue
- deine Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die
- du bereitet hast: $5$ Was ist der Mensch, daβ du sein
- gedenkst, und des Menschen Sohn, daβ du dich um ihn kümmerst?
- $6$ Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel, mit
- Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn. $7$ Du machst ihn zum
- Herrscher über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine
- Füβe gestellt: $8$ Schafe und Rinder allesamt und auch die
- Tiere des Feldes, $9$ Vögel des Himmels und Fische des Meeres,
- was die Pfade der Meere durchzieht. $10$ HERR, unser Herr, wie
- herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!
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- \9\
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- $1$ Dem Chorleiter. Almuth Labben. Ein Psalm. Von David. $2$
- Ich will [dich] preisen, HERR, mit meinem ganzen Herzen, will
- erzählen alle deine Wundertaten. $3$ In dir will ich mich
- freuen und frohlocken, will deinen Namen besingen, [du]
- Höchster, $4$ während meine Feinde zurückweichen, stürzen und
- umkommen vor deinem Angesicht. $5$ Denn du hast ausgeführt
- mein Recht und meine Rechtssache; du hast dich auf den Thron
- gesetzt, ein gerechter Richter. $6$ Du hast Nationen
- gescholten, den Gottlosen verloren gegeben, ihren Namen
- ausgelöscht für immer und ewig; $7$ der Feind ist erledigt,
- zertrümmert für immer; du hast Städte zerstört, ihr Andenken ist
- getilgt. $8$ Der HERR läβt sich nieder auf immer, er hat
- seinen Thron aufgestellt zum Gericht. $9$ Und er, er wird
- richten die Welt in Gerechtigkeit, wird über die Völkerschaften
- Gericht halten in Geradheit. $10$ Doch dem Unterdrückten ist
- der HERR eine hohe Feste, eine hohe Feste in Zeiten der
- Drangsal. $11$ Auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen;
- denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR. $12$
- Singet dem HERRN, der Zion bewohnt, verkündet unter den Völkern
- seine Taten! $13$ Denn der dem vergossenen Blut nachforscht,
- hat ihrer gedacht; er hat das Schreien der Elenden nicht
- vergessen. $14$ Sei mir gnädig, HERR! Sieh an mein Elend von
- seiten meiner Hasser, indem du mich emporhebst aus den Toren des
- Todes: $15$ Damit ich all dein Lob erzähle in den Toren der
- Tochter Zion, daβ ich frohlocke über deine Rettung. $16$
- Versunken sind die Nationen in die Grube, die sie gemacht; in
- dem Netz, das sie versteckt haben, hat sich ihr eigener Fuβ
- gefangen. $17$ Der HERR hat sich zu erkennen gegeben, er hat
- Gericht ausgeübt: der Gottlose hat sich verstrickt im Werk
- seiner Hände. Higgajon. $18$ Mögen zum Scheol sich wenden die
- Gottlosen, alle Nationen, die Gott vergessen. $19$ Denn nicht
- für immer wird der Arme vergessen, [noch] geht der Elenden
- Hoffnung für ewig verloren. $20$ Steh auf, HERR, daβ nicht der
- Mensch Gewalt habe! Mögen gerichtet werden die Nationen vor
- deinem Angesicht! $21$ Lege Furcht auf sie, HERR! Mögen die
- Nationen erkennen, daβ sie Menschen sind!
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- \10\
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- $1$ Warum, HERR, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der
- Drangsal? $2$ In Hochmut verfolgt der Gottlose den Elenden.
- Sie werden erfaβt von den Anschlägen, die jene ersonnen haben.
- $3$ Denn der Gottlose rühmt [sich] wegen des Begehrens seiner
- Seele; und der Habsüchtige lästert, er verachtet den HERRN.
- $4$ Der Gottlose [denkt] hochnäsig: `Er wird nicht
- nachforschen.' `Es ist kein Gott!' sind alle seine Gedanken.
- $5$ Erfolgreich sind seine Wege allezeit. Hoch oben sind
- deine Gerichte, weit von ihm entfernt; alle seine Widersacher -
- er bläst sie an. $6$ Er spricht in seinem Herzen: Ich werde
- nicht wanken, von Geschlecht zu Geschlecht in keinem Unglück
- sein. $7$ Voll Fluch ist sein Mund, voll Hinterlist und
- Bedrückung; unter seiner Zunge ist Mühsal und Unheil. $8$ Er
- sitzt im Hinterhalt der Höfe, in Verstecken bringt er den
- Unschuldigen um; seine Augen spähen dem Armen nach. $9$ Er
- lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht; er lauert,
- um den Elenden zu fangen; er fängt den Elenden, indem er ihn in
- sein Netz zieht. $10$ Er zerschlägt, duckt sich [nieder]; und
- die Armen fallen durch seine gewaltigen [Kräfte]. $11$ Er
- spricht in seinem Herzen: Gott hat vergessen, hat verborgen sein
- Angesicht, ewig sieht er nicht! $12$ Steh auf, HERR! Gott,
- erhebe deine Hand! Vergiβ nicht die Elenden! $13$ Warum darf
- der Gottlose Gott verachten, sprechen in seinem Herzen: `Du
- wirst nicht nachforschen'? $14$ Du hast es gesehen, denn du,
- du schaust auf Mühsal und Gram, um es in deine Hand zu nehmen.
- Dir überläβt es der Arme, der Vaterlose; du bist ja Helfer.
- $15$ Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen! Ahnde
- seine Gottlosigkeit, daβ du [sie] nicht [mehr] findest! $16$
- Der HERR ist König immer und ewig; verschwunden sind die
- Nationen aus seinem Land. $17$ Den Wunsch der Sanftmütigen
- hast du gehört, HERR; du festigst ihr Herz, läβt aufmerken dein
- Ohr, $18$ um Recht zu schaffen der Waise und dem
- Unterdrückten, daβ künftig kein Mensch von der Erde mehr
- zusammenschrecke.
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- \11\
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- $1$ Dem Chorleiter. Von David. Bei dem HERRN habe ich mich
- geborgen. Wie sagt ihr zu meiner Seele: `Flieh in die Berge wie
- ein Vogel'? $2$ Denn siehe, die Gottlosen spannen den Bogen,
- haben ihren Pfeil auf der Sehne gerichtet, im Finstern zu
- schieβen auf die von Herzen Aufrichtigen. $3$ Wenn die
- Grundpfeiler umgerissen werden, was richtet da der Gerechte aus?
- $4$ Der HERR ist in seinem heiligen Palast, der HERR - in den
- Himmeln ist sein Thron. Seine Augen schauen, seine Augenblitze
- prüfen die Menschenkinder. $5$ Der HERR prüft den Gerechten;
- aber den Gottlosen und den, der Gewalttat liebt, haβt seine
- Seele. $6$ Er läβt Schlingen, Feuer und Schwefel regnen auf
- die Gottlosen. Glutwind ist ihres Bechers Anteil. $7$ Denn
- gerecht ist der HERR. Gerechte Taten liebt er. Aufrichtige
- schauen sein Angesicht.
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- \12\
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- $1$ Dem Chorleiter. Auf der Scheminith. Ein Psalm. Von David.
- $2$ Rette, HERR! - denn der Fromme ist dahin, denn die Treuen
- sind verschwunden unter den Menschenkindern. $3$ Sie reden
- Lüge, ein jeder mit seinem Nächsten; mit glatter Lippe, mit
- doppeltem Herzen reden sie. $4$ Der HERR möge ausrotten alle
- glatten Lippen, die Zunge, die groβe Dinge redet, $5$ die da
- sagen: `Dank unserer Zunge sind wir überlegen, unsere Lippen
- sind mit uns; wer ist unser Herr?' $6$ Wegen der
- gewalttätigen Behandlung der Elenden, wegen des Seufzens der
- Armen will ich nun aufstehen, spricht der HERR; ich will in
- Sicherheit stellen den, gegen den man schnaubt. $7$ Die Worte
- des HERRN sind reine Worte - Silber, am Eingang zur Erde
- geläutert, siebenmal gereinigt. $8$ Du, HERR, wirst sie
- einhalten, wirst ihn behüten vor diesem Geschlecht ewig. $9$
- Ringsum wandeln Gottlose, während Gemeinheit emporkommt bei den
- Menschenkindern.
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- \13\
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- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Bis wann,
- HERR? Willst du mich vergessen immerdar? Bis wann willst du dein
- Angesicht vor mir verbergen? $3$ Bis wann soll ich Sorgen
- hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen bei Tage? Bis
- wann soll sich mein Feind über mich erheben? $4$ Schau her,
- antworte mir, HERR, mein Gott! Mach hell meine Augen, daβ ich
- nicht zum Tod entschlafe! $5$ Daβ mein Feind nicht sage: `Ich
- habe ihn überwältigt!' meine Bedränger nicht frohlocken, wenn
- ich wanke. $6$ Ich aber, ich habe auf deine Gnade vertraut;
- mein Herz soll frohlocken über deine Rettung. Ich will dem HERRN
- singen, denn er hat wohlgetan an mir.
- #
- V. 1-7: Ps 53.
- #
- \14\
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- $1$ Dem Chorleiter. Von David. Der Tor spricht in seinem
- Herzen: `Es ist kein Gott!' Sie haben Verderben angerichtet, sie
- tun abscheuliche Taten; da ist keiner, der Gutes tut. $2$ Der
- HERR hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um
- zu sehen, ob ein Verständiger da ist, einer, der Gott sucht!
- $3$ Alle sind abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist
- keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. $4$ Haben denn keine
- Erkenntnis alle, die Böses tun, die mein Volk fressen, als äβen
- sie Brot? Den HERRN rufen sie nicht an. $5$ Da überfiel sie
- Schrecken, denn Gott ist beim Geschlecht des Gerechten. $6$
- Die Pläne des Elenden wollt ihr zuschanden machen, aber seine
- Zuflucht ist der HERR. $7$ O käme doch aus Zion die Rettung
- für Israel! Wenn der HERR die Gefangenschaft seines Volkes
- wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.
-
- \15\
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- $1$ Ein Psalm. Von David. HERR, wer darf in deinem Zelt
- weilen? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg? $2$ Der
- rechtschaffen wandelt und Gerechtigkeit übt und Wahrheit redet
- in seinem Herzen, $3$ nicht verleumdet mit seiner Zunge, kein
- Übel tut seinem Gefährten und keine Schmähung bringt auf seinen
- Nächsten, $4$ in dessen Augen der Verworfene verachtet ist,
- der aber die ehrt, die den HERRN fürchten; der, hat er zum
- Schaden geschworen, es nicht ändert; $5$ der sein Geld nicht
- auf Zins gibt, und kein [Bestechungs-]Geschenk nimmt gegen den
- Unschuldigen. Wer solches tut, wird nicht wanken in Ewigkeit.
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- \16\
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- $1$ Ein Miktam. Von David. Bewahre mich, Gott, denn ich berge
- mich bei dir! $2$ Ich habe zum HERRN gesagt: `Du bist mein
- Herr; es gibt kein Glück für mich auβer dir'. $3$ An den
- Heiligen, die auf Erden sind, an den Herrlichen ist all mein
- Wohlgefallen. $4$ Zahlreich sind die Schmerzen derer, die
- einem anderen [Gott] nachlaufen; ich werde ihre Trankopfer von
- Blut nicht spenden und ihre Namen nicht auf meine Lippen nehmen.
- $5$ Der HERR ist das Teil meines Erbes und mein Becher; du
- bist es, der mein Los festlegt. $6$ Die Meβschnüre sind mir
- gefallen auf liebliches Land; ja, mein Erbteil gefällt mir.
- $7$ Ich preise den HERRN, der mich beraten hat, selbst des
- Nachts unterweisen mich meine Nieren. $8$ Ich habe den HERRN
- stets vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht
- wanken. $9$ Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine
- Seele. Auch mein Fleisch wird in Sicherheit ruhen. $10$ Denn
- meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht
- zugeben, daβ dein Frommer die Grube sehe. $11$ Du wirst mir
- kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem
- Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.
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- \17\
-
- $1$ Ein Gebet. Von David. Höre, HERR, die gerechte Sache,
- horche auf mein Schreien, nimm zu Ohren mein Gebet von Lippen
- ohne Trug! $2$ Von deinem Angesicht gehe mein Recht aus!
- Deine Augen mögen Aufrichtigkeit sehen. $3$ Du hast mein Herz
- geprüft, hast mich des Nachts durchforscht; du hast mich
- geläutert - nichts findest du. Ich habe überlegt: nichts wird
- meinem Mund entschlüpfen. $4$ Beim Treiben der Menschen habe
- ich mich nach dem Wort deiner Lippen gehütet vor den Wegen des
- Gewalttätigen. $5$ Meine Schritte hielten sich in deinen
- Spuren, meine Tritte haben nicht gewankt. $6$ Ich rufe dich
- an, denn du erhörst mich, o Gott. Neige dein Ohr zu mir, höre
- meine Rede! $7$ Erweise wunderbar deine Gnade, du Retter
- derer, die sich bergen vor den Empörern bei deiner Rechten.
- $8$ Bewahre mich wie den Augapfel, birg mich im Schatten
- deiner Flügel $9$ vor den Gottlosen, die mich zerstören,
- meinen Todfeinden, die mich umzingeln. $10$ Mit ihrem Fett
- verschlieβen sie [sich], mit ihrem Mund reden sie aus Anmaβung.
- $11$ Unsere Schritte - jetzt haben sie uns umringt; sie
- richten ihre Augen darauf, [uns] zu Boden zu strecken. $12$
- Er ist gleich einem Löwen, gierig nach Raub, und wie ein
- Junglöwe, der im Versteck sitzt. $13$ Steh auf, HERR, tritt
- ihm entgegen, wirf ihn nieder! Rette meine Seele vor dem
- Gottlosen durch dein Schwert, $14$ vor den Leuten durch deine
- Hand, HERR, vor den Leuten, deren Teil im Leben von dieser Welt
- ist! Was du zugedacht hast - damit füllst du ihren Bauch, daβ
- [noch ihre] Söhne davon satt werden und ihren Kindern den Rest
- hinterlassen. $15$ Ich aber, ich werde dein Angesicht schauen
- in Gerechtigkeit, werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit
- deinem Bild.
-
- \18\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von dem Knecht des HERRN, von David, der
- die Worte dieses Liedes zum HERRN redete an dem Tag, als der
- HERR ihn errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus
- der Hand Sauls. $2$ Und er sprach: Ich liebe dich, HERR,
- meine Stärke! $3$ Der HERR ist mein Fels und meine Burg und
- mein Erretter, mein Gott ist mein Hort, bei dem ich mich berge,
- mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Feste. $4$
- `Gepriesen!' rufe ich zum HERRN, so werde ich vor meinen Feinden
- gerettet. $5$ Es umfingen mich Bande des Todes, und Bäche des
- Verderbens erschreckten mich. $6$ Fesseln des Scheols umgaben
- mich, ich stand vor den Fallen des Todes. $7$ In meiner
- Bedrängnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Er
- hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei vor ihm
- drang an seine Ohren. $8$ Da wankte und bebte die Erde, die
- Grundfesten der Berge erzitterten und wankten, denn er war [von
- Zorn] entbrannt. $9$ Rauch stieg auf von seiner Nase, und
- Feuer fraβ aus seinem Mund, glühende Kohlen brannten aus ihm.
- $10$ Er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und Dunkel war
- unter seinen Füβen. $11$ Er fuhr auf einem Cherub und flog
- daher, so schwebte er auf den Flügeln des Windes. $12$ Er
- machte Finsternis zu seinem Versteck rings um sich her, zu
- seiner Laube Wasserdunkel, dichtes Gewölk. $13$ Aus dem Glanz
- vor ihm zogen seine Wolken vorüber [mit] Hagel und Feuerkohlen.
- $14$ Und der HERR donnerte in den Himmeln, und der Höchste
- lieβ seine Stimme erschallen [mit] Hagel und Feuerkohlen.
- $15$ Und er schoβ seine Pfeile und zerstreute sie, er
- schleuderte Blitze und verwirrte sie. $16$ Da wurden sichtbar
- die Betten der Wasser, und die Fundamente der Welt wurden
- aufgedeckt vor deinem Schelten, HERR, vor dem Schnauben des
- Hauchs deiner Nase. $17$ Er griff aus der Höhe, erfaβte mich,
- zog mich heraus aus groβen Wassern. $18$ Er rettete mich vor
- meinem starken Feind und vor meinen Hassern, denn sie waren
- mächtiger als ich. $19$ Sie ereilten mich am Tage meines
- Unglücks, aber der HERR wurde mir zur Stütze. $20$ Und er
- führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Gefallen
- an mir hatte. $21$ Der HERR handelte an mir nach meiner
- Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vergalt er mir.
- $22$ Denn ich habe die Wege des HERRN eingehalten und bin von
- meinem Gott nicht gottlos abgewichen. $23$ Denn alle seine
- Rechtsbestimmungen waren vor mir, und seine Ordnungen wies ich
- nicht von mir. $24$ Auch war ich untadelig gegen ihn und
- hütete mich vor meiner Schuld. $25$ So vergalt der HERR mir
- nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor
- seinen Augen. $26$ Gegen den Treuen verhältst du dich treu,
- gegen den untadeligen Mann untadelig. $27$ Gegen den Reinen
- zeigst du dich rein, gegen den Verkehrten aber verdreht. $28$
- Ja, du rettest das arme Volk und erniedrigst hochmütige Augen.
- $29$ Ja, du läβt meine Leuchte strahlen. Der HERR, mein Gott,
- erhellt meine Finsternis. $30$ Denn mit dir kann ich auf
- Raubzug gehen, mit meinem Gott kann ich eine Mauer überspringen.
- $31$ Gott - sein Weg ist untadelig; des HERRN Wort ist
- lauter; ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen.
- $32$ Denn wer ist Gott auβer dem HERRN? Und wer ist ein Fels
- als nur unser Gott? $33$ Gott umgürtet mich mit Kraft und
- untadelig macht er meinen Weg. $34$ Er macht meine Füβe den
- Hirschen gleich, und stellt mich hin auf meine Höhen. $35$ Er
- lehrt meine Hände das Kämpfen und meine Arme spannen den ehernen
- Bogen. $36$ Und du gabst mir den Schild deines Heils, und
- deine Rechte stützte mich, und deine Herabneigung machte mich
- groβ. $37$ Du schaffst Raum meinen Schritten unter mir, und
- meine Knöchel haben nicht gewankt. $38$ Meinen Feinden jagte
- ich nach und erreichte sie, und ich kehrte nicht um, bis ich sie
- aufgerieben hatte. $39$ Ich zerschmetterte sie, daβ sie nicht
- mehr aufstehen konnten; sie fielen unter meine Füβe. $40$ Und
- du umgürtetest mich mit Kraft zum Kampf, beugtest unter mich,
- die gegen mich aufstanden. $41$ Du hast bewirkt, daβ meine
- Feinde mir den Rücken [zeigen müssen], und meine Hasser, ich
- habe sie vernichtet. $42$ Sie schrieen - aber da war kein
- Retter - zum HERRN, doch er antwortete ihnen nicht. $43$ Und
- ich zermalmte sie wie Staub vor dem Wind; wie Straβenkot
- schüttete ich sie aus. $44$ Du hast mich errettet aus den
- Streitigkeiten des Volkes; du hast mich zum Haupt der Nationen
- gesetzt; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir. $45$
- Sowie ihr Ohr hörte, gehorchten sie mir; die Söhne der Fremde
- schmeichelten mir. $46$ Die Söhne der Fremde sanken hin und
- zitterten hervor aus ihren Festungen. $47$ Der HERR lebt!
- Gepriesen sei mein Fels und erhoben der Gott meines Heils!
- $48$ Der Gott, der mir Rache gab und mir die Völker
- unterwarf, $49$ der mich rettete vor meinen zornigen Feinden.
- Du erhöhtest mich über die, die gegen mich aufstanden; von dem
- Mann der Gewalttat hast du mich befreit. $50$ Darum will ich
- dich preisen unter den Völkern, HERR, und will spielen deinem
- Namen, $51$ der seinem König groβe Rettungen schenkt und
- Gnade erweist seinem Gesalbten, David und seinen Nachkommen
- ewig.
-
- \19\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Die Himmel
- erzählen die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe
- verkündet seiner Hände Werk. $3$ Ein Tag sprudelt dem anderen
- Kunde zu, und eine Nacht meldet der anderen Kenntnis - $4$
- ohne Rede und ohne Worte, mit unhörbarer Stimme. $5$ Ihr
- Schall geht aus über die ganze Erde und bis an das Ende der Welt
- ihre Sprache. Dort hat er der Sonne ein Zelt gesetzt. $6$ Und
- sie, wie ein Bräutigam aus seinem Gemach tritt sie hervor; sie
- freut sich wie ein Held, die Bahn zu durchlaufen. $7$ Vom
- Ende des Himmels geht sie aus und läuft um bis an sein Ende;
- nichts ist vor ihrer Glut verborgen. $8$ Das Gesetz des HERRN
- ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist
- zuverlässig und macht den Einfältigen weise. $9$ Die
- Vorschriften des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz; das
- Gebot des HERRN ist lauter und erleuchtet die Augen. $10$ Die
- Furcht des HERRN ist rein und besteht in Ewigkeit. Die
- Rechtsbestimmungen des HERRN sind Wahrheit, sie sind gerecht
- allesamt; $11$ sie, die köstlicher sind als Gold, ja viel
- gediegenes Gold, und süβer als Honig und Honigseim. $12$ Auch
- wird dein Knecht durch sie gewarnt; in ihrer Befolgung liegt
- groβer Lohn. $13$ Verirrungen - wer bemerkt sie? Von den
- verborgenen [Sünden] sprich mich frei! $14$ Auch von
- Übermütigen halte deinen Knecht zurück; laβ sie mich nicht
- beherrschen! Dann bin ich tadellos und bin rein von schwerem
- Vergehen. $15$ Laβ die Reden meines Mundes und das Sinnen
- meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und
- mein Erlöser!
-
- \20\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Der HERR
- erhöre dich am Tag der Drangsal, der Name des Gottes Jakobs
- mache dich unangreifbar. $3$ Er sende dir Hilfe aus dem
- Heiligtum, und von Zion aus unterstütze er dich. $4$ Er
- gedenke aller deiner Speisopfer, und dein Brandopfer wolle er
- annehmen! $5$ Er gebe dir nach deinem Herzen, und alle deine
- Pläne erfülle er! $6$ Jubeln wollen wir über dein Heil, im
- Namen unseres Gottes das Panier erheben. Der HERR erfülle alle
- deine Bitten! $7$ Jetzt habe ich erkannt, daβ der HERR seinem
- Gesalbten hilft; aus seinen heiligen Himmeln wird er ihn erhören
- durch Heilstaten seiner Rechten. $8$ Diese [denken] an Wagen
- und jene an Rosse, wir aber gedenken an den Namen des HERRN,
- unseres Gottes. $9$ Jene krümmen sich und fallen, wir aber
- stehen und bleiben aufrecht. $10$ HERR, hilf! Der König
- erhöre uns am Tage unseres Rufens!
-
- \21\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ HERR, über
- deine Kraft freut sich der König, und wie sehr frohlockt er über
- deine Hilfe! $3$ Den Wunsch seines Herzens hast du ihm
- gewährt, und das Verlangen seiner Lippen nicht verweigert.
- $4$ Denn mit Segnungen an Gutem kamst du ihm entgegen; auf
- sein Haupt setztest du eine Krone von Gold. $5$ Leben erbat
- er von dir, du hast es ihm gegeben: Länge der Tage immer und
- ewig. $6$ Groβ ist seine Herrlichkeit durch deine Hilfe;
- Majestät und Pracht legtest du auf ihn. $7$ Denn zu Segnungen
- setzt du ihn für immer; du erfreust ihn mit Freude vor deinem
- Angesicht. $8$ Denn auf den HERRN vertraut der König, und
- durch des Höchsten Gnade wird er nicht wanken. $9$ Deine Hand
- wird alle deine Feinde finden, deine Rechte wird finden deine
- Hasser. $10$ Einem Feuerofen wirst du sie gleich machen zur
- Zeit deines Erscheinens; der HERR in seinem Zorn wird sie
- verschlingen, und Feuer wird sie verzehren. $11$ Ihre Frucht
- wirst du von der Erde vertilgen und ihre Nachkommen aus den
- Menschenkindern. $12$ Haben sie auch Böses gegen dich
- geplant, einen Anschlag ersonnen: nichts werden sie
- zustandebringen. $13$ Denn du wirst machen, daβ sie den
- Rücken kehren, wirst deine Bogensehne gegen ihr Angesicht
- richten. $14$ Erhebe dich, HERR, in deiner Kraft! Wir wollen
- singen und spielen deiner Macht.
-
- \22\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Nach `Hirschkuh der Morgenröte'. Ein
- Psalm. Von David. $2$ Mein Gott, mein Gott, warum hast du
- mich verlassen? Fern von meiner Rettung sind die Worte meines
- Gestöhns. $3$ Mein Gott, ich rufe bei Tage, und du antwortest
- nicht; und bei Nacht, und mir wird keine Ruhe. $4$ Doch du
- bist heilig, der du wohnst [unter] den Lobgesängen Israels.
- $5$ Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du
- rettetest sie. $6$ Zu dir schrieen sie um Hilfe und wurden
- gerettet; sie vertrauten auf dich und wurden nicht zuschanden.
- $7$ Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der
- Leute und verachtet vom Volk. $8$ Alle, die mich sehen,
- spotten über mich; sie verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:
- $9$ `Er hat es auf den HERRN gewälzt, der rette ihn, befreie
- ihn, denn er hat ja Gefallen an ihm!' $10$ Ja, du bist es,
- der mich aus dem Mutterleib gezogen hat, der mir Vertrauen
- einflöβte an meiner Mutter Brüsten. $11$ Auf dich bin ich
- geworfen von Mutterschoβ her, von meiner Mutter Leib an bist du
- mein Gott. $12$ Sei nicht fern von mir, denn Not ist nahe,
- denn kein Helfer ist da. $13$ Viele Stiere haben mich
- umgeben, starke [Stiere] von Basan mich umringt. $14$ Sie
- haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt, [wie] ein Löwe, reiβend
- und brüllend. $15$ Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle
- meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist mein Herz
- geworden, zerschmolzen in meinem Inneren. $16$ Meine Kraft
- ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an
- meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. $17$
- Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat
- mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füβe
- durchgraben. $18$ Alle meine Gebeine könnte ich zählen. Sie
- schauen und sehen auf mich [herab]. $19$ Sie teilen meine
- Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los.
- $20$ Du aber, HERR, sei nicht fern! Meine Stärke, eile mir zu
- Hilfe! $21$ Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige
- aus des Hundes Pranke! $22$ Rette mich aus dem Rachen des
- Löwen und von den Hörnern der Büffel! Du hast mich erhört.
- $23$ Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern;
- inmitten der Versammlung will ich dich loben. $24$ Ihr, die
- ihr den HERRN fürchtet, lobet ihn; alle Nachkommen Jakobs,
- verherrlicht ihn, und scheut euch vor ihm, alle Nachkommen
- Israels! $25$ Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut
- das Elend des Elenden, noch sein Angesicht vor ihm verborgen;
- und als er zu ihm schrie, hörte er. $26$ Von dir [kommt] mein
- Lobgesang in groβer Versammlung; erfüllen will ich meine Gelübde
- vor denen, die ihn fürchten. $27$ Die Sanftmütigen werden
- essen und satt werden; es werden den HERRN loben, die ihn
- suchen; leben wird euer Herz für immer. $28$ Es werden daran
- gedenken und zum HERRN umkehren alle Enden der Erde; vor dir
- werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen. $29$ Denn
- dem HERRN [gehört] das Königtum, er herrscht über die Nationen.
- $30$ Es aβen und fielen nieder alle Fetten der Erde; vor ihm
- werden sich beugen alle, die in den Staub hinbfuhren, und der,
- der seine Seele nicht am Leben erhalten konnte. $31$
- Nachkommen werden ihm dienen; man wird vom Herrn erzählen einem
- Geschlecht, das kommen wird. $32$ Sie werden verkünden seine
- Gerechtigkeit einem Volk, das noch geboren wird, denn er hat es
- getan.
-
- \23\
-
- $1$ Ein Psalm. Von David. Der HERR ist mein Hirte, mir wird
- nichts mangeln. $2$ Er lagert mich auf grünen Auen, er führt
- mich zu stillen Wassern. $3$ Er erquickt meine Seele. Er
- leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
- $4$ Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte
- ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein
- Stab, sie trösten mich. $5$ Du bereitest vor mir einen Tisch
- angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
- mein Becher flieβt über. $6$ Nur Güte und Gnade werden mir
- folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus
- des HERRN lebenslang.
-
-
- \24\
-
- $1$ Von David. Ein Psalm. Des HERRN ist die Erde und ihre
- Fülle, die Welt und die darauf wohnen. $2$ Denn er, er hat
- sie gegründet über Meeren, und über Strömen sie festgestellt.
- $3$ Wer darf hinaufsteigen auf den Berg des HERRN und wer
- darf stehen an seiner heiligen Stätte? $4$ Der unschuldige
- Hände und ein reines Herz hat, der seine Seele nicht auf
- Falsches richtet und nicht schwört zum Betrug. $5$ Er wird
- Segen empfangen vom HERRN und Gerechtigkeit von dem Gott seines
- Heils. $6$ Das ist das Geschlecht derer, die nach ihm
- trachten, die dein Angesicht suchen: Jakob. // $7$ Erhebt,
- ihr Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, daβ
- der König der Herrlichkeit einziehe! $8$ Wer ist dieser König
- der Herrlichkeit? Der HERR, stark und mächtig! Der HERR, mächtig
- im Kampf! $9$ Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, und erhebt
- euch, ihr ewigen Pforten, daβ der König der Herrlichkeit
- einziehe! $10$ Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Der
- HERR der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit!
-
- \25\
-
- $1$ Von David. Zu dir, HERR, erhebe ich meine Seele. $2$
- Mein Gott, auf dich vertraue ich: laβ mich nicht zuschanden
- werden, laβ meine Feinde nicht über mich frohlocken! $3$ Auch
- werden alle, die auf dich harren, nicht beschämt werden; es
- werden beschämt werden, die treulos handeln ohne Ursache. $4$
- Deine Wege, HERR, tue mir kund, deine Pfade lehre mich! $5$
- Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der
- Gott meines Heils; auf dich harre ich den ganzen Tag. $6$
- Gedenke an deine Erbarmungen, HERR, und an deine Gnadenerweise;
- denn sie sind von Ewigkeit her. $7$ An die Sünden meiner
- Jugend und meine Vergehen gedenke nicht; nach deiner Gnade
- gedenke du meiner, um deiner Güte willen, HERR! $8$ Gütig und
- gerade ist der HERR; darum unterweist er die Sünder in dem Weg.
- $9$ Er leitet die Sanftmütigen im Recht und lehrt die
- Sanftmütigen seinen Weg. $10$ Alle Pfade des HERRN sind Gnade
- und Treue denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren.
- $11$ Um deines Namens willen, HERR, vergib mir meine Schuld,
- denn sie ist groβ. $12$ Wer ist nun der Mann, der den HERRN
- fürchtet? Ihn wird er unterweisen in dem Weg, den er wählen
- soll. $13$ Seine Seele wird im Guten wohnen, und seine
- Nachkommen werden das Land besitzen. $14$ Der HERR zieht ins
- Vertrauen, die ihn fürchten, und sein Bund [dient dazu], sie zu
- unterweisen. $15$ Meine Augen sind stets auf den HERRN
- gerichtet; denn er, er wird meine Füβe aus dem Netz lösen.
- $16$ Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn einsam und
- elend bin ich. $17$ Die Enge meines Herzens mache weit, und
- führe mich heraus aus meinen Bedrängnissen! $18$ Sieh mein
- Elend an und meine Mühsal, und vergib alle meine Sünden! $19$
- Sieh meine Feinde an, wie viele sie sind, mit gewalttätigem Haβ
- hassen sie mich. $20$ Bewahre meine Seele und rette mich! Laβ
- mich nicht zuschanden werden, denn ich berge mich bei dir.
- $21$ Lauterkeit und Redlichkeit mögen mich behüten, denn ich
- harre auf dich. $22$ Erlöse Israel, o Gott, aus allen seinen
- Nöten!
-
-
- \26\
-
- $1$ Von David. Hilf mir zum Recht, HERR! Denn in meiner
- Lauterkeit bin ich gewandelt; und auf den HERRN habe ich
- vertraut, ich werde nicht wanken. $2$ Erprobe mich, HERR, und
- prüfe mich; läutere meine Nieren und mein Herz! $3$ Denn
- deine Gnade war mir vor Augen, und in deiner Wahrheit wandelte
- ich. $4$ Ich habe nicht bei trügerischen Leuten gesessen, und
- mit Hinterlistigen ging ich nicht um. $5$ Ich habe die
- Versammlungen der Übeltäter gehaβt, und bei Gottlosen saβ ich
- nicht. $6$ Ich wasche meine Hände in Unschuld, und umschreite
- deinen Altar, HERR, $7$ um laut ein Danklied hören zu lassen
- und alle deine Wundertaten zu erzählen. $8$ HERR, ich liebe
- die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit.
- $9$ Raffe meine Seele nicht weg mit den Sündern, noch mein
- Leben mit Blutmenschen, $10$ an deren Händen Schandtat und
- deren Rechte voll Bestechung ist! $11$ Ich aber wandle in
- meiner Lauterkeit. Erlöse mich und sei mir gnädig! $12$ Mein
- Fuβ steht auf ebenem Boden. Den HERRN werde ich in Versammlungen
- preisen.
-
- \27\
-
- $1$ Von David. Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem
- sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht,
- vor wem sollte ich erschrecken? $2$ Wenn Übeltäter mir nahen,
- mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde, so
- sind sie es, die straucheln und fallen. $3$ Wenn sich ein
- Heer gegen mich lagert, so fürchtet sich mein Herz nicht; wenn
- sich auch Krieg gegen mich erhebt, trotzdem bin ich
- vertrauensvoll. $4$ Eins habe ich vom HERRN erbeten, danach
- trachte ich: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines
- Lebens, um anzuschauen die Freundlichkeit des HERRN und
- nachzudenken in seinem Tempel. $5$ Denn er wird mich bergen
- in seiner Hütte am Tag des Unheils, er wird mich verbergen im
- Versteck seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich heben.
- $6$ Und nun wird mein Haupt sich erheben über meine Feinde
- rings um mich her. Opfer voller Jubel will ich opfern in seinem
- Zelt, ich will singen und spielen dem HERRN. $7$ Höre, HERR,
- mit meiner Stimme rufe ich: sei mir gnädig und erhöre mich!
- $8$ Mein Herz erinnert dich: `Suchet mein Angesicht!' ~ Dein
- Angesicht, HERR, suche ich. $9$ Verbirg dein Angesicht nicht
- vor mir, weise deinen Knecht nicht ab im Zorn! Du bist meine
- Hilfe gewesen. Gib mich nicht auf und verlaβ mich nicht, Gott
- meines Heils! $10$ Sogar mein Vater und meine Mutter haben
- mich verlassen, aber der HERR nimmt mich auf. $11$ Lehre
- mich, HERR, deinen Weg, und leite mich auf ebenem Pfad um meiner
- Feinde willen! $12$ Gib mich nicht preis der Gier meiner
- Bedränger, denn falsche Zeugen sind gegen mich aufgestanden und
- der, der Gewalttat schnaubt. $13$ Ach, wenn ich mir nicht
- sicher wäre, das Gute des HERRN zu schauen im Land der
- Lebendigen . . .! $14$ Harre auf den HERRN! Sei mutig, und
- dein Herz sei stark, und harre auf den HERRN!
-
- \28\
-
- $1$ Von David. Zu dir, HERR, rufe ich; mein Fels, wende dich
- nicht schweigend von mir ab, daβ du nicht gegen mich verstummst
- und ich nicht denen gleich werde, die in die Grube hinabfahren!
- $2$ Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie,
- wenn ich meine Hände aufhebe zu deinem heiligen Tempelraum.
- $3$ Reiβe mich nicht weg mit den Gottlosen und mit den
- Übeltätern, die friedlich reden mit ihren Nächsten, aber Böses
- in ihrem Herzen haben! $4$ Gib ihnen nach ihrem Tun und nach
- der Bosheit ihrer Taten; nach dem Werk ihrer Hände gib ihnen,
- vergilt ihnen ihre Tat! $5$ Denn sie achten nicht auf die
- Taten des HERRN, noch auf das Werk seiner Hände. Er wird sie
- zerstören und nicht aufbauen. $6$ Gepriesen sei der HERR,
- denn er hat die Stimme meines Flehens gehört. $7$ Der HERR
- ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz
- vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein
- Herz, und ich will ihn preisen mit meinem Lied. $8$ Der HERR
- ist ihre Stärke, und er ist eine rettende Burg für seinen
- Gesalbten. $9$ Hilf deinem Volk und segne dein Erbteil; weide
- sie und trage sie bis in Ewigkeit!
-
- \29\
-
- $1$ Ein Psalm. Von David. Gebt dem HERRN, ihr Göttersöhne,
- gebt dem HERRN Herrlichkeit und Kraft! $2$ Gebt dem HERRN die
- Herrlichkeit seines Namens; betet an den HERRN in heiliger
- Pracht! $3$ Die Stimme des HERRN ist über den Wassern, der
- Gott der Herrlichkeit donnert; der HERR über groβen Wassern.
- $4$ Die Stimme des HERRN ist gewaltig, die Stimme des HERRN
- ist erhaben. $5$ Die Stimme des HERRN zerbricht Zedern, ja,
- der HERR zerbricht die Zedern des Libanon. $6$ Er läβt sie
- hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon wie einen jungen
- Büffel. $7$ Die Stimme des HERRN sprüht Feuerflammen, $8$
- die Stimme des HERRN erschüttert die Wüste, der HERR erschüttert
- die Wüste Kades. $9$ Die Stimme des HERRN macht Hirschkühe
- kreiβen und läβt Zicklein vorzeitig gebären . . . Und in seinem
- Tempel ruft alles: Herrlichkeit! $10$ Der HERR thront auf der
- Wasserflut, der HERR thront als König ewig. $11$ Der HERR
- möge Kraft geben seinem Volk, der HERR möge sein Volk segnen mit
- Frieden.
-
- \30\
-
- $1$ Ein Psalm. Ein Lied zur Einweihung des Hauses. Von David.
- $2$ Ich will dich erheben, HERR, denn du hast mich
- emporgezogen und lieβest meine Feinde sich nicht über mich
- freuen. $3$ HERR, mein Gott, zu dir habe ich geschrieen, und
- du hast mich geheilt. $4$ HERR, du hast meine Seele aus dem
- Scheol heraufgeholt, hast mich am Leben erhalten [und bewahrt]
- vor dem Hinabfahren zur Grube. $5$ Spielt dem HERRN, ihr
- seine Frommen, und preist zu seinem heiligen Gedenken! $6$
- Denn einen Augenblick [stehen wir] in seinem Zorn, ein Leben
- lang in seiner Gunst; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen
- ist Jubel da. $7$ Ich zwar dachte in meiner Sorglosigkeit:
- `Niemals werde ich wanken'. $8$ HERR, in deiner Gunst hattest
- du mich auf feste Berge gestellt. Du verbargst dein Angesicht,
- da wurde ich bestürzt. $9$ Zu dir, HERR, rief ich, und zum
- Herrn flehte ich: $10$ `Was für Gewinn bringt mein Blut, mein
- Hinabfahren in die Grube? Wird der Staub dich preisen? Wird er
- deine Treue verkünden? $11$ Höre, HERR, und sei mir gnädig!
- HERR, sei mein Helfer!' $12$ Meine Wehklage hast du mir in
- Reigen verwandelt, mein Sacktuch hast du gelöst und mit Freude
- mich umgürtet, $13$ damit meine Seele dich besinge und nicht
- schweige. HERR, mein Gott, in Ewigkeit will ich dich preisen.
-
- \31\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Bei dir,
- HERR, habe ich mich geborgen; laβ mich niemals zuschanden
- werden; errette mich in deiner Gerechtigkeit! $3$ Neige zu
- mir dein Ohr, eilends errette mich! Sei mir ein Fels der
- Zuflucht, ein unzugängliches Haus, mich zu retten! $4$ Denn
- mein Fels und meine Festung bist du; und um deines Namens willen
- führe mich und leite mich! $5$ Ziehe mich aus dem Netz, das
- sie mir heimlich gelegt haben; denn du bist mein Schutz. $6$
- In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst,
- HERR, du Gott der Treue! $7$ Ich hasse die, die sich an
- nichtige Götzen halten, doch ich, ich traue auf den HERRN.
- $8$ Ich will frohlocken und mich freuen über deine Gnade, daβ
- du mein Elend angesehen, die Bedrängnisse meiner Seele erkannt
- hast, $9$ daβ du mich nicht überliefert hast in die Hand des
- Feindes, [sondern] meine Füβe auf weiten Raum gestellt hast.
- $10$ Sei mir gnädig, HERR, denn ich bin in Bedrängnis; vor
- Gram verfällt mein Auge, meine Seele und mein Leib. $11$ Denn
- in Kummer schwindet mein Leben dahin und meine Jahre in Seufzen;
- meine Kraft wankt durch meine Schuld, und es verfallen meine
- Gebeine. $12$ Vor allen meinen Bedrängern bin ich zum Hohn
- geworden, auch meinen Nachbarn gar sehr, und zum Schrecken
- meinen Bekannten; die mich auf der Straβe sehen, fliehen vor
- mir. $13$ In Vergessenheit bin ich geraten, aus dem Herzen
- fort wie ein Toter, bin wie ein verlorengegangenes Gefäβ.
- $14$ Denn ich höre das Tuscheln vieler, Schrecken ringsum;
- indem sie sich miteinander gegen mich zusammentun, sinnen sie
- darauf, mir das Leben zu nehmen. $15$ Ich aber, ich habe auf
- dich vertraut, HERR; ich sagte: Du bist mein Gott! $16$ In
- deiner Hand sind meine Zeiten; rette mich aus der Hand meiner
- Feinde und vor meinen Verfolgern! $17$ Laβ dein Angesicht
- leuchten über deinem Knecht, hilf mir in deiner Gnade! $18$
- HERR, laβ mich nicht zuschanden werden, denn ich habe dich
- angerufen; mögen zuschanden werden die Gottlosen, verstummen im
- Scheol! $19$ Laβ schweigen die Lügenlippen, die in Hochmut
- und Verachtung Freches reden gegen den Gerechten! $20$ Wie
- groβ ist deine Güte, die du bereithältst denen, die dich
- fürchten, die du denen erweist, die sich bei dir bergen vor den
- Menschen. $21$ Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts
- vor den Verschwörungen der Menschen; du birgst sie in einer
- Hütte vor dem Gezänk der Zungen. $22$ Gepriesen sei der HERR,
- denn wunderbar hat er seine Gnade an mir erwiesen in einer
- befestigten Stadt. $23$ Ich zwar dachte in meiner Bestürzung:
- `Ich bin weggenommen aus deinen Augen.' Doch du hast die Stimme
- meines Flehens gehört, als ich zu dir schrie. $24$ Liebet den
- HERRN, alle seine Frommen! Die Treuen behütet der HERR, doch er
- vergilt reichlich dem, der anmaβend handelt. $25$ Seid stark,
- und euer Herz fasse Mut, alle, die ihr auf den HERRN harrt!
-
- \32\
-
- $1$ Von David. Ein Maskil Glücklich der, dem Übertretung
- vergeben, dem Sünde zugedeckt ist! $2$ Glücklich der Mensch,
- dem der HERR die Schuld nicht zurechnet und in dessen Geist kein
- Trug ist! $3$ Als ich schwieg, zerfielen meine Gebeine durch
- mein Gestöhn den ganzen Tag. $4$ Denn Tag und Nacht lastete
- auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommergluten.
- // $5$ So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine
- Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine
- Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld
- meiner Sünde. // $6$ Deshalb soll jeder Fromme zu dir beten,
- zur Zeit, da du zu finden bist; gewiβ, bei groβer Wasserflut ihn
- werden sie nicht erreichen. $7$ Du bist ein Bergungsort für
- mich; vor Bedrängnis behütest du mich; du umgibst mich mit
- Rettungsjubel. // $8$ Ich will dich unterweisen und dich
- lehren den Weg, den du gehen sollst; ich will dir raten, meine
- Augen über dir [offenhalten]. $9$ Seid nicht wie ein Roβ, wie
- ein Maultier, ohne Verstand; mit Zaum und Zügel ist seine Kraft
- zu bändigen, sonst nahen sie dir nicht. $10$ Viele Schmerzen
- hat der Gottlose; wer aber auf den HERRN vertraut, den umgibt er
- mit Gnade. $11$ Freut euch an dem HERRN, und frohlockt, ihr
- Gerechten, und jubelt, alle ihr von Herzen Aufrichtigen!
-
- \33\
-
- $1$ Jubelt, ihr Gerechten, über den HERRN; den Aufrichtigen
- ziemt Lobgesang. $2$ Preist den HERRN mit der Zither; spielt
- ihm auf der zehnsaitigen Harfe! $3$ Singt ihm ein neues Lied;
- spielt schön auf den Saiten mit Jubelschall! $4$ Denn richtig
- ist das Wort des HERRN, und all sein Werk [geschieht] in Treue.
- $5$ Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der
- Gnade des HERRN. $6$ Durch des HERRN Wort sind die Himmel
- gemacht und all ihr Heer durch den Hauch seines Mundes. $7$
- Er sammelt die Wasser des Meeres wie einen Wall, legt in
- Behälter die Fluten. $8$ Es fürchte den HERRN die ganze Erde;
- mögen sich vor ihm scheuen alle Bewohner der Welt! $9$ Denn
- er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da. $10$
- Der HERR macht zunichte den Ratschluβ der Nationen, er vereitelt
- die Gedanken der Völker. $11$ Der Ratschluβ des HERRN hat
- ewig Bestand, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu
- Geschlecht. $12$ Glücklich die Nation, deren Gott der HERR
- ist, das Volk, das er sich erwählt hat zum Erbteil! $13$ Der
- HERR blickt vom Himmel herab, er sieht alle Menschenkinder.
- $14$ Von der Stätte seines Thrones schaut er auf alle
- Bewohner der Erde; $15$ er, der ihnen allesamt das Herz
- gebildet hat, achtet auf alle ihre Werke. $16$ Der König
- siegt nicht durch die Gröβe des Heeres; ein Held befreit sich
- nicht durch die Gröβe der Kraft. $17$ Ein Trug ist das Roβ,
- wenn Rettung nötig ist, und mit seiner groβen Kraft rettet es
- nicht. $18$ Siehe, das Auge des HERRN [ruht] auf denen, die
- ihn fürchten, die auf seine Gnade harren, $19$ daβ er ihre
- Seele vom Tod errette und sie am Leben erhalte in Hungersnot.
- $20$ Unsere Seele wartet auf den HERRN; unsere Hilfe und
- unser Schild ist er. $21$ Denn in ihm wird unser Herz sich
- freuen, weil wir seinem heiligen Namen vertrauen. $22$ Deine
- Gnade, HERR, sei über uns, gleichwie wir auf dich harren.
-
-
- \34\
-
- $1$ Von David. Als er sich vor Abimelech wahnsinnig stellte
- und dieser ihn wegtrieb und er fortging. $2$ Den HERRN will
- ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in meinem Munde
- sein. $3$ In dem HERRN soll sich rühmen meine Seele; hören
- werden es die Sanftmütigen und sich freuen. $4$ Erhebt den
- HERRN mit mir, laβt uns miteinander erhöhen seinen Namen! $5$
- Ich suchte den HERRN, und er antwortete mir; und aus allen
- meinen Ängsten rettete er mich. $6$ Sie blickten auf ihn und
- strahlten, und ihr Angesicht wird nicht beschämt. $7$ Dieser
- Elende rief, und der HERR hörte, und aus allen seinen
- Bedrängnissen rettete er ihn. $8$ Der Engel des HERRN lagert
- sich um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie. $9$
- Schmecket und sehet, daβ der HERR gütig ist! Glücklich der Mann,
- der sich bei ihm birgt! $10$ Fürchtet den HERRN, ihr seine
- Heiligen! Denn keinen Mangel haben die, die ihn fürchten.
- $11$ Junglöwen darben und hungern, aber die den HERRN suchen,
- entbehren kein Gut. $12$ Kommt, ihr Söhne, hört mir zu: die
- Furcht des HERRN will ich euch lehren. $13$ Wer ist der Mann,
- der Lust zum Leben hat, der [seine] Tage liebt, um Gutes zu
- sehen? $14$ Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen
- vor betrügerischer Rede; $15$ laβ ab vom Bösen und tue Gutes,
- suche Frieden und jage ihm nach! $16$ Die Augen des HERRN
- [sind gerichtet] auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr
- Schreien. $17$ Denen, die Böses tun, [steht] das Angesicht
- des HERRN entgegen, um ihr Gedächtnis von der Erde zu tilgen.
- $18$ Sie schreien, und der HERR hört, aus allen ihren
- Bedrängnissen rettet er sie. $19$ Nahe ist der HERR denen,
- die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes
- sind, rettet er. $20$ Vielfältig ist das Unglück des
- Gerechten, aber aus dem allen errettet ihn der HERR. $21$ Er
- bewahrt alle seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird
- zerbrochen. $22$ Den Gottlosen wird die Bosheit töten; und
- die den Gerechten hassen, werden es büβen. $23$ Der HERR
- erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die sich bei ihm
- bergen, müssen nicht büβen.
-
- \35\
-
- $1$ Von David. Streite, HERR, mit denen, die gegen mich
- streiten, kämpfe mit denen, die mich bekämpfen! $2$ Ergreife
- Kleinschild und Langschild, und stehe auf zu meiner Hilfe!
- $3$ Zücke den Speer und versperre [den Weg] gegenüber meinen
- Verfolgern; sprich zu meiner Seele: `Ich bin deine Hilfe!'
- $4$ Es sollen sich schämen und zuschanden werden, die nach
- meinem Leben trachten; es sollen zurückweichen und beschämt
- werden, die mir Unheil ersinnen! $5$ Laβ sie sein wie Spreu
- vor dem Wind, und der Engel des HERRN stoβe [sie]! $6$ Ihr
- Weg sei finster und schlüpfrig, und der Engel des HERRN verfolge
- sie! $7$ Denn ohne Ursache haben sie mir ihr Netz heimlich
- gelegt, ohne Ursache meiner Seele [eine Grube] gegraben. $8$
- Verderben komme über ihn, ohne daβ er es erkennt; und sein Netz,
- das er heimlich gelegt hat, fange ihn; ins Verderben falle er
- hinein! $9$ Und meine Seele wird frohlocken über den HERRN,
- wird sich freuen über seine Hilfe. $10$ Alle meine Gebeine
- werden sagen: `HERR, wer ist wie du! Der du den Elenden rettest
- vor dem Stärkeren und den Elenden und Armen vor seinem Räuber.'
- $11$ Es treten gewalttätige Zeugen auf; was ich nicht weiβ,
- fragen sie mich. $12$ Sie vergelten mir Böses für Gutes;
- vereinsamt ist meine Seele. $13$ Ich aber, als sie krank
- waren, kleidete mich in Sacktuch; ich kasteite mit Fasten meine
- Seele. Ach, daβ mein Gebet in meinen Schoβ zurückkehrte! $14$
- Als wäre es mir ein Freund, ein Bruder gewesen, so bin ich
- einhergegangen; wie leidtragend um die Mutter habe ich mich
- trauernd niedergebeugt. $15$ Sie aber haben sich über mein
- Straucheln gefreut und sich versammelt, Schläger haben sich
- versammelt gegen mich, und ich kannte sie nicht; sie zerreiβen
- und hören nicht auf. $16$ Unter Gottesverächtern verspotten
- sie [meinen] Rückzugsort, sie knirschen gegen mich mit ihren
- Zähnen. $17$ Herr, wie lange willst du zusehen? Stell mein
- Leben wieder her aus ihren Verwüstungen, aus [der Gewalt der]
- Junglöwen mein einziges [Gut]. $18$ Ich werde dich preisen in
- der groβen Versammlung, unter zahlreichem Volk dich loben.
- $19$ Laβ nicht über mich frohlocken, die mir ohne Grund feind
- sind, noch mit den Augen zwinkern, die ohne Ursache mich hassen.
- $20$ Denn nicht zum Frieden reden sie; und gegen die Stillen
- im Land ersinnen sie Worte des Betrugs; $21$ reiβen ihr Maul
- gegen mich auf, sagen: `Haha! Haha! Unser Auge hat's gesehen!
- $22$ Du hast es gesehen, HERR; schweige nicht! Herr, sei
- nicht fern von mir! $23$ Rege dich und erwache für mein
- Recht, mein Gott und Herr, zu meinem Rechtsstreit! $24$
- Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, HERR, mein Gott,
- daβ sie nicht über mich jubeln! $25$ Sie sollen nicht in
- ihrem Herzen sagen: `Haha, so wollten wir's! Sie sollen nicht
- sagen: `Wir haben ihn verschlungen! $26$ Sie sollen sich
- schämen und beschämt werden allesamt, die sich freuen über mein
- Unglück. Sie sollen mit Schimpf und Schande bekleidet werden,
- die gegen mich groβtun! $27$ Laβ jubeln und sich freuen, die
- meine Gerechtigkeit wünschen, und laβ sie stets sagen: `Erhoben
- sei der HERR, der den Frieden seines Knechtes will!' $28$ Und
- meine Zunge soll hersagen deine Gerechtigkeit, dein Lob den
- ganzen Tag.
-
- \36\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Vom Knecht des HERRN. Von David. $2$
- Die Übertretung spricht zum Gottlosen im Innern seines Herzens.
- Es ist keine Furcht Gottes vor seinen Augen. $3$ Denn es
- schmeichelt ihm in seinen Augen, seine Sünde zu vollbringen, Haβ
- zu üben. $4$ Lüge und Betrug sind die Worte seines Mundes; er
- hat es aufgegeben, verständig zu handeln, Gutes zu tun. $5$
- Bosheit ersinnt er auf seinem Lager; er betritt einen Weg, der
- nicht gut ist; Böses verschmäht er nicht. $6$ HERR, an die
- Himmel reicht deine Gnade, deine Treue bis zu den Wolken. $7$
- Deine Gerechtigkeit ist den Bergen Gottes gleich, deine
- Rechtssprüche dem gewaltigen Urmeer; Menschen und Vieh hilfst
- du, o HERR. $8$ Wie köstlich ist deine Gnade, Gott! und
- Menschenkinder bergen sich in deiner Flügel Schatten; $9$ sie
- laben sich am Fett deines Hauses, und mit dem Strom deiner
- Wonnen tränkst du sie. $10$ Denn bei dir ist der Quell des
- Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht. $11$ Erhalte
- deine Gnade denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit den
- von Herzen Aufrichtigen! $12$ Nicht erreiche mich der Fuβ der
- Hochmütigen, und die Hand der Gottlosen vertreibe mich nicht!
- $13$ Da sind gefallen die Übeltäter; sie wurden umgestoβen
- und können nicht mehr aufstehen.
-
- \37\
-
- $1$ Von David. Entrüste dich nicht über die Übeltäter,
- beneide nicht die, welche Böses tun! $2$ Denn wie das Gras
- werden sie schnell verdorren und wie das grüne Kraut verwelken.
- $3$ Vertraue auf den HERRN und tue Gutes; wohne im Land und
- hüte Treue; $4$ und habe deine Lust am HERRN, so wird er dir
- geben, was dein Herz begehrt. $5$ Befiehl dem HERRN deinen
- Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln $6$ und wird
- deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht
- wie den Mittag. $7$ Sei still dem HERRN und harre auf ihn!
- Entrüste dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann,
- der böse Pläne ausführt! $8$ Laβ ab vom Zorn und laβ den
- Grimm! Entrüste dich nicht! [Es führt] nur zum Bösen. $9$
- Denn die Übeltäter werden ausgerottet; aber die auf den HERRN
- hoffen, die werden das Land besitzen. $10$ Noch kurze Zeit,
- und der Gottlose ist nicht mehr; und siehst du dich um nach
- seiner Stätte, so ist er nicht da. $11$ Aber die Sanftmütigen
- werden das Land besitzen und werden ihre Lust haben an Fülle von
- Heil. $12$ Der Gottlose sinnt gegen den Gerechten, und mit
- seinen Zähnen knirscht er gegen ihn. $13$ Der Herr lacht über
- ihn, denn er sieht, daβ sein Tag kommt. $14$ Die Gottlosen
- haben das Schwert gezogen und ihren Bogen gespannt, um zu fällen
- den Elenden und Armen, hinzuschlachten die, die aufrichtig
- wandeln. $15$ Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen,
- und ihre Bogen werden zerbrochen. $16$ Das Wenige des
- Gerechten ist besser als der Überfluβ vieler Gottloser. $17$
- Denn die Arme der Gottlosen werden zerbrochen, aber der HERR
- stützt die Gerechten. $18$ Der HERR kennt die Tage der
- Rechtschaffenen, und ihr Erbteil wird ewig bestehen; $19$ sie
- werden nicht zuschanden zur Zeit des Unglücks, und in den Tagen
- des Hungers werden sie gesättigt. $20$ Denn die Gottlosen
- werden umkommen, und die Feinde des HERRN ~ wie die Pracht der
- Auen schwinden sie, sie schwinden dahin wie Rauch. $21$ Der
- Gottlose borgt und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist
- gütig und gibt. $22$ Denn die von ihm Gesegneten werden das
- Land besitzen, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet.
- $23$ Vom HERRN her werden eines Mannes Schritte gefestigt,
- und seinen Weg hat er gern; $24$ fällt er, so wird er doch
- nicht hingestreckt, denn der HERR stützt seine Hand. $25$ Ich
- war jung und bin auch alt geworden, doch nie sah ich einen
- Gerechten verlassen, noch seine Nachkommen um Brot betteln;
- $26$ alle Tage ist er gütig und leiht, und seine Nachkommen
- [werden] zum Segen. $27$ Laβ ab vom Bösen und tue Gutes, so
- wirst du für immer [im Lande] wohnen! $28$ Denn der HERR
- liebt Recht und wird seine Frommen nicht verlassen; ewig werden
- sie bewahrt, und die Nachkommenschaft der Gottlosen wird
- ausgerottet. $29$ Die Gerechten werden das Land besitzen und
- für immer darin wohnen. $30$ Der Mund des Gerechten spricht
- Weisheit aus, und seine Zunge redet Recht; $31$ die Weisung
- seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte werden nicht
- wanken. $32$ Der Gottlose lauert auf den Gerechten und sucht
- ihn zu töten; $33$ [doch] der HERR läβt ihn nicht in seiner
- Hand und läβt ihn nicht verurteilen, wenn man ihn richtet.
- $34$ Harre auf den HERRN und halte seinen Weg ein, und er
- wird dich erhöhen, das Land zu besitzen. Wenn die Gottlosen
- ausgerottet werden, wirst du zusehen. $35$ Ich habe einen
- Gottlosen gesehen, gewalttätig und sich erhebend wie eine üppige
- Zeder; $36$ und man ging vorbei, siehe, da war er nicht mehr;
- und ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden. $37$ Achte
- auf den Rechtschaffenen und sieh auf den Redlichen; denn die
- Zukunft für einen [solchen] ist Frieden; $38$ die [von Gott]
- Abgefallenen aber werden allesamt vertilgt, die Zukunft der
- Gottlosen wird abgeschnitten. $39$ Doch die Hilfe der
- Gerechten [kommt] vom HERRN, der ihre Fluchtburg ist zur Zeit
- der Not; $40$ und der HERR wird ihnen beistehen und sie
- retten; er wird sie erretten von den Gottlosen und ihnen helfen,
- denn sie haben sich bei ihm geborgen.
-
- \38\
-
- $1$ Ein Psalm. Von David. Zum Gedächtnis. $2$ HERR, strafe
- mich nicht in deinem Zorn, und züchtige mich nicht in deinem
- Grimm! $3$ Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und
- deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt. $4$ Keine heile
- Stelle ist an meinem Fleisch wegen deiner Verwünschung, nichts
- Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Verfehlung. $5$ Denn
- meine Sünden wachsen mir über den Kopf, wie eine schwere Last
- sind sie zu schwer für mich. $6$ Es stinken, es eitern meine
- Wunden wegen meiner Torheit. $7$ Ich bin gekrümmt, sehr
- gebeugt; den ganzen Tag gehe ich trauernd einher. $8$ Denn
- voll Brand sind meine Lenden, und keine heile Stelle ist an
- meinem Fleisch. $9$ Ich bin ermattet und ganz zerschlagen,
- ich schreie aus dem Stöhnen meines Herzens. $10$ Herr, vor
- dir ist all mein Begehren, und mein Seufzen ist nicht vor dir
- verborgen. $11$ Mein Herz pocht, verlassen hat mich meine
- Kraft; und das Licht meiner Augen, auch das habe ich nicht
- [mehr]. $12$ Meine Lieben und meine Gefährten stehen fernab
- von meiner Plage, und meine Verwandten stehen von ferne. $13$
- Die nach meinem Leben trachten, legen Schlingen; und die mein
- Unglück suchen, reden von Verderben und sinnen auf Betrug den
- ganzen Tag. $14$ Ich aber bin wie ein Tauber, höre nicht, und
- wie ein Stummer, der seinen Mund nicht aufmacht. $15$ Ja, ich
- bin wie ein Mann, der nicht hört, und in dessen Mund keine
- Entgegnungen sind. $16$ Denn auf dich, HERR, harre ich; du,
- du wirst antworten, Herr, mein Gott. $17$ Denn ich sprach:
- `Daβ sie sich nicht über mich freuen, beim Wanken meines Fuβes
- groβtun gegen mich.' $18$ Denn ich bin nahe am Straucheln,
- und mein Schmerz steht mir ständig vor Augen. $19$ Denn ich
- bekenne meine Schuld; ich bin bekümmert wegen meiner Verfehlung.
- $20$ Meine lebendigen Feinde sind stark, und zahlreich sind,
- die ohne Grund mich hassen; $21$ ja, sie vergelten Gutes mit
- Bösem, sie feinden mich an, weil ich dem Guten nachjage. $22$
- Verlaβ mich nicht, HERR; mein Gott, sei nicht fern von mir!
- $23$ Eile zu meiner Hilfe, Herr, meine Rettung!
-
- \39\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Für Jedutun. Ein Psalm. Von David. $2$
- Ich sprach: Ich will auf meine Wege achthaben, daβ ich nicht
- sündige mit meiner Zunge; ich will meinen Mund im Zaum halten,
- solange der Gottlose vor mir ist. $3$ Ich verstummte in
- Schweigen, schwieg ~ fern vom Guten. Da wurde mein Schmerz
- erregt. $4$ Mein Herz wurde heiβ in meinem Innern, bei meinem
- Stöhnen entbrannte ein Feuer; ich sprach mit meiner Zunge:
- $5$ Tue mir kund, HERR, mein Ende und welches das Maβ meiner
- Tage ist, damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin! $6$
- Siehe, handbreit hast du meine Tage gemacht, und meine
- Lebenszeit ist wie nichts vor dir; nur ein Hauch ist jeder
- Mensch, wie fest er stehe -. // $7$ Nur als ein Schattenbild
- wandelt der Mann einher; nur um Nichtigkeit lärmen sie; er häuft
- auf und weiβ nicht, wer es einsammeln wird. $8$ Und nun, auf
- was harre ich, Herr? Meine Hoffnung, sie gilt dir! $9$
- Errette mich von allen meinen Vergehen, mach mich nicht dem
- Narren zum Hohn! $10$ Ich bin verstummt, mache meinen Mund
- nicht auf; denn du, du hast gehandelt. $11$ Nimm von mir
- deine Plage! Vom Streit deiner Hand [gegen mich] vergehe ich.
- $12$ Strafst du einen Mann mit Züchtigungen wegen [seiner]
- Schuld, so läβt du seine Schönheit wie die Motte zergehen; nur
- ein Hauch sind alle Menschen. // $13$ Höre mein Gebet, HERR,
- und vernimm mein Schreien; schweige nicht zu meinen Tränen! Denn
- ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse wie alle meine
- Väter. $14$ Blicke von mir weg, daβ ich [noch einmal]
- fröhlich werde, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin!
-
- \40\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. $2$ Beharrlich
- habe ich auf den HERRN geharrt, und er hat sich zu mir geneigt
- und mein Schreien gehört. $3$ Er hat mich heraufgeholt aus
- der Grube des Verderbens, aus Schlick [und] Schlamm; und er hat
- meine Füβe auf Felsen gestellt, meine Schritte fest gemacht.
- $4$ Und in meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt, einen
- Lobgesang auf unseren Gott. Viele werden es sehen und sich
- fürchten und auf den HERRN vertrauen. $5$ Glücklich der Mann,
- der den HERRN zu seiner Zuversicht macht und sich nicht wendet
- zu den Drängern und den in Lüge Festgefahrenen! $6$ Vielfach
- hast du, HERR, mein Gott, deine Wundertaten und deine Pläne an
- uns vollbracht; nichts ist mit dir zu vergleichen. Wollte ich
- davon berichten und reden ~ sie sind zu zahlreich, um sie
- aufzuzählen. $7$ An Schlacht- und Speisopfern hattest du kein
- Gefallen, Ohren hast du mir gegraben; Brand- und Sündopfer hast
- du nicht gefordert. $8$ Da sprach ich: Siehe, ich komme; in
- der Rolle des Buches steht über mich geschrieben. $9$ Dein
- Wohlgefallen zu tun, mein Gott, liebe ich; und dein Gesetz ist
- tief in meinem Innern. $10$ Ich habe Gerechtigkeit verkündet
- in groβer Versammlung; siehe, meine Lippen hemmte ich nicht ~
- HERR, du weiβt es! $11$ Deine Gerechtigkeit habe ich nicht
- verborgen im Innern meines Herzens; deine Zuverlässigkeit und
- deine Hilfe habe ich ausgesprochen, deine Gnade und deine Treue
- nicht verhehlt vor der groβen Versammlung. $12$ Du, HERR,
- wirst dein Erbarmen nicht von mir zurückhalten; deine Gnade und
- deine Treue werden beständig mich behütet! $13$ Denn Übel bis
- zur Unzahl haben mich umgeben, meine Sünden haben mich erreicht,
- daβ ich nicht aufzublicken vermag; zahlreicher sind sie als die
- Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen.
- #
- V. 14-18: Ps 70,2-6.
- #
- $14$ Laβ dir gefallen, HERR, mich zu erretten! HERR, eile zu
- meiner Hilfe! $15$ Es sollen sich schämen und beschämt werden
- allesamt, die nach meinem Leben trachten, es wegzuraffen; es
- sollen zurückweichen und zuschanden werden, die Gefallen haben
- an meinem Unglück! $16$ Es sollen sich entsetzen über ihre
- Schande, die zu mir sagen: Haha! Haha! $17$ Es mögen fröhlich
- sein und sich freuen an dir alle, die dich suchen; es mögen
- stets sagen: `Groβ ist der HERR!, die dein Heil lieben. $18$
- Ich aber bin elend und arm, der Herr denkt an mich. Meine Hilfe
- und mein Retter bist du; mein Gott, zögere nicht!
-
- \41\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Glücklich,
- wer acht hat auf den Geringen; am Tage des Übels wird der HERR
- ihn erretten. $3$ Der HERR wird ihn bewahren und ihn am Leben
- erhalten; er wird glücklich gepriesen im Lande. Gib ihn nicht
- der Gier seiner Feinde preis! $4$ Der HERR wird ihn stützen
- auf dem Siechbett, sein ganzes Lager wandelst du um in seiner
- Krankheit. $5$ Ich sprach: HERR, sei mir gnädig! Heile meine
- Seele, denn ich habe gegen dich gesündigt. $6$ Meine Feinde
- reden Böses gegen mich: `Wann wird er sterben und sein Name
- verlorengehen? $7$ Und wenn einer kommt, um [mich] zu sehen,
- redet Falsches sein Herz, er sammelt sich Schlechtes; er geht
- hinaus, [drauβen] sagt er}s. $8$ Vereint gegen mich flüstern
- all meine Hasser; gegen mich ersinnen sie mir Böses: $9$
- `Verderben ist über ihn ausgegossen; und der da liegt, wird
- nicht wieder aufstehen. $10$ Selbst mein Freund, auf den ich
- vertraute, der mein Brot aβ, hat die Ferse gegen mich erhoben.
- $11$ Du aber, HERR, sei mir gnädig und richte mich auf, daβ
- ich es ihnen vergelte! $12$ Daran erkenne ich, daβ du
- Gefallen an mir hast, daβ mein Feind nicht über mich jauchzt.
- $13$ Ich aber in meiner Lauterkeit, mich hast du aufrecht
- gehalten und mich vor dein Angesicht gestellt auf ewig.
-
- $14$ Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit
- bis in Ewigkeit! Amen, ja Amen.
-
-
- \42\
- ZWEITES BUCH
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Maskil. Von den Söhnen Korachs.
- $2$ Wie eine Hirschkuh lechzt nach Wasserbächen, so lechzt
- meine Seele nach dir, o Gott! $3$ Meine Seele dürstet nach
- Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und
- erscheinen vor Gottes Angesicht? $4$ Meine Tränen sind mein
- Brot geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt:
- Wo ist dein Gott? $5$ Daran will ich denken und vor mir
- ausschütten meine Seele, wie ich einherzog, in der Schar sie
- führte zum Hause Gottes, mit Klang des Jubels und Dankes - ein
- feierlicher Aufzug. $6$ Was bist du so aufgelöst, meine
- Seele, und stöhnst in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn
- noch preisen [für] das Heil seines Angesichts. $7$ Mein Gott,
- aufgelöst in mir ist meine Seele; darum denke ich an dich aus
- dem Land des Jordan und des Hermon, vom Berg Misar. $8$
- Urflut ruft der Urflut zu beim Brausen deiner Wassergüsse; alle
- deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen. $9$
- Des Tages wird der HERR seine Gnade aufbieten, und des Nachts
- wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines
- Lebens. $10$ Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: `Warum hast
- du mich vergessen? Warum muβ ich trauernd einhergehen, bedrückt
- durch den Feind? $11$ Wie Mord in meinen Gebeinen höhnen mich
- meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist
- dein Gott? $12$ Was bist du so aufgelöst, meine Seele, und
- was stöhnst du in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch
- preisen, das Heil meines Angesichts und meinen Gott.
-
- \43\
-
- $1$ Schaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit
- mit der gnadenlosen Nation! Vom Mann des Betrugs und des
- Unrechts errette mich! $2$ Denn du bist der Gott meiner
- Zuflucht. Warum hast du mich verworfen? Warum muβ ich trauernd
- einhergehen, bedrückt durch den Feind? $3$ Sende dein Licht
- und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu
- deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen. $4$ So werde
- ich kommen zum Altar Gottes, zum Gott meiner Jubelfreude, und
- werde dich preisen auf der Zither, Gott, mein Gott! $5$ Was
- bist du so aufgelöst, meine Seele, und was stöhnst du in mir?
- Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, das Heil meines
- Angesichts und meinen Gott.
-
- \44\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Maskil.
- $2$ Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter
- haben uns erzählt die Groβtat, die du gewirkt hast in ihren
- Tagen, in den Tagen der Vorzeit. $3$ Du, du hast mit deiner
- Hand Nationen ausgetrieben, aber sie hast du eingepflanzt,
- Völkerschaften hast du Schaden zugefügt, aber sie hast du
- ausgebreitet. $4$ Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das
- Land in Besitz genommen, und nicht ihr Arm hat ihnen geholfen;
- sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines
- Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest. $5$ Du
- selbst bist mein König, o Gott; gebiete die Rettungen Jakobs!
- $6$ Durch dich werden wir niederstoβen unsere Bedränger;
- durch deinen Namen werden wir zertreten, die gegen uns
- aufstehen. $7$ Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und
- mein Schwert wird mich nicht retten. $8$ Denn du rettest uns
- von unseren Bedrängern, und unsere Hasser machst du zuschanden.
- $9$ In Gott rühmen wir uns den ganzen Tag, und deinen Namen
- werden wir ewig preisen. // $10$ Doch du hast [uns] verworfen
- und in Schande gebracht und zogst nicht aus mit unseren Heeren.
- $11$ Du lieβest uns zurückweichen vor dem Bedränger, und die
- uns hassen, haben für sich geraubt. $12$ Du gabst uns hin wie
- Schlachtvieh, und unter die Nationen hast du uns zerstreut.
- $13$ Du verkauftest dein Volk um ein Geringes und hast keinen
- Gewinn gemacht durch ihren Kaufpreis. $14$ Du machtest uns
- unseren Nachbarn zum Hohn, zu Spott und Schimpf denen, die uns
- umgeben. $15$ Du machtest uns zum Sprichwort unter den
- Nationen, zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften. $16$
- Den ganzen Tag ist meine Schande vor mir, und Scham hat mir mein
- Gesicht bedeckt $17$ wegen der Stimme des Schmähers und
- Lästerers, angesichts des Feindes und des Rachgierigen. $18$
- Dieses alles ist über uns gekommen, doch wir hatten dich nicht
- vergessen, noch verraten deinen Bund. $19$ Unser Herz ist
- nicht zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von
- deinem Pfad, $20$ daβ du uns [so] zermalmt hast am Ort der
- Schakale und uns bedeckt mit Finsternis. $21$ Hätten wir den
- Namen unseres Gottes vergessen und unsere Hände zu einem fremden
- Gott ausgestreckt, $22$ würde Gott das nicht erforschen? Denn
- er erkennt die Geheimnisse des Herzens. $23$ Ja, um
- deinetwillen werden wir umgebracht den ganzen Tag, als
- Schlachtvieh werden wir angesehen. $24$ Erwache! Warum
- schläfst du, Herr? Wache auf! Verwirf [uns] nicht auf ewig!
- $25$ Warum verbirgst du dein Angesicht, vergiβt unser Elend
- und unsere Bedrückung? $26$ Denn unsere Seele ist in den
- Staub gebeugt, unser Bauch klebt an der Erde. $27$ Stehe auf,
- uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Güte willen!
-
- \45\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Von den Söhnen
- Korachs. Ein Maskil. Ein Liebeslied. $2$ Es wallt mein Herz
- von gutem Wort. Sagen will ich meine Gedichte dem König! Meine
- Zunge sei [wie] der Griffel eines geschickten Schreibers! $3$
- Du bist schöner als andere Menschen, Anmut ist ausgegossen über
- deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet für ewig. $4$
- Gürte dein Schwert um die Hüfte, du Held; deine Majestät und
- deine Pracht! $5$ Und deine Pracht - sei stark, zieh aus für
- die Sache der Wahrheit und der Sanftmut und der Gerechtigkeit;
- da lehre dich furchtbare Taten deine Rechte. $6$ Deine
- geschärften Pfeile - Völker fallen unter dir - ins Herz der
- Feinde des Königs! $7$ Dein Thron, o Gott, ist immer und
- ewig, ein Zepter der Geradheit ist das Zepter deiner Herrschaft.
- $8$ Gerechtigkeit hast du geliebt und Gottlosigkeit gehaβt:
- darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl vor deinen
- Gefährten. $9$ Myrrhe und Aloe, Kassia sind alle deine
- Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel.
- $10$ Königstöchter stehen da, mit deinen Kostbarkeiten
- [geschmückt]; die Königin steht zu deiner Rechten in Gold von
- Ofir. $11$ Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und
- vergiβ dein Volk und deines Vaters Haus! $12$ Und wird der
- König deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: so neige
- dich vor ihm! $13$ Und die Tochter Tyrus [kommt] mit
- Geschenk, deine Gunst suchen die Reichen im Volk. $14$ Ganz
- herrlich ist die Königstochter drinnen, von Goldgewebe ihr
- Gewand; $15$ in buntgewebten Kleidern wird sie zum König
- geführt; Jungfrauen ihr Gefolge, ihre Gefährtinnen, sie werden
- zu dir hineingebracht. $16$ Sie werden geführt unter Freude
- und Jubel, sie ziehen ein in den Palast des Königs. $17$ An
- die Stelle deiner Väter werden deine Söhne treten; als Oberste
- wirst du sie einsetzen auf der ganzen Erde. $18$ Ich will
- deinen Namen bekannt machen durch alle Generationen; darum
- werden die Völker dich preisen immer und ewig.
-
- \46\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Nach Alamoth. Ein
- Lied. $2$ Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in
- Nöten reichlich zu finden. $3$ Darum fürchten wir uns nicht,
- wenn auch die Erde erbebte und die Berge mitten ins Meer
- wankten. $4$ Mögen seine Wasser tosen und schäumen, die Berge
- erbeben durch sein Aufbäumen! // $5$ Des Stromes Bäche
- erfreuen die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des
- Höchsten. $6$ Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken;
- Gott wird ihr helfen früh am Morgen. $7$ Nationen tobten,
- Königreiche wankten. Er lieβ seine Stimme erschallen: die Erde
- zerschmolz. $8$ der HERR der Heerscharen ist mit uns, eine
- Festung ist uns der Gott Jakobs. // $9$ Kommt, schaut die
- Groβtaten des HERRN, der Entsetzen verbreitet auf Erden! $10$
- Der Kriege beschwichtigt bis ans Ende der Erde, Bogen zerbricht
- und Speere zerschlägt, Wagen mit Feuer verbrennt. $11$ Laβt
- ab und erkennt, daβ ich Gott bin; ich werde erhöht sein unter
- den Nationen, erhöht auf der Erde. $12$ Der HERR der
- Heerscharen ist mit uns, eine Festung ist uns der Gott Jakobs.
- //
-
- \47\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. $2$
- Ihr Völker alle, klatscht in die Hände! Jauchzt Gott mit
- Jubelschall! $3$ Denn der HERR, der Höchste, ist gefürchtet,
- ein groβer König über die ganze Erde. $4$ Er unterwarf uns
- die Völker und die Völkerschaften unter unsere Füβe. $5$ Er
- erwählte für uns unser Erbe, den Stolz Jakobs, den er geliebt
- hat. // $6$ Gott ist emporgestiegen unter Jauchzen, der HERR
- unter Posaunenschall. $7$ Singt Gott, singet, singt unserem
- König, singet! $8$ Denn Gott ist König der ganzen Erde; singt
- einen Psalm! $9$ Gott ist König geworden über die Nationen;
- Gott hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt. $10$ Die
- Edlen der Völker haben sich versammelt [mit dem] Volk des Gottes
- Abrahams; denn die Könige der Erde sind Gottes; er ist sehr
- erhaben.
-
- \48\
-
- $1$ Ein Lied. Ein Psalm. Von den Söhnen Korachs. $2$ Groβ
- ist der HERR und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes. Sein
- heiliger Berg $3$ ragt schön empor, eine Freude der ganzen
- Erde; der Berg Zion, im äuβersten Norden, die Stadt des groβen
- Königs. $4$ Gott ist in ihren Palästen, bekannt als Zuflucht.
- $5$ Denn siehe, die Könige hatten sich verabredet, waren
- herangezogen miteinander. $6$ Sie sahen, da staunten sie; sie
- wurden bestürzt, [von Angst] fortgetrieben. $7$ Zittern
- ergriff sie dort, Wehen wie die Gebärende. $8$ Durch den
- Ostwind zertrümmerst du die Tarsisschiffe. $9$ Wie wir gehört
- haben, so haben wir es gesehen in der Stadt des HERRN der
- Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes; Gott wird sie fest
- gründen bis in Ewigkeit. // $10$ Wir haben nachgedacht, o
- Gott, über deine Gnade im Innern deines Tempels. $11$ Wie
- dein Name, Gott, so ist dein Ruhm bis an die Enden der Erde; mit
- Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte. $12$ Es freue sich
- der Berg Zion, es sollen frohlocken die Töchter Judas über deine
- Gerichte! $13$ Zieht rund um Zion und umkreist ihn, zählt
- seine Türme; $14$ richtet euer Herz auf seine Wälle, mustert
- seine Paläste, damit ihr erzählt dem künftigen Geschlecht:
- $15$ Ja, dieser ist Gott, unser Gott immer und ewig! Er wird
- uns leiten.
-
- \49\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. $2$
- Hört dies, ihr Völker alle; nehmt es zu Ohren, alle Bewohner der
- Welt; $3$ Söhne der Einfachen wie der Vornehmen, Reiche und
- Arme miteinander! $4$ Mein Mund soll Weisheit reden, und das
- Sinnen meines Herzens ist Einsicht. $5$ Mein Ohr will ich zu
- einem Spruch neigen, mein Rätsel auflösen zur Zither. $6$
- Warum sollte ich mich fürchten in Tagen des Übels, wenn die
- Sünde derer, die mich hintergehen, mich umringt? $7$ Sie
- vertrauen auf ihr Vermögen und rühmen sich der Gröβe ihres
- Reichtums. $8$ Niemals kann ein Mann seinen Bruder loskaufen,
- nicht kann er Gott sein Lösegeld geben, $9$ - denn [zu]
- kostbar ist das Kaufgeld für ihre Seele, und er muβ davon
- ablassen auf ewig, - $10$ daβ er fortlebe immer, die Grube
- nicht sehe. $11$ Denn man sieht: die Weisen sterben, der Tor
- und der Unvernünftige kommen miteinander um, und sie lassen
- anderen ihr Vermögen. $12$ Ihr Gedanke [ist, daβ] ihre Häuser
- in Ewigkeit [stehen], ihre Wohnung von Geschlecht zu Geschlecht;
- sie hatten Ländereien nach ihren Namen benannt. $13$ Doch der
- Mensch, der im Ansehen ist, bleibt nicht; er gleicht dem Vieh,
- das vertilgt wird. $14$ Dies ist ihr Weg, [der Weg] derer,
- die unerschütterlich sind, und ihr Ende, [das Ende derer,] die
- Gefallen finden an ihren Worten: // $15$ Wie Schafe weidet
- sie der Tod, sie sinken zum Scheol hinab; und am Morgen
- herrschen die Aufrichtigen über sie; ihre Gestalt zerfällt, der
- Scheol ist ihre Wohnung. $16$ Gott aber wird meine Seele
- erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich entrücken.
- // $17$ Fürchte dich nicht, wenn ein Mann sich bereichert,
- wenn sich vergröβert die Pracht seines Hauses. $18$ Denn bei
- seinem Tod nimmt er das alles nicht mit; seine Pracht folgt ihm
- nicht hinab. $19$ Wenn er auch in seinem Leben seine Seele
- segnet, - und man preist dich, wenn du es dir gutgehen läβt -
- $20$ so kommt sie doch zum Geschlecht seiner Väter, die nie
- mehr das Licht sehen. $21$ Der Mensch, der im Ansehen ist,
- hat keine Einsicht, er gleicht dem Vieh, das vertilgt wird. //
-
- \50\
-
- $1$ Ein Psalm. Von Asaf. Gott, Gott, der HERR, hat geredet
- und die Erde gerufen, vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem
- Niedergang. $2$ Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott
- hervorgestrahlt. $3$ Unser Gott kommt, und er wird nicht
- schweigen; Feuer friβt vor ihm her, und rings um ihn stürmt es
- gewaltig. $4$ Er ruft dem Himmel droben und der Erde zu, um
- sein Volk zu richten: $5$ `Versammelt mir meine Frommen, die
- meinen Bund geschlossen haben beim Opfer! $6$ Und die Himmel
- verkünden seine Gerechtigkeit, daβ Gott Richter ist, er selbst.
- // $7$ `Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich
- will dich verwarnen! Ich bin Gott, dein Gott. $8$ Nicht wegen
- deiner Schlachtopfer tadle ich dich, auch deine Brandopfer sind
- beständig vor mir. $9$ Ich nehme keinen Jungstier aus deinem
- Haus, noch Böcke aus deinen Hürden. $10$ Denn mein ist alles
- Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. $11$ Ich
- kenne alle Vögel der Berge, und was sich tummelt im Feld, ist
- mir bekannt. $12$ Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht
- sagen; denn mein ist die Welt und ihre Fülle. $13$ Sollte ich
- das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken?
- $14$ Opfere Gott Dank, und erfülle dem Höchsten deine
- Gelübde; $15$ und rufe mich an am Tag der Not; ich will dich
- erretten, und du wirst mich verherrlichen! $16$ Zu dem
- Gottlosen aber spricht Gott: `Was hast du meine Ordnungen
- herzusagen und nimmst meinen Bund in deinen Mund? $17$ Du
- hast ja die Zucht gehaβt und meine Worte hinter dich geworfen.
- $18$ Sahst du einen Dieb, so befreundetest du dich mit ihm,
- und mit Ehebrechern hattest du Gemeinschaft. $19$ Deinen Mund
- schicktest du los zum Bösen, und deine Zunge spannte Betrug
- davor. $20$ Du saβest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen
- den Sohn deiner Mutter stieβest du Schmähung aus. $21$ Das
- hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie
- du. Ich werde dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen.
- $22$ Merket doch dies, die ihr Gott vergeβt, damit ich nicht
- zerreiβe, und keiner kann retten! $23$ Wer Dank opfert,
- verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil
- Gottes sehen lassen.
-
- \51\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Als der
- Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen
- war. $3$ Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Gnade; tilge
- meine Vergehen nach der Gröβe deiner Barmherzigkeit! $4$
- Wasche mich völlig von meiner Schuld, und reinige mich von
- meiner Sünde! $5$ Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine
- Sünde ist stets vor mir. $6$ Gegen dich, gegen dich allein
- habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen;
- damit du im Recht bist mit deinem Reden, rein erfunden in deinem
- Richten. $7$ Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde
- hat mich meine Mutter empfangen. $8$ Siehe, du hast Lust an
- der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mir Weisheit
- kundtun. $9$ Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein
- sein; wasche mich, und ich werde weiβer sein als Schnee. $10$
- Laβ mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine
- frohlocken, die du zerschlagen hast. $11$ Verbirg dein
- Angesicht vor meinen Sünden, und tilge alle meine Schuld!
- $12$ Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in
- mir einen festen Geist! $13$ Verwirf mich nicht von deinem
- Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!
- $14$ Laβ mir wiederkehren die Freude deines Heils, und stütze
- mich mit einem willigen Geist! $15$ Lehren will ich die [von
- dir] Abgefallenen deine Wege, daβ die Sünder zu dir umkehren.
- $16$ Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meines Heils,
- so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit jubelnd preisen. $17$
- Herr, tue meine Lippen auf, daβ mein Mund dein Lob verkünde.
- $18$ Denn du hast keine Lust am Schlachtopfer, sonst gäbe ich
- es; Brandopfer gefällt dir nicht. $19$ Die Opfer Gottes sind
- ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz
- wirst du, Gott, nicht verachten. $20$ Tue Zion Gutes in
- deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems! $21$ Dann wirst du
- Lust haben an rechten Opfern, Brandopfern und Ganzopfern; dann
- wird man Stiere darbringen auf deinem Altar.
-
- \52\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Maskil. Von David. $2$ Als Doeg,
- der Edomiter, kam und dem Saul berichtete und ihm sagte: David
- ist in das Haus Ahimelechs gekommen. $3$ Was rühmst du dich
- der Bosheit, du Gewaltiger? Die Gnade Gottes [währt] den ganzen
- Tag. $4$ Verderben plant deine Zunge, wie ein geschliffenes
- Schermesser, [du] Lügner. $5$ Du hast das Böse mehr geliebt
- als das Gute, die Lüge mehr als gerechtes Reden. // $6$ Du
- hast alle Worte des Verderbens geliebt, [du] betrügerische
- Zunge! $7$ Gott wird dich auch zerstören für immer; er wird
- dich niederschlagen und herausreiβen aus dem Zelt und entwurzeln
- aus dem Land der Lebendigen. // $8$ Und sehen werden es die
- Gerechten und sich fürchten, und sie werden über ihn lachen:
- $9$ `Siehe, der Mann machte nicht Gott zu seinem Schutz,
- sondern vertraute auf die Gröβe seines Reichtums, durch sein
- Schadentun war er stark! $10$ Ich aber bin wie ein grüner
- Olivenbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf die Gnade Gottes
- immer und ewig. $11$ Ich werde dich ewig preisen, weil du es
- getan hast; und auf deinen Namen - denn er ist gut - werde ich
- harren vor deinen Frommen.
-
- \53\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Al-Machalath. Ein Maskil. Von David.
- $2$ Der Tor spricht in seinem Herzen: `Es ist kein Gott! Sie
- haben Verderben angerichtet und abscheuliches Unrecht geübt; da
- ist keiner, der Gutes tut. $3$ Gott hat vom Himmel
- herabgeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein
- Verständiger da ist, einer, der Gott sucht. $4$ Alle sind
- abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist keiner, der Gutes
- tut, auch nicht einer. $5$ Haben denn keine Erkenntnis, die
- Böses tun, die mein Volk fressen, als äβen sie Brot? Gott rufen
- sie nicht an. $6$ Da überfiel sie Schrecken, ohne daβ ein
- Schrecken da war; denn Gott hat zerstreut die Gebeine dessen,
- der dich bedrängt. Du hast sie zuschanden werden lassen, denn
- Gott hat sie verworfen. $7$ O kämen doch aus Zion die
- Rettungen für Israel! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes
- wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.
-
- \54\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Maskil. Von David.
- $2$ Als die Sifiter kamen und zu Saul sprachen: Hält sich
- David nicht bei uns verborgen? $3$ Gott, durch deinen Namen
- rette mich, und schaffe mir Recht durch deine Macht! $4$
- Gott, höre mein Gebet, nimm zu Ohren die Reden meines Mundes!
- $5$ Denn Fremde sind gegen mich aufgestanden, und
- Gewalttätige trachten nach meinem Leben; sie haben Gott nicht
- vor sich gestellt. // $6$ Siehe, Gott ist mir ein Helfer; der
- Herr ist der, der meine Seele stützt. $7$ Er wird das Böse
- zurücklenken auf meine Feinde; nach deiner Treue bringe sie zum
- Schweigen! $8$ Opfern will ich dir aus freiem Antrieb; deinen
- Namen will ich preisen, HERR, denn er ist gut. $9$ Denn aus
- aller Not hat er mich errettet, so daβ mein Auge auf meine
- Feinde [herab]sieht.
-
- \55\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Maskil. Von David.
- $2$ Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg dich nicht
- vor meinem Flehen!
- $3$ Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in
- meiner Klage und muβ stöhnen $4$ vor der Stimme des Feindes,
- vor der Bedrückung des Gottlosen; denn sie wälzen Unheil auf
- mich, und im Zorn feinden sie mich an. $5$ Mein Herz bebte in
- meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen. $6$
- Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich.
- $7$ Und ich sprach: Hätte ich doch Flügel wie die Taube, ich
- wollte hinfliegen und ruhen. $8$ Siehe, weithin entflöhe ich,
- würde nächtigen in der Wüste. // $9$ Ich wollte eilen, daβ
- ich Zuflucht hätte vor dem heftigen Wind, vor dem Sturm. $10$
- Verwirre, Herr, spalte ihre Zunge! denn Gewalttat und Streit
- habe ich in der Stadt gesehen. $11$ Tag und Nacht machen sie
- die Runde um sie auf ihren Mauern; und Unheil und Mühsal sind in
- ihrer Mitte. $12$ Verderben ist in ihrer Mitte, und
- Bedrückung und Betrug weichen nicht von ihrem [Markt-] Platz.
- $13$ Denn nicht ein Feind höhnt mich, sonst würde ich es
- ertragen; nicht mein Hasser hat groβgetan gegen mich, sonst
- würde ich mich vor ihm verbergen; $14$ sondern du, ein Mensch
- meinesgleichen, mein Freund und mein Vertrauter, $15$ die wir
- die Süβe der Gemeinschaft miteinander erlebten, ins Haus Gottes
- gingen in [festlicher] Unruhe! $16$ Der Tod überrasche sie,
- lebendig mögen sie hinabfahren in den Scheol; denn Bosheiten
- sind in ihrer Wohnung, in ihrem Innern. $17$ Ich aber, ich
- rufe zu Gott, und der HERR hilft mir. $18$ Abends und morgens
- und mittags klage und stöhne ich; und er hat meine Stimme
- gehört. $19$ Er hat meine Seele zum Frieden erlöst, daβ sie
- mir nicht nahen können; denn mit vielen sind sie gegen mich
- gewesen. $20$ Hören wird Gott und sie unterdrücken - er
- thront ja von alters her; // weil es keine Zuverlässigkeit bei
- ihnen gibt und sie Gott nicht fürchten. $21$ Er hat
- ausgestreckt seine Hände gegen seine Friedensbeschlüsse,
- entweiht hat er seinen Bund. $22$ Glatter als weiche Butter
- ist sein Mund, und Feindschaft ist sein Herz; geschmeidiger als
- Öl sind seine Worte, aber sie sind gezogene Schwerter. $23$
- Wirf auf den HERRN deine Last, und er wird dich erhalten; er
- wird nimmermehr zulassen, daβ der Gerechte wankt. $24$ Und
- du, Gott, wirst sie hinabstürzen in den Brunnen der Grube; die
- Männer des Blutes und des Betruges werden ihre Tage nicht zur
- Hälfte bringen. Ich aber will auf dich vertrauen.
-
- \56\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Nach: `Die Taube der fernen Inseln. Von
- David. Ein Miktam. Als die Philister ihn zu Gat ergriffen.
- $2$ Sei mir gnädig, o Gott! - denn es stellen mir Menschen
- nach; den ganzen Tag bedrängt mich ein Streitender. $3$ Meine
- Feinde stellen [mir] den ganzen Tag nach, ja, viele bekämpfen
- mich von oben herab. $4$ [An dem] Tag, [da] ich mich fürchte
- - ich, ich vertraue auf dich. $5$ Auf Gott - sein Wort rühme
- ich - auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was
- sollte Fleisch mir tun? $6$ Den ganzen Tag tadeln sie meine
- Worte, alle ihre Gedanken sind gegen mich zum Bösen. $7$ Sie
- greifen an, verstecken sich, sie beobachten meine Fersen, weil
- sie meiner Seele auflauern. $8$ [Sollte] es bei ihrer Bosheit
- Rettung für sie [geben]? Im Zorn stürze die Völker nieder, o
- Gott! $9$ Meine Heimatlosigkeit hast du abgemessen. Gieβe
- meine Tränen in deinen Schlauch! [Stehen sie] nicht in deinem
- Verzeichnis? $10$ Dann werden meine Feinde ablassen - an dem
- Tag, da ich rufe; dieses habe ich erkannt, daβ Gott für mich
- ist. $11$ Auf Gott - [sein] Wort rühme ich - auf den HERRN -
- [sein] Wort rühme ich - $12$ auf Gott vertraue ich, ich werde
- mich nicht fürchten; was kann ein Mensch mir tun? $13$ Auf
- mir [liegen], o Gott, deine Gelübde, ich werde dir Dankopfer
- einlösen. $14$ Denn du hast meine Seele vom Tod errettet, ja,
- meine Füβe vom Sturz, daβ ich wandle vor dem Angesicht Gottes im
- Licht der Lebendigen.
-
- \57\
-
- $1$ Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von
- David. Ein Miktam. Als er vor Saul in die Höhle floh. $2$ Sei
- mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig! Denn bei dir birgt sich
- meine Seele. Im Schatten deiner Flügel berge ich mich, bis
- vorübergezogen das Verderben. $3$ Ich rufe zu Gott, dem
- Höchsten, zu dem Gott, der es für mich vollendet. $4$ Er
- sende vom Himmel und rette mich; gehöhnt hat der, der mir
- nachstellt. // Gott sende seine Gnade und seine Wahrheit, [er
- errette] meine Seele. $5$ Mitten unter Löwen liege ich, die
- Menschen verschlingen. Ihre Zähne sind Speer und Pfeile, und
- ihre Zunge ist ein scharfes Schwert. $6$ Erhebe dich über die
- Himmel, o Gott, über der ganzen Erde [sei] deine Herrlichkeit!
- $7$ Ein Netz haben sie meinen Schritten gestellt, er hat
- meine Seele gebeugt. Sie haben vor mir eine Grube gegraben, sie
- sind mitten hineingefallen.
- #
- V. 8-12: Ps 108,2-6.
- #
- $8$ Gefestigt ist mein Herz, o Gott, gefestigt ist mein Herz!
- Ich will singen und spielen. $9$ Wache auf, meine Seele!
- Wachet auf, Harfe und Zither! Ich will aufwecken die Morgenröte.
- $10$ Ich will dich preisen unter den Völkern, Herr, will dich
- besingen unter den Völkerschaften. $11$ Denn groβ bis zu den
- Himmeln ist deine Gnade, und bis zu den Wolken deine Wahrheit.
- $12$ Erhebe dich über die Himmel, o Gott, über der ganzen
- Erde [sei] deine Herrlichkeit!
-
- \58\
-
- $1$ Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von
- David. Ein Miktam. $2$ Redet ihr wirklich Gerechtigkeit,
- Götter? Richtet ihr in Geradheit die Menschenkinder? $3$
- Sogar im Herzen übt ihr Ungerechtigkeiten; der Gewalttat eurer
- Hände brecht ihr Bahn im Land. $4$ Abgewichen sind die
- Gottlosen von Mutterschoβe an, es irren von Mutterleibe an die
- Lügenredner. $5$ Gift haben sie gleich Schlangengift, wie
- eine taube Kobra, die ihr Ohr verschlieβt, $6$ daβ sie nicht
- hört auf die Stimme der Beschwörer, des Zauberers, der die
- Zaubersprüche beherrscht. $7$ Zerschmettere, o Gott, ihre
- Zähne in ihrem Maul, brich aus das Gebiβ der Junglöwen, HERR!
- $8$ Sie sollen zergehen wie Wasser, die verrinnen! Legt er
- seine Pfeile an, [so seien sie] wie abgeknickt. $9$ Wie die
- Schnecke zerschmelzend dahingeht, eines Weibes Fehlgeburt,
- welche nie die Sonne erblickt! $10$ Bevor eure Töpfe den
- Dornstrauch merken - ob grün oder Glut, er wird ihn fortwirbeln!
- $11$ Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Rache
- anschaut; er watet im Blut des Gottlosen. $12$ Und der Mensch
- soll sagen: Es gibt doch Lohn für den Gerechten; es gibt doch
- einen Gott, der auf Erden richtet.
-
- \59\
-
- $1$ Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Von
- David. Ein Miktam. Als Saul sandte und sie das Haus bewachten,
- um ihn zu töten. $2$ Befreie mich von meinen Feinden, mein
- Gott! Bring mich in Sicherheit vor denen, die sich gegen mich
- erheben! $3$ Befreie mich von denen, die Böses tun, und rette
- mich von den Blutmenschen! $4$ Denn siehe, sie lauern auf
- meine Seele; Starke greifen mich an, ohne mein Vergehen und ohne
- meine Sünde, HERR! $5$ Ohne eine Schuld [meinerseits] laufen
- sie an und gehen in Stellung; wache auf, mir entgegen, und sieh!
- $6$ Und du, HERR, Gott der Heerscharen, Gott Israels,
- erwache, heimzusuchen alle Nationen! Sei keinem gnädig von den
- treulos Frevelnden! // $7$ Am Abend kehren sie wieder, heulen
- wie Hunde und umkreisen die Stadt. $8$ Siehe, sie lassen
- ihren Mund Böses reden, Schwerter [sind] auf ihren Lippen - denn
- [sie denken]: `wer hört? $9$ Du aber, HERR, wirst über sie
- lachen, spotten über alle Nationen. $10$ Meine Stärke, auf
- dich will ich achten; denn Gott ist meine Festung. $11$ Mein
- gnädiger Gott wird mir zuvorkommen; Gott wird mich [herab] sehen
- lassen auf meine Feinde. $12$ Töte sie nicht, damit mein Volk
- es nicht vergesse; laβ sie umherirren durch deine Macht, und
- stürze sie nieder, Herr, unser Schild! $13$ Sünde ihres
- Mundes ist das Wort ihrer Lippen; so laβ sie gefangen werden in
- ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie
- aussprechen! $14$ Vertilge im Zorn, vertilge, daβ sie nicht
- mehr sind. Dann wird man erkennen, daβ Gott in Jakob herrscht
- bis an die Enden der Erde! // $15$ Und am Abend kehren sie
- wieder, heulen wie Hunde und umkreisen die Stadt. $16$ Sie
- schweifen umher nach Speise; wenn sie nicht satt werden, knurren
- sie. $17$ Ich aber will singen von deiner Stärke und am
- Morgen jubelnd preisen deine Gnade; denn du bist mir eine
- Festung gewesen und eine Zuflucht am Tag meiner Not. $18$
- Meine Stärke, dir will ich spielen; denn Gott ist meine Festung,
- der Gott meiner Gnade.
-
- \60\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Nach Schuschan. Ein Zeugnis. Ein Miktam.
- Von David. Zum Lehren. $2$ Als er stritt mit den Syrern von
- Mesopotamien und mit den Syrern von Zoba, und Joab zurückkehrte
- und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann. $3$
- Gott, du hast uns verworfen, hast uns zerstreut; du bist zornig
- gewesen - stelle uns wieder her! $4$ Du hast das Land
- erschüttert, hast es zerrissen; heile seine Risse, denn es
- wankt! $5$ Du hast dein Volk Hartes sehen lassen, mit
- Taumelwein hast du uns getränkt. $6$ Denen, die dich
- fürchten, hast du ein Signal gegeben, daβ sie fliehen [können]
- vor den Bogen.
- #
- V. 7-14: Ps 108,7-14.
- #
- $7$ Damit deine Geliebten befreit werden, hilf durch deine
- Rechte und erhöre mich! $8$ Gott hat geredet in seinem
- Heiligtum: `Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das
- Tal Sukkot ausmessen. $9$ Mein ist Gilead und mein Manasse,
- und Ephraim ist die Bergfestung meines Hauptes, Juda mein
- Herrscherstab. $10$ Moab ist mein Waschbecken, auf Edom will
- ich meine Sandale werfen; Philistäa, jauchze mir zu! $11$ Wer
- wird mich führen in die feste Stadt, wer wird mich leiten bis
- nach Edom? $12$ Hast du, Gott, uns nicht verworfen? Du ziehst
- nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren. $13$ Schaffe uns Hilfe
- vor dem Bedränger! Menschenhilfe ist ja wertlos. $14$ Mit
- Gott werden wir mächtige Taten tun; und er, er wird unsere
- Bedränger zertreten.
-
- \61\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Auf Saitenspiel. Von David. $2$ Höre,
- Gott, mein Schreien, horche auf mein Gebet! $3$ Vom Ende der
- Erde rufe ich zu dir, weil mein Herz verzagt; du wollest mich
- auf den Felsen leiten, der mir zu hoch ist. $4$ Denn du bist
- mir eine Zuflucht geworden, ein starker Turm vor dem Feind.
- $5$ Ich möchte weilen in deinem Zelt in Ewigkeit, mich bergen
- im Schutz deiner Flügel. // $6$ Denn du, Gott, hast auf meine
- Gelübde gehört, hast [mir] gegeben das Erbteil derer, die deinen
- Namen fürchten. $7$ Du wirst Tage zu den Tagen des Königs
- hinzufügen; seine Jahre mögen sein wie Geschlecht auf
- Geschlecht. $8$ Er möge ewig thronen vor dem Angesicht
- Gottes. Bestelle Gnade und Treue, daβ sie ihn behüten! $9$ So
- werde ich deinen Namen besingen immerdar; um [damit] meine
- Gelübde zu erfüllen Tag für Tag.
-
- \62\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Nach Jedutun. Ein Psalm. Von David.
- $2$ Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt
- meine Hilfe. $3$ Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine
- Festung; ich werde kaum wanken. $4$ Wie lange wollt ihr einen
- Mann bestürmen, morden ihr alle - wie eine überhängende Wand,
- eine eingestoβene Mauer? $5$ Sie planen nur, ihn von seiner
- Höhe zu stoβen; sie finden Gefallen an der Lüge; mit ihrem Mund
- segnen sie, doch in ihrem Innern fluchen sie. // $6$ Nur auf
- Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine
- Hoffnung. $7$ Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine
- Festung; ich werde nicht wanken. $8$ Auf Gott ruht mein Heil
- und meine Ehre; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in
- Gott. $9$ Vertraut auf ihn allezeit, Leute! Schüttet euer
- Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. // $10$ Nur Hauch
- sind die Menschensöhne, Lüge die Herrensöhne. Auf der Waagschale
- steigen sie empor, sie sind allesamt leichter als ein Hauch.
- $11$ Vertraut nicht auf Erpressung, und betrügt euch nicht
- durch Raub; wenn der Reichtum wächst, richtet euer Herz nicht
- darauf! $12$ Eines hat Gott geredet, zwei [Dinge] sind es,
- die ich gehört, daβ die Macht bei Gott ist $13$ und dein, o
- Herr, die Gnade; denn du, du vergiltst jedem nach seinem Werk.
-
- \63\
-
- $1$ Ein Psalm. Von David. Als er in der Wüste Juda war.
- $2$ Gott, mein Gott bist du; nach dir suche ich. Es dürstet
- nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem
- dürren und erschöpften Land ohne Wasser. $3$ So schaue ich im
- Heiligtum nach dir, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu
- sehen. $4$ Denn deine Gnade ist besser als Leben; meine
- Lippen werden dich rühmen. $5$ So werde ich dich preisen
- während meines Lebens, meine Hände in deinem Namen aufheben.
- $6$ Wie von Mark und Fett wird meine Seele gesättigt werden,
- und mit jubelnden Lippen wird mein Mund loben, $7$ wenn ich
- deiner gedenke auf meinem Lager, über dich nachdenke in den
- Nachtwachen. $8$ Denn du bist mir zur Hilfe geworden, und im
- Schatten deiner Flügel kann ich jubeln. $9$ Meine Seele hängt
- an dir, deine Rechte hält mich aufrecht. $10$ Jene aber, die
- [mir] zum Verderben nach meinem Leben trachten, werden in die
- Tiefen der Erde hinsinken. $11$ Man wird sie der Gewalt des
- Schwertes preisgeben, das Teil der Schakale werden sie sein.
- $12$ Und der König wird sich freuen in Gott; jeder darf sich
- rühmen, der bei ihm schwört; denn der Mund der Lügenredner wird
- verstopft werden.
-
- \64\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Höre, Gott,
- meine Stimme in meiner Klage; behüte mein Leben vor dem
- Schrecken des Feindes! $3$ Verbirg mich vor der Verschwörung
- der Übeltäter, vor dem Aufruhr derer, die Böses tun! $4$ Die
- ihre Zunge gleich einem Schwert geschärft, bitteres Wort als
- ihren Pfeil angelegt haben, $5$ um im Versteck auf den
- Unschuldigen zu schieβen, plötzlich schieβen sie auf ihn und
- scheuen sich nicht. $6$ Sie stärken sich in böser Sache; sie
- reden davon, Fallstricke zu verbergen; sie sagen: `Wer wird sie
- sehen? $7$ Sie denken Schlechtigkeiten aus: `Wir sind fertig.
- Der Plan ist ausgedacht. Und das Innere eines jeden und [sein]
- Herz ist unergründlich. $8$ Aber Gott schieβt auf sie einen
- Pfeil, plötzlich sind ihre Wunden da. $9$ Und sie brachten
- ihn zum Straucheln, [doch] ihre Zunge [kommt] über sie; alle,
- die auf sie sehen, schütteln sich. $10$ Da fürchteten sich
- alle Menschen und verkündeten das Tun Gottes und verstanden sein
- Werk. $11$ Der Gerechte wird sich am HERRN freuen und sich
- bei ihm bergen; und alle von Herzen Aufrichtigen werden sich
- rühmen.
-
- \65\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. Ein Lied. $2$
- Dir [gilt] Stille, Lobgesang, o Gott, in Zion, und dir soll man
- das Gelübde erfüllen. $3$ Hörer des Gebets, zu dir wird alles
- Fleisch kommen. $4$ Sündige Taten haben mich überwältigt;
- unsere Vergehen, du wirst sie vergeben. $5$ Glücklich, den du
- erwählst und nahen läβt, daβ er wohne in deinen Vorhöfen! Wir
- werden gesättigt werden mit dem Gut deines Hauses, dem Heiligen
- deines Tempels. $6$ Du wirst uns furchtbare Dinge in
- Gerechtigkeit antworten, Gott unseres Heils, du Zuversicht aller
- Enden der Erde und des fernen Meeres, $7$ der die Berge
- festigt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Macht, $8$ der
- das Brausen der Meere besänftigt, das Brausen ihrer Wellen und
- das Getümmel der Völker. $9$ Und so fürchten sich die
- Bewohner der Enden [der Erde] vor deinen Zeichen; die Aufgänge
- des Morgens und des Abends läβt du jauchzen. $10$ Du hast das
- Land heimgesucht und es überschüttet, du bereicherst es sehr:
- Gottes Bach ist voll Wasser. Du bereitest ihnen Getreide, wenn
- du [das Land] so bereitest: $11$ Du tränkst seine Furchen,
- ebnest seine Schollen, du erweichst es mit Regengüssen, segnest
- sein Gewächs. $12$ Du hast das Jahr deiner Güte gekrönt, und
- deine Spuren triefen von Fett. $13$ Es triefen die
- Weideplätze der Steppe, und mit Jubel umgürten sich die Hügel.
- $14$ Die Weiden bekleiden sich mit Herden, und die Täler
- bedecken sich mit Korn; sie jauchzen, ja, sie singen!
-
- \66\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Lied. Ein Psalm. Jauchzt Gott, alle
- Welt! $2$ Besingt die Herrlichkeit seines Namens, macht
- herrlich sein Lob! $3$ Sprecht zu Gott: Wie furchtbar sind
- deine Werke! Wegen der Gröβe deiner Macht werden dir deine
- Feinde [Ergebung] heucheln. $4$ Die ganze Erde wird dich
- anbeten und dir Psalmen singen; sie wird deinen Namen besingen.
- // $5$ Kommt und seht die Groβtaten Gottes! Furchtbar ist
- [sein] Tun gegenüber den Menschenkindern. $6$ Er wandelte das
- Meer in trockenes Land: durch den Strom gehen sie hinüber zu
- Fuβ. Dort haben wir uns an ihm gefreut. $7$ Durch seine Macht
- herrscht er auf ewig; seine Augen beobachten die Nationen, daβ
- die Widerspenstigen sich nicht erheben. // $8$ Preist, ihr
- Völker, unseren Gott, und laβt hören den Klang seines Lobes;
- $9$ der unsere Seele zum Leben bringt und nicht zugelassen
- hat, daβ unsere Füβe wankten! $10$ Denn du hast uns geprüft,
- Gott, du hast uns geläutert, wie man Silber läutert. $11$ Du
- hast uns ins Netz gehen lassen, hast eine drückende Last auf
- unsere Hüften gelegt. $12$ Du hast Menschen über unseren Kopf
- reiten lassen; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber
- du hast uns herausgeführt zum Überfluβ. $13$ Ich will
- eingehen in dein Haus mit Brandopfern, will dir erfüllen meine
- Gelübde, $14$ zu denen sich meine Lippen aufgetan haben und
- die mein Mund ausgesprochen hat in meiner Not. $15$
- Brandopfer von Mastvieh will ich dir opfern zusammen mit
- Opferrauch von Widdern; Rinder mit Böcken will ich zubereiten.
- // $16$ Kommt, hört zu, alle, die ihr Gott fürchtet, daβ ich
- erzähle, was er an meiner Seele getan hat. $17$ Zu ihm rief
- ich mit meinem Munde, und Erhebung [seines Namens] war unter
- meiner Zunge. $18$ Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel
- abgesehen hätte, so würde der Herr nicht hören. $19$ Doch
- Gott hat gehört, er hat geachtet auf die Stimme meines Gebets.
- $20$ Gepriesen sei Gott, der nicht verworfen hat mein Gebet
- noch seine Gnade von mir [zurückzieht]!
-
- \67\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Ein Lied.
- $2$ Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein
- Angesicht leuchten über uns, // $3$ daβ man auf der Erde
- erkenne deinen Weg, unter allen Nationen deine Hilfe! $4$ Es
- sollen dich preisen die Völker, Gott; es sollen dich preisen die
- Völker alle. $5$ Es sollen sich freuen und jubeln die
- Völkerschaften; denn du wirst die Völker richten in Geradheit,
- und die Völkerschaften auf der Erde - du wirst sie leiten.//
- $6$ Es sollen dich preisen die Völker, Gott; es sollen dich
- preisen die Völker alle. $7$ Die Erde gibt ihren Ertrag;
- Gott, unser Gott, wird uns segnen. $8$ Gott wird uns segnen,
- und alle Enden der Erde werden ihn fürchten.
-
- \68\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Ein Lied. $2$
- Gott wird sich erheben, es werden sich zerstreuen seine Feinde,
- und die ihn hassen, werden fliehen vor seinem Angesicht. $3$
- Wie Rauch auseinandergetrieben wird, so treibst du [sie]
- auseinander; wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt, so werden die
- Gottlosen umkommen vor dem Angesicht Gottes. $4$ Aber freuen
- werden sich die Gerechten, sie werden frohlocken vor dem
- Angesicht Gottes und jubeln in Freude. $5$ Singt Gott, spielt
- seinem Namen! Macht Bahn dem, der einherfährt durch die Wüsten.
- Jah ist sein Name, und frohlockt vor ihm! $6$ Ein Vater der
- Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen
- Wohnung. $7$ Gott ist es, der Einsame zu Hause wohnen läβt,
- Gefangene hinausführt ins Glück; Widerspenstige jedoch bleiben
- in der Dürre. $8$ Gott, als du auszogst vor deinem Volk, als
- du einherschrittest durch die Wüste, // $9$ bebte die Erde,
- auch troffen die Himmel vor Gott, dem vom Sinai, vor Gott, dem
- Gott Israels. $10$ Reichlich Regen gieβt du aus, Gott; dein
- Erbland - wenn es ermattet war, hast du selbst es
- wiederhergestellt. $11$ Deine Schar ist darin seβhaft
- geworden; du sorgst in deiner Güte für den Elenden, o Gott!
- $12$ Der Herr erläβt einen Ausspruch: `Siegesbotinnen, eine
- groβe Schar! $13$ Die Könige der Heere fliehen, sie fliehen!
- Und [auf der] Stätte des Hauses verteilt [man] Beute: $14$ -
- Wollt ihr zwischen den Hürden liegen? - Die Flügel einer Taube,
- mit Silber überzogen und ihre Schwungfedern mit grüngelbem Gold.
- $15$ Wenn der Allmächtige Könige im Land zerstreut, schneit
- es auf dem Zalmon. $16$ Ein Berg Gottes ist der Berg Basans,
- ein gipfelreicher Berg ist der Berg Basans. $17$ Warum lauert
- ihr neidisch, ihr gipfelreichen Berge, auf den Berg, den Gott zu
- seinem Wohnsitz begehrt hat? Ja, der HERR wird [dort] wohnen für
- immer. $18$ Der Wagen Gottes sind zehntausendmal Tausende, -
- Erhabenheit!; der Herr ist unter ihnen, Sinai im Heiligtum.
- $19$ Du bist hinaufgestiegen zur Höhe, du hast Gefangene
- weggeführt, hast Gaben empfangen bei den Menschen; und sogar
- Widerspenstige [sind bereit], sich Jah, Gott, zu unterwerfen.
- $20$ Gepriesen sei der Herr Tag für Tag! Er trägt für uns
- [Last], Gott ist unsere Rettung. // $21$ Gott ist uns ein
- Gott der Rettungen, und in der Macht des HERRN, des Herrn,
- stehen die Auswege vom Tod. $22$ Gewiβ, Gott wird
- zerschmettern das Haupt seiner Feinde, den Haarscheitel dessen,
- der da wandelt in seinen Verschuldungen. $23$ Der Herr
- sprach: `Ich werde zurückbringen aus Basan, zurückbringen aus
- den Tiefen des Meeres, $24$ damit du deinen Fuβ in Blut
- badest, die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe.
- $25$ Gesehen haben sie deine Umzüge, o Gott, die Umzüge
- meines Gottes, meines Königs, ins Heiligtum. $26$ Voran
- gingen Sänger, danach Saitenspieler, inmitten
- tamburinschlagender Mädchen. $27$ `Preist Gott in
- Versammlungen, den HERRN, die ihr aus dem Quell Israels seid!
- $28$ Da sind Benjamin, der Jüngste, ihr Herrscher, die
- Obersten Judas, ihre lärmende Menge; die Obersten Sebulons, die
- Obersten Naftalis. $29$ Entbiete, Gott, deine Macht, Gottes
- Macht, die du für uns gewirkt hast $30$ von deinem Tempel
- über Jerusalem! Könige werden dir Geschenke bringen. $31$
- Schilt das Tier des Schilfs, die Schar der Starken mit den
- Kälbern der Völker; tritt denen entgegen, die nach Silber
- rennen. Zerstreue die Völker, die Lust haben am Krieg! $32$
- Es werden kommen Bronzesachen aus Ägypten; Äthiopien soll seine
- Hände ausstrecken zu Gott. $33$ Ihr Königreiche der Erde,
- singt Gott, spielt dem Herrn, // $34$ ihm, der einherfährt
- auf den Himmeln, den Himmeln der Vorzeit! Siehe, er läβt seine
- Stimme erschallen, eine mächtige Stimme. $35$ Gebt Gott
- Macht! Seine Hoheit ist über Israel und seine Macht in den
- Wolken. $36$ Furchtbar [bist du], Gott, aus deinen
- Heiligtümern her. Der Gott Israels, er ist es, der Stärke und
- Kraft gibt dem Volk. Gepriesen sei Gott!
-
- \69\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Von David. $2$
- Rette mich, Gott, denn Wasser sind bis an die Seele gekommen.
- $3$ Ich bin versunken in tiefen Schlamm, und kein fester
- Grund ist da; in Wassertiefen bin ich gekommen, und die Flut
- schwemmt mich fort. $4$ Ich bin müde von meinem Rufen,
- entzündet ist meine Kehle; meine Augen vergehen vom Harren auf
- meinen Gott. $5$ Mehr als die Haare meines Hauptes sind die,
- die mich ohne Ursache hassen; mächtig sind, die mich verderben
- wollen, meine Feinde [sind sie] ohne Grund; was ich nicht
- geraubt habe, das soll ich dann erstatten. $6$ Du, o Gott,
- hast meine Torheit erkannt, und meine Verschuldungen sind dir
- nicht verborgen. $7$ Laβ nicht durch mich beschämt werden,
- die auf dich hoffen, Herr, HERR der Heerscharen! Laβ nicht an
- mir zuschanden werden, die dich suchen, Gott Israels! $8$
- Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein
- Antlitz. $9$ Entfremdet bin ich meinen Brüdern und ein
- Fremder geworden den Söhnen meiner Mutter. $10$ Denn der
- Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer,
- die dich schmähen, sind auf mich gefallen. $11$ Als ich
- weinte [und] meine Seele fastete, da wurde es mir zu
- Schmähungen. $12$ Als ich mich in Sacktuch kleidete, da wurde
- ich ihnen zum Sprichwort. $13$ Die im Tore sitzen, reden über
- mich, und [auch] die Spottlieder der Zecher. $14$ Ich aber
- [richte] mein Gebet an dich, HERR, zur Zeit des Wohlgefallens. O
- Gott, nach der Gröβe deiner Gnade, erhöre mich durch die Treue
- deiner Hilfe! $15$ Ziehe mich heraus aus dem Schlamm, daβ ich
- nicht versinke! Laβ mich errettet werden von denen, die mich
- hassen, und aus den Wassertiefen! $16$ Laβ die Flut der
- Wasser mich nicht fortschwemmen und die Tiefe mich nicht
- verschlingen; und laβ die Grube ihren Mund nicht über mir
- verschlieβen! $17$ Erhöre mich, HERR, denn gut ist deine
- Gnade; wende dich zu mir nach der Gröβe deiner Erbarmungen!
- $18$ Und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht, denn
- ich bin bedrängt; erhöre mich eilends! $19$ Nahe dich meiner
- Seele, erlöse sie; erlöse mich um meiner Feinde willen! $20$
- Du, du hast meine Schmähung erkannt und meine Schmach und meine
- Schande; vor dir sind alle meine Bedränger. $21$ Der Hohn hat
- mein Herz gebrochen, und [es] ist unheilbar; und ich habe auf
- Mitleid gewartet - aber [da war] keins; und auf Tröster, aber
- ich habe keine gefunden. $22$ Und sie gaben mir zur Speise
- Gift, und in meinem Durst tränkten sie mich mit Essig. $23$
- Es werde ihr Tisch vor ihnen zur Falle, und den Sorglosen zum
- Fallstrick! $24$ Laβ dunkel werden ihre Augen, daβ sie nicht
- sehen; und laβ beständig ihre Hüften wanken! $25$ Schütte
- über sie aus deine Verwünschung, und deines Zornes Glut soll sie
- erreichen! $26$ Verödet sei ihr Lagerplatz, in ihren Zelten
- sei kein Bewohner! $27$ Denn den du geschlagen hast, haben
- sie verfolgt, und vom Schmerz deiner Verwundeten erzählen sie.
- $28$ Füge Schuld zu ihrer Schuld, und laβ sie nicht
- hineinkommen in deine Gerechtigkeit! $29$ Sie sollen
- ausgelöscht werden aus dem Buch des Lebens und nicht
- eingeschrieben werden mit den Gerechten! $30$ Ich aber bin
- elend, und mir ist wehe; deine Rettung, o Gott, bringe mich in
- Sicherheit! $31$ Loben will ich den Namen Gottes im Lied und
- ihn erheben mit Dank. $32$ Denn es wird dem HERRN
- wohlgefälliger sein als ein Stier, ein Opferstier mit Hörnern
- und gespaltenen Hufen. $33$ Die Sanftmütigen haben es
- gesehen, sie werden sich freuen; die ihr Gott sucht, euer Herz
- soll leben! $34$ Denn der HERR hört auf die Armen, und seine
- Gefangenen verachtet er nicht. $35$ Ihn sollen loben Himmel
- und Erde, die Meere, und alles, was in ihnen wimmelt! $36$
- Denn Gott wird Zion retten und die Städte Judas bauen; und sie
- werden dort wohnen und es besitzen. $37$ Die Nachkommen
- seiner Knechte werden es erben; und die seinen Namen lieben,
- werden darin wohnen.
-
- \70\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von David. Zum Gedächtnis. $2$ Eile,
- Gott, mich zu retten, HERR, zu meiner Hilfe! $3$ Es sollen
- sich schämen und zuschanden werden, die nach meinem Leben
- trachten! Es sollen zurückweichen und beschimpft sein, die
- Gefallen haben an meinem Unglück! $4$ Sie sollen umkehren
- wegen ihrer Schande, die da sagen: Haha! Haha! $5$ Frohlocken
- und deiner sich freuen sollen alle, die dich suchen! Stets
- sollen sagen: `Groβ ist Gott!, die dein Heil lieben. $6$ Ich
- aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Mein Helfer und
- mein Retter bist du! HERR, zögere nicht!
-
- \71\
-
- $1$ Bei dir, HERR, habe ich mich geborgen. Laβ mich niemals
- beschämt werden! $2$ In deiner Gerechtigkeit rette mich und
- befreie mich! Neige dein Ohr zu mir und hilf mir. $3$ Sei mir
- ein Fels zur Wohnung, zu dem ich immer kommen kann! Du hast
- geboten, mich zu retten. Denn mein Fels und meine Burg bist du.
- $4$ Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Gottlosen, aus
- der Faust des Ungerechten und des Gewalttätigen. $5$ Denn
- meine Hoffnung bist du, Herr; HERR, meine Zuversicht von meiner
- Jugend an. $6$ Auf dich habe ich mich gestützt von
- Mutterschoβe an, vom Mutterleib hast du mich entbunden; dir gilt
- stets mein Lobgesang. $7$ Vielen bin ich wie ein Wunder; du
- aber bist meine starke Zuflucht. $8$ Mein Mund ist voll von
- deinem Lob, von deinem Ruhm den ganzen Tag. $9$ Verwirf mich
- nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlaβ
- mich nicht! $10$ Denn meine Feinde haben über mich geredet,
- und die nach meinem Leben trachten, miteinander beratschlagt.
- $11$ Sie sagen: Gott hat ihn verlassen! Verfolgt und ergreift
- ihn, denn kein Retter ist da! $12$ Gott, sei nicht fern von
- mir; mein Gott, eile mir zur Hilfe! $13$ Zuschanden werden,
- vergehen sollen, die meine Seele beschuldigen; in Hohn und
- Schande sollen sich hüllen, die mein Unglück suchen! $14$ Ich
- aber will beständig harren und all dein Lob vermehren. $15$
- Mein Mund soll erzählen deine Gerechtigkeit, dein Retten den
- ganzen Tag. Denn ich kenne [ihre] Zahl nicht. $16$ Ich will
- kommen mit den Machttaten des Herrn HERRN. Ich will preisen
- deine Gerechtigkeit, dich allein. $17$ Gott! Du hast mich
- unterwiesen von meiner Jugend an, und bis hierher verkündige ich
- deine Wundertaten. $18$ Und auch bis zum Alter und bis zum
- Greisentum verlaβ mich nicht, o Gott, bis ich verkündige deinen
- Arm dem [künftigen] Geschlecht, allen, die da kommen werden,
- deine Macht $19$ und deine Gerechtigkeit, o Gott, bis zur
- Höhe, der du groβe Dinge getan hast, Gott, wer ist wie du?
- $20$ Der du uns viele und unheilvolle Nöte hast sehen lassen,
- du wirst uns wieder beleben und uns aus den Tiefen der Erde
- wieder heraufführen. $21$ Du wirst meine Gröβe mehren und
- dich wenden und mich trösten. $22$ Dann will auch ich dich
- preisen mit der Harfe, [preisen] deine Treue, mein Gott! Ich
- will dir spielen mit der Zither, du Heiliger Israels! $23$
- Jubeln sollen meine Lippen, wenn ich dir spiele, und meine
- Seele, die du erlöst hast. $24$ Auch meine Zunge soll von
- deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag; denn beschämt, denn
- mit Scham sind bedeckt worden, die mein Unglück suchen. //
-
- \72\
-
- $1$ Von Salomo. Gott, gib dem König deine Rechtssprüche und
- deine Gerechtigkeit dem Königssohn, $2$ daβ er dein Volk
- richte in Gerechtigkeit und deine Elenden nach Recht. $3$ Es
- mögen dem Volk Heil tragen die Berge und die Hügel
- Gerechtigkeit. $4$ Er schaffe Recht den Elenden des Volkes;
- bringe Hilfe den Kindern des Armen, und den Unterdrücker
- zertrete er. $5$ Und er möge lange leben, solange die Sonne
- [scheint], solange der Mond [leuchtet], von Geschlecht zu
- Geschlecht. $6$ Er komme herab wie ein Regen auf die gemähte
- Flur, wie Regenschauer als Befeuchtung auf das Land. $7$ In
- seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Heil [wird
- sein], bis der Mond nicht mehr ist. $8$ Und er möge herrschen
- von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. $9$
- Vor ihm sollen sich beugen die Bewohner der Wüste, und seine
- Feinde sollen den Staub lecken. $10$ Die Könige von Tarsis
- und den Inseln sollen Geschenke bringen, es sollen Tribute
- entrichten die Könige von Scheba und Saba. $11$ Und alle
- Könige sollen vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen.
- $12$ Denn retten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und
- den Elenden und den, der keinen Helfer hat. $13$ Er wird sich
- erbarmen des Geringen und des Armen, und das Leben der Armen
- wird er retten. $14$ Aus Bedrückung und Gewalttat wird er ihr
- Leben erlösen, denn ihr Blut ist kostbar in seinen Augen.
- $15$ Und er soll leben, und von dem Golde Schebas wird man
- ihm geben; und man soll beständig für ihn beten, den ganzen Tag
- ihn segnen. $16$ Überfluβ an Getreide soll im Land sein; auf
- dem Gipfel der Berge soll es wogen; wie der Libanon sei seine
- Frucht; sie sollen hervorblühen aus der Stadt wie das Kraut der
- Erde. $17$ Sein Name soll ewig sein; vor der Sonne soll
- aufsprossen sein Name; und in ihm wird man sich segnen; alle
- Nationen sollen ihn glücklich preisen. $18$ Gepriesen sei
- Gott, der HERR, der Gott Israels. Er tut Wunder, er allein!
- $19$ Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit!
- Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde! Amen, ja Amen.
- $20$ Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais.
-
-
- \73\
- DRITTES BUCH
-
- $1$ Ein Psalm. Von Asaf. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen,
- die reinen Herzens sind. $2$ Ich aber - fast wären meine Füβe
- ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte. $3$ Denn
- ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der
- Gottlosen sah. $4$ Denn keine Qualen [haben sie bei] ihrem
- Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib. $5$ In der Mühsal der
- Menschheit sind sie nicht, und sie werden nicht wie die
- [anderen] Menschen geplagt. $6$ Deshalb umgibt sie Hochmut
- wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand.
- $7$ Es tritt aus dem Fett heraus ihr Auge; sie fahren daher
- in den Einbildungen des Herzens. $8$ Sie höhnen und reden in
- Bosheit Bedrückendes, von oben herab reden sie. $9$ Sie
- setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf
- der Erde. $10$ Deshalb wendet sich hierher sein Volk, denn
- Wasser in Fülle wird bei ihnen geschlürft. $11$ Ja, sie
- sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim
- Höchsten? $12$ Siehe, dies sind Gottlose, und immer sorglos,
- erwerben sie sich Vermögen. $13$ Fürwahr, umsonst habe ich
- mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Hände;
- $14$ doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Züchtigung
- ist jeden Morgen da. $15$ Wenn ich gesagt hätte: Ich will
- ebenso reden, siehe, so hätte ich treulos gehandelt an dem
- Geschlecht deiner Söhne. $16$ Da dachte ich nach, um dies zu
- begreifen. Eine Mühe war es in meinen Augen, $17$ bis ich
- hineinging in das Heiligtum Gottes. Bedenken will ich [dort] ihr
- Ende. $18$ Fürwahr, auf schlüpfrige [Wege] stellst du sie, du
- läβt sie in Täuschungen fallen. $19$ Wie sind sie so
- plötzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden,
- sind umgekommen in Schrecken. $20$ Wie einen Traum nach dem
- Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild.
- $21$ Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren
- stach, $22$ da war ich dumm und verstand nicht; [wie] ein
- Tier war ich bei dir. $23$ Doch ich bin stets bei dir. Du
- hast meine rechte Hand gefaβt. $24$ Nach deinem Rat leitest
- du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf. $25$
- Wen habe ich im Himmel? Und auβer dir habe ich an nichts
- Gefallen auf der Erde. $26$ Mag auch mein Leib und mein Herz
- vergehen - meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig.
- $27$ Denn siehe, es werden umkommen die, die sich von dir
- fernhalten. Du bringst zum Schweigen jeden, der dir die Treue
- bricht. $28$ Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe
- meine Zuversicht auf den Herrn HERRN gesetzt, zu erzählen alle
- deine Taten.
-
- \74\
-
- $1$ Ein Maskil. Von Asaf. Gott, warum hast du verworfen für
- immer, [warum] raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide?
- $2$ Gedenke an deine Gemeinde, die du erworben hast vor
- alters, erlöst zum Stamm deines Eigentums, an den Berg Zion, auf
- welchem du gewohnt hast! $3$ Erhebe deine Schritte zu den
- ewigen Trümmern! Alles hat der Feind im Heiligtum verwüstet.
- $4$ Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner
- Versammlungsstätte. Sie haben ihre Zeichen als Zeichen [des
- Sieges] gesetzt. $5$ Es sieht aus, wie wenn man Äxte
- emporhebt im Dickicht des Waldes. $6$ Und jetzt - deine
- Schnitzereien allesamt, mit Beilen und Brechstangen zerschlagen
- sie [sie]. $7$ Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt,
- bis auf den Grund entweiht die Wohnung deines Namens. $8$ Sie
- sprachen in ihrem Herzen: Laβt sie uns allesamt niederzwingen!
- Sie haben alle Versammlungsstätten Gottes im Lande verbrannt.
- $9$ Zeichen für uns sehen wir nicht. Kein Prophet ist mehr
- da, und keiner bei uns ist da, der weiβ, bis wann. $10$ Bis
- wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen
- Namen verachten immerfort? $11$ Warum ziehst du deine Hand
- und deine Rechte zurück? [Zieh sie] hervor aus deinem
- Gewandbausch, mach ein Ende! $12$ Gott ist ja mein König von
- alters her, der Heilstaten vollbringt auf der Erde. $13$ Du
- hast aufgestört das Meer durch deine Macht, hast zerschmettert
- die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern. $14$ Du hast
- zerschlagen die Köpfe des Leviathans, gabst ihn zur Speise den
- Haifischen des Meeres. $15$ Du lieβest Quelle und Bach
- hervorquellen, immerflieβende Ströme trocknetest du aus. $16$
- Dein ist der Tag, dein auch die Nacht. Den Mond und die Sonne
- hast du bereitet. $17$ Du hast festgelegt alle Grenzen der
- Erde. Sommer und Winter, du hast sie geschaffen. $18$ Denk
- daran: Der Feind hat gehöhnt, HERR, und ein törichtes Volk hat
- deinen Namen verachtet. $19$ Gib nicht den Raubtieren hin die
- Seele deiner Turteltaube! Das Leben deiner Elenden vergiβ nicht
- für immer! $20$ Schaue hin auf den Bund! Denn die
- Schlupfwinkel des Landes sind voll von Stätten der Gewalttat.
- $21$ Laβ den Unterdrückten nicht beschämt davongehen! Den
- Elenden und Armen laβ deinen Namen loben! $22$ Stehe auf,
- Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung durch
- den Toren den ganzen Tag! $23$ Vergiβ nicht die Stimme deiner
- Widersacher, das ständig aufsteigende Getöse derer, die sich
- gegen dich erheben.
-
- \75\
-
- $1$ Dem Chorleiter. [Nach der Melodie:] `Verdirb nicht! Ein
- Psalm. Von Asaf. Ein Lied. $2$ Wir preisen dich, Gott, wir
- preisen [dich]. Und nahe ist dein Name [denen, die] deine Wunder
- erzählen. $3$ `Wenn mein Zeitpunkt gekommen ist, werde ich
- gerecht richten. $4$ Wanken mag die Erde und alle ihre
- Bewohner, ich habe ihre Säulen festgestellt. // $5$ Ich
- sprach zu den Tobenden: Tobt nicht! Und zu den Gottlosen: Erhebt
- nicht das Horn! $6$ Erhebt nicht zur Höhe euer Horn! Redet
- nicht Freches mit [stolz gerecktem] Hals! $7$ Denn nicht von
- Osten, noch von Westen, und nicht von Süden her [kommt]
- Erhöhung. $8$ Denn Gott ist Richter. Diesen erniedrigt er,
- und jenen erhöht er. $9$ Denn ein Becher ist in der Hand des
- HERRN, schäumender Wein voll Würze. Und er schenkt daraus ein:
- Ja, seine Hefen müssen schlürfen, müssen trinken alle Gottlosen
- der Erde. $10$ Ich aber, ich will verkünden ewig, ich will
- spielen dem Gott Jakobs. $11$ Alle Hörner der Gottlosen will
- ich abhauen. Es sollen erhöht sein die Hörner des Gerechten.
-
- \76\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Von Asaf. Ein
- Lied. $2$ Bekannt ist Gott in Juda, in Israel ist groβ sein
- Name. $3$ In Salem entstand seine Hütte, und seine Wohnung
- auf dem Zion. $4$ Dort zerstörte er des Bogens Brände, Schild
- und Schwert und Krieg. // $5$ Glanzvoller bist du, herrlicher
- als die Berge des Raubes. $6$ Beraubt stehen da die
- Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der starken
- Männer findet seine Hände. $7$ Von deinem Schelten, Gott
- Jakobs, sinken in tiefen Schlaf Wagen wie Roβ. $8$ Du, du
- bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du zürnst!
- $9$ Du lieβest Gericht hören vom Himmel her. Die Erde
- fürchtete sich und wurde stille, $10$ als Gott aufstand zum
- Gericht, um zu retten alle Demütigen auf Erden. // $11$ Denn
- [selbst] der Grimm des Menschen wird dich preisen; [auch noch]
- mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten. $12$ Sprecht
- Gelübde und erfüllt sie dem HERRN, eurem Gott, alle, die ihr
- rings um ihn her seid. Bringt Geschenke dem Furchtbaren! $13$
- Er demütigt den Geist der Fürsten, er ist furchtbar den Königen
- der Erde.
-
- \77\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Nach Jedutum. Von Asaf. Ein Psalm. $2$
- Meine Stimme [ruft] zu Gott, und ich will schreien! Meine Stimme
- [ruft] zu Gott, daβ er mir Gehör schenke. $3$ Am Tag meiner
- Drangsal suchte ich den Herrn. Meine Hand war des Nachts
- ausgestreckt und lieβ nicht ab. Meine Seele weigerte sich,
- getröstet zu werden. $4$ Gedenke ich an Gott, so stöhne ich.
- Sinne ich nach, so verzagt mein Geist. // $5$ Du hieltest
- [offen] die Lider meiner Augen; ich war voll Unruhe und redete
- nicht. $6$ Ich durchdachte die Tage vor alters. Der Jahre der
- Urzeit gedachte ich. $7$ Ich sann nach des Nachts; in meinem
- Herzen überlegte ich, und es forschte mein Geist. $8$ Wird
- der Herr auf ewig verwerfen und künftig keine Gunst mehr
- erweisen? $9$ Ist seine Gnade für immer zu Ende? Hat das Wort
- aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht? $10$ Hat Gott
- vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine
- Erbarmungen? // $11$ Da sprach ich: Das ist mein Schmerz, daβ
- sich die Rechte des Höchsten geändert hat. $12$ Ich will
- gedenken der Taten Jahs; ja, deiner Wunder von alters her will
- ich gedenken. $13$ Ich will nachdenken über all dein Tun, und
- über deine Taten will ich sinnen. $14$ Gott! Dein Weg ist im
- Heiligtum. Wer ist ein so groβer Gott wie unser Gott? $15$ Du
- bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Stärke kundgetan
- unter den Völkern. $16$ Du hast dein Volk erlöst mit [deinem]
- Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. // $17$ Dich sahen die
- Wasser, Gott, dich sahen die Wasser: sie bebten; ja, es
- erzitterten die Tiefen. $18$ Die Wolken ergossen Wasser, das
- Gewölk lieβ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin
- und her. $19$ Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind.
- Blitze erleuchteten die Welt. Es zitterte und bebte die Erde.
- $20$ Durch das Meer [führt] dein Weg und deine Pfade durch
- groβe Wasser. Doch deine Fuβspuren erkannte niemand. $21$ Wie
- eine Herde hast du dein Volk geleitet durch die Hand Moses und
- Aarons.
-
- \78\
-
- $1$ Ein Maskil. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung!
- Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes! $2$ Ich will
- meinen Mund öffnen zu einem Spruch, will hervorbringen Rätsel
- aus der Vorzeit. $3$ Was wir gehört und erfahren und unsere
- Väter uns erzählt haben, $4$ wollen wir nicht verhehlen ihren
- Söhnen und dem künftigen Geschlecht erzählen die Ruhmestaten des
- HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. $5$
- Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz
- aufgestellt in Israel und gebot unseren Vätern, sie ihren Söhnen
- kundzutun, $6$ damit das künftige Geschlecht sie kenne, die
- Söhne, die geboren werden sollten, und [auch] sie aufständen und
- sie ihren Söhnen erzählten. $7$ Damit sie auf Gott ihr
- Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäβen und seine
- Gebote befolgten. $8$ Damit sie nicht würden wie ihre Väter,
- ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein
- Geschlecht, dessen Herz nicht fest war und dessen Geist nicht
- treu war gegen Gott, $9$ [wie] die Söhne Ephraims, gerüstete
- Bogenschützen, sich wendeten am Tag des Kampfes. $10$ Sie
- hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, nach seinem
- Gesetz zu wandeln. $11$ Sie vergaβen seine Taten und seine
- Wunder, die er sie hatte schauen lassen. $12$ Er tat Wunder
- vor ihren Vätern im Lande Ägypten, dem Gebiet Zoans. $13$ Er
- spaltete das Meer und lieβ sie hindurchgehen, er lieβ die Wasser
- stehen wie einen Damm. $14$ Er leitete sie des Tages mit der
- Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers. $15$ Er
- spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich, wie mit
- Urfluten. $16$ Er lieβ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und
- Wasser herablaufen wie Flüsse. $17$ Doch sie fuhren weiter
- fort, gegen ihn zu sündigen, sich gegen den Höchsten
- widerspenstig zu zeigen in der Wüste. $18$ Sie versuchten
- Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten für ihr
- Gelüste. $19$ Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen:
- Sollte Gott imstande sein, [uns] in der Wüste einen Tisch zu
- bereiten? $20$ Siehe, den Felsen hat er [zwar] geschlagen,
- und Wasser flossen [heraus], und Bäche strömten. Wird er [aber]
- auch Brot geben können, oder wird er seinem Volk Fleisch
- verschaffen? $21$ Darum, als der HERR es hörte, wurde er
- zornig, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn
- stieg auf gegen Israel, $22$ weil sie Gott nicht glaubten und
- nicht vertrauten auf seine Hilfe. $23$ Und doch hat er den
- Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet. $24$
- Und hat Manna auf sie regnen lassen, daβ sie es äβen, und ihnen
- Himmelsgetreide gegeben. $25$ Ein jeder aβ Brot der Starken.
- Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. $26$ Er lieβ den
- Ostwind losbrechen am Himmel und trieb durch seine Stärke den
- Südwind herbei. $27$ Er lieβ Fleisch auf sie regnen wie Staub
- und Vögel wie Sand der Meere, $28$ und lieβ [sie] mitten in
- sein Lager fallen, rings um seine Wohnungen. $29$ Da aβen sie
- und wurden sehr satt, und was sie verlangten, brachte er ihnen.
- $30$ Sie hatten sich noch nicht abgewendet von ihrem
- Verlangen, ihre Speise war noch in ihrem Mund, $31$ da stieg
- der Zorn Gottes gegen sie auf. Er brachte [viele] unter ihren
- stattlichen Leuten um. Die jungen Männer Israels streckte er
- nieder. $32$ Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten
- nicht an seine Wunder. $33$ Da lieβ er in Nichtigkeit
- hinschwinden ihre Tage und ihre Jahre in Schrecken. $34$ Wenn
- er sie umbrachte, dann fragten sie nach ihm, kehrten um und
- suchten nach Gott. $35$ Und sie gedachten daran, daβ Gott ihr
- Fels sei und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. $36$ Doch sie
- betrogen ihn mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie
- ihn. $37$ Denn ihr Herz war nicht fest ihm gegenüber, und sie
- blieben nicht treu an seinem Bund. $38$ Er aber war
- barmherzig, er vergab die Schuld und vertilgte nicht; und
- oftmals wandte er seinen Zorn ab und lieβ nicht erwachen seinen
- ganzen Grimm. $39$ Er dachte daran, daβ sie Fleisch sind, ein
- Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. $40$ Wie oft
- waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in
- der Einöde! $41$ Immer wieder versuchten sie Gott und
- kränkten den Heiligen Israels. $42$ Sie gedachten nicht an
- seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste,
- #
- V. 43-51: Ps 105,27-36.
- #
- $43$ als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im
- Gebiet Zoans: $44$ Er verwandelte ihre Ströme in Blut und
- ihre Bäche, so daβ sie nicht mehr trinken konnten. $45$ Er
- sandte Hundsfliegen unter sie, die sie fraβen, und Frösche, die
- ihnen Verderben brachten. $46$ Ihren Ertrag gab er der
- Schabe, und was sie erarbeitet hatten, der Heuschrecke. $47$
- Ihren Weinstock zerschlug er mit Hagel, ihre Maulbeerbäume mit
- Schloβen. $48$ Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre
- Herden den Blitzen. $49$ Er lieβ gegen sie los seines Zornes
- Glut, Grimm, Verwünschung und Bedrängnis, eine Schar von
- Unheilsboten. $50$ Er bahnte seinem Zorn einen Weg, er entzog
- ihre Seele nicht dem Tod und gab ihr Leben der Pest preis.
- $51$ Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der
- Kraft in den Zelten Hams. $52$ Und er lieβ sein Volk
- aufbrechen wie die Schafe und leitete sie wie eine Herde in der
- Wüste. $53$ Er führte sie sicher, so daβ sie sich nicht
- fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. $54$ Er
- brachte sie in sein heiliges Land, zu diesem Berg, den seine
- Rechte erworben hat. $55$ Er vertrieb Nationen vor ihnen und
- verteilte sie mit der Meβschnur des Erbes und lieβ in ihren
- Zelten wohnen die Stämme Israels. $56$ Aber sie versuchten
- Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig [gegen ihn]; und
- seine Mahnungen beachteten sie nicht. $57$ Sie wurden
- abtrünnig und handelten treulos wie ihre Väter. Sie versagten
- wie ein schlaffer Bogen. $58$ Und sie erbitterten ihn durch
- ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht mit ihren
- Götzenbildern. $59$ Gott hörte es und ergrimmte, und er
- verwarf Israel völlig. $60$ Er gab die Wohnung zu Silo auf,
- das Zelt, in dem er unter den Menschen wohnte. $61$ Und er
- gab seine Kraft in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in die
- Hand des Bedrängers. $62$ Er gab sein Volk dem Schwert preis,
- und gegen sein Erbe ergrimmte er. $63$ Seine jungen Männer
- fraβ das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen.
- $64$ Seine Priester fielen durch das Schwert, und seine
- Witwen weinten nicht. $65$ Da erwachte der Herr wie ein
- Schlafender, wie ein Held, der nüchtern wird vom Wein. $66$
- Und er schlug seine Bedränger zurück, ewige Schande bereitete er
- ihnen. $67$ Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm
- Ephraim erwählte er nicht, $68$ sondern er erwählte den Stamm
- Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. $69$ Er baute sein
- Heiligtum wie [Himmels-]Höhen, wie die Erde, die er auf ewig
- gegründet hat. $70$ Er erwählte David, seinen Knecht, und
- nahm ihn weg von den Hürden der Schafe. $71$ Von den
- Muttertieren weg holte er ihn, daβ er Jakob, sein Volk, weidete
- und Israel, sein Erbteil. $72$ Und er weidete sie nach der
- Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner
- Hände leitete er sie.
-
- \79\
-
- $1$ Ein Psalm. Von Asaf. Gott! Nationen sind in dein Erbteil
- gekommen, haben deinen heiligen Tempel verunreinigt, haben
- Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht. $2$ Die Leichen deiner
- Knechte haben sie den Vögeln des Himmels zum Fraβ gegeben, das
- Fleisch deiner Frommen den wilden Tieren des Feldes. $3$ Sie
- haben ihr Blut wie Wasser vergossen rings um Jerusalem, und
- niemand war da, der begraben hätte. $4$ Wir sind ein Hohn
- geworden unseren Nachbarn, ein Spott und Schimpf denen, die uns
- umgeben. $5$ Bis wann, HERR, willst du immerfort zürnen, soll
- wie Feuer brennen dein Eifer? $6$ Schütte deinen Zorn aus
- über die Nationen, die dich nicht erkennen, auf die Königreiche,
- die deinen Namen nicht anrufen! $7$ Denn sie haben Jakob
- aufgezehrt, sein Weidegebiet haben sie verwüstet. $8$ Rechne
- uns nicht an die Schuld der Vorfahren; laβ uns dein Erbarmen
- eilends entgegenkommen! Denn wir sind sehr gering geworden.
- $9$ Hilf uns, Gott unseres Heils, um der Ehre deines Namens
- willen. Rette uns und vergib unsere Sünden um deines Namens
- willen! $10$ Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr
- Gott? Laβ unter den Nationen vor unseren Augen kundwerden, daβ
- du das vergossene Blut deiner Knechte rächst! $11$ Laβ vor
- dich kommen das Seufzen des Gefangenen; nach der Gröβe deines
- Armes laβ übrigbleiben die Kinder des Todes! $12$ Und gib
- unseren Nachbarn siebenfach in ihren Schoβ zurück ihren Hohn,
- mit dem sie dich gehöhnt haben, Herr! $13$ Wir aber sind dein
- Volk und die Herde deiner Weide. Wir wollen dich ewig preisen,
- von Geschlecht zu Geschlecht dein Lob erzählen!
-
- \80\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Nach Schoschannim. Ein Zeugnis. Von Asaf.
- Ein Psalm. $2$ Du Hirte Israels, der du Joseph leitest wie
- eine Herde, höre doch! Der du thronst auf den Cherubim, strahle
- hervor! $3$ Vor Ephraim, Benjamin und Manasse erwecke deine
- Macht und komm zu unserer Rettung! $4$ O Gott! Stelle uns
- wieder her! Laβ dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.
- $5$ HERR, Gott der Heerscharen! Bis wann zürnst du trotz des
- Gebets deines Volkes? $6$ Du hast sie mit Tränenbrot
- gespeist, sie in reichem Maβ getränkt mit Tränen. $7$ Du
- setztest uns zum Streit unseren Nachbarn, und unsere Feinde
- spotten über uns. $8$ Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder
- her! Laβ dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet. $9$
- Einen Weinstock hobst du aus aus Ägypten. Du vertriebst Nationen
- und pflanztest ihn ein. $10$ Du machtest Raum vor ihm, und er
- schlug Wurzeln und erfüllte das Land. $11$ Die Berge wurden
- bedeckt von seinem Schatten, von seinen Ästen die Zedern Gottes.
- $12$ Er streckte seine Zweige aus bis ans Meer, bis zum Strom
- hin seine Triebe. $13$ Warum hast du seine Mauern
- niedergerissen, so daβ ihn alle berupfen, die des Weges kommen?
- $14$ Es friβt ihn ab das Wildschwein aus dem Wald, das Wild
- des Feldes weidet ihn ab. $15$ Gott der Heerscharen! Kehre
- doch zurück! Schau vom Himmel und sieh! Und suche diesen
- Weinstock heim! $16$ Und beschirme, was deine Rechte
- gepflanzt hat, den Sohn, den du dir hast stark werden lassen.
- $17$ Er ist mit Feuer verbrannt, er ist abgehauen. Vor dem
- Schelten deines Angesichtes kommen sie um. $18$ Deine Hand
- sei über dem Mann deiner Rechten, über dem Menschensohn, den du
- dir hast stark werden lassen. $19$ So werden wir nicht von
- dir abweichen. Belebe uns, und wir werden deinen Namen anrufen.
- $20$ HERR, Gott der Heerscharen! Stelle uns wieder her! Laβ
- dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.
-
- \81\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Auf der Gittit. Von Asaf. $2$ Jubelt
- Gott zu, unserer Stärke! Jauchzt dem Gott Jakobs! $3$ Hebt an
- den Gesang, und laβt das Tamburin ertönen, die liebliche Zither
- samt der Harfe! $4$ Stoβt am Neumond in das Horn, am Vollmond
- zum Tag unseres Festes! $5$ Denn eine Ordnung für Israel ist
- dies, eine Verordnung des Gottes Jakobs. $6$ Er setzte es ein
- als ein Zeugnis in Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten.
- Eine Sprache höre ich, die ich [bisher] nicht kannte: $7$ Ich
- habe von der Last befreit seine Schulter, seine Hände lösten
- sich vom Tragkorb. $8$ In der Bedrängnis riefst du, und ich
- befreite dich. Ich antwortete dir im Donnergewölk. Ich prüfte
- dich an den Wassern von Meriba. // $9$ Höre, mein Volk, ich
- will dich warnen. Israel, wenn du mir doch gehorchtest! $10$
- Es soll kein fremder Gott bei dir sein, und du sollst nicht
- anbeten einen Gott des Auslands. $11$ Ich bin der HERR, dein
- Gott, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat. Tue
- deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen. $12$ Aber mein
- Volk hat nicht auf meine Stimme gehört, und Israel ist mir nicht
- willig gewesen. $13$ Da gab ich sie dahin in die
- Verstocktheit ihres Herzens. Sie wandelten nach ihren
- Ratschlägen. $14$ O daβ mein Volk auf mich hörte, Israel in
- meinen Wegen wandelte! $15$ Bald würde ich ihre Feinde
- beugen, meine Hand wenden gegen ihre Bedränger. $16$ Die den
- HERRN hassen, würden ihm [Ergebung] heucheln, ihre Zeit würde
- ewig sein. $17$ Mit dem besten Weizen würde ich es speisen,
- und mit Honig aus dem Felsen würde ich es sättigen.
-
- \82\
-
- $1$ Ein Psalm. Von Asaf. Gott steht in der Gottesversammlung,
- inmitten der Götter richtet er. $2$ Bis wann wollt ihr
- ungerecht richten und die Gottlosen begünstigen? // $3$
- Schafft Recht dem Geringen und der Waise, dem Elenden und dem
- Bedürftigen laβt Gerechtigkeit widerfahren! $4$ Rettet den
- Geringen und den Armen, entreiβt ihn der Hand der Gottlosen!
- $5$ Sie erkennen nichts und verstehen nichts, im Dunkeln
- laufen sie umher. Es wanken alle Grundfesten der Erde. $6$
- Ich sagte [zwar]: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr
- alle! $7$ Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer
- der Obersten werdet ihr fallen. $8$ Stehe auf, o Gott, richte
- die Erde! Denn du sollst zum Erbteil haben alle Nationen.
-
- \83\
-
- $1$ Ein Lied. Ein Psalm. Von Asaf. $2$ Gott, schweige
- nicht! Verstumme nicht, und sei nicht stille, o Gott! $3$
- Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das
- Haupt. $4$ Gegen dein Volk planen sie listige Anschläge, und
- sie beraten sich gegen die, die bei dir geborgen sind. $5$
- Sie sprechen: Kommt und laβt uns sie als Nation vertilgen, daβ
- nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! $6$ Denn sie
- haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund
- gegen dich geschlossen: $7$ Die Zelte Edoms und die
- Ismaeliter, Moab und die Hageriter, $8$ Gebal und Ammon und
- Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus. $9$ Auch
- Assur hat sich ihnen angeschlossen. Sie sind zu einem Arm
- geworden den Söhnen Lots. // $10$ Tu ihnen wie Midian, wie
- Sisera, wie Jabin am Bach Kischon! $11$ Sie wurden vertilgt
- zu En-Dor, sie wurden dem Erdboden zum Dünger! $12$ Mache
- sie, ihre Edlen, wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie
- Zalmunna alle ihre Fürsten! $13$ Die gesagt haben: Laβt uns
- in Besitz nehmen die Weideplätze Gottes! $14$ Mein Gott,
- mache sie gleich der Raddistel, wie Spreu vor dem Wind! $15$
- Wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge
- entzündet, $16$ so verfolge sie mit deinem Wetter, und mit
- deinem Sturmwind schrecke sie! $17$ Bedecke ihr Gesicht mit
- Schande, damit sie deinen Namen, HERR, suchen! $18$ Laβ sie
- beschämt und erschreckt sein für immer, mit Scham bedeckt sein
- und umkommen, $19$ damit sie erkennen, daβ du allein - HERR
- ist [ja] dein Name! - der Höchste bist über die ganze Erde!
-
- \84\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Auf der Gittit. Von den Söhnen Korachs.
- Ein Psalm. $2$ Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR der
- Heerscharen! $3$ Es sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele
- nach den Vorhöfen des HERRN, mein Herz und mein Leib, sie
- jauchzen dem lebendigen Gott [entgegen]. $4$ Auch der Vogel
- hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie
- ihre Jungen hingelegt hat - deine Altäre, HERR der Heerscharen,
- mein König und mein Gott! $5$ Glücklich sind, die in deinem
- Haus wohnen. Stets werden sie dich loben. // $6$ Glücklich
- ist der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in dessen Herz
- gebahnte Wege sind! $7$ Sie gehen durch das Tränental und
- machen es zu einem Quellort. Ja, mit Segnungen bedeckt es der
- Frühregen. $8$ Sie gehen von Kraft zu Kraft. Sie erscheinen
- vor Gott in Zion. $9$ HERR, Gott der Heerscharen, höre mein
- Gebet! Vernimm es, o Gott Jakobs! // $10$ Blicke doch, o
- Gott, auf unseren Schild! Schaue an das Antlitz deines
- Gesalbten! $11$ Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser
- als [sonst] tausend. Ich will lieber an der Schwelle stehen im
- Haus meines Gottes als wohnen in den Zelten der Gottlosen.
- $12$ Denn Gott, der HERR, ist Sonne und Schild. Gnade und
- Herrlichkeit wird der HERR geben, kein Gutes vorenthalten denen,
- die in Lauterkeit wandeln. $13$ HERR der Heerscharen!
- Glücklich ist der Mensch, der auf dich vertraut!
-
- \85\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. $2$
- HERR, du hast Gefallen gefunden an deinem Land, hast die
- Gefangenschaft Jakobs gewendet. $3$ Du hast vergeben die
- Ungerechtigkeit deines Volkes, alle ihre Sünde hast du
- zugedeckt. // $4$ Du hast zurückgezogen all deinen Grimm,
- hast dich abgewandt von der Glut deines Zorns. $5$ Stelle uns
- wieder her, Gott unseres Heils, und mache deinem Unwillen gegen
- uns ein Ende! $6$ Willst du uns ewig zürnen? Willst du deinen
- Zorn währen lassen von Geschlecht zu Geschlecht? $7$ Willst
- du uns nicht wieder beleben, daβ dein Volk sich in dir freue?
- $8$ Laβ uns, HERR, deine Gnade sehen, und gewähre uns dein
- Heil! $9$ Hören will ich, was Gott, was der HERR reden wird;
- gewiβ wird er Frieden ansagen seinem Volk und seinen Frommen,
- doch sollen sie nicht zur Torheit zurückkehren. $10$ Fürwahr,
- nahe ist sein Heil denen, die ihn fürchten, damit Herrlichkeit
- wohne in unserem Land. $11$ Gnade und Wahrheit sind sich
- begegnet, Gerechtigkeit und Frieden haben sich geküβt. $12$
- Wahrheit wird sprossen aus der Erde, Gerechtigkeit
- herniederschauen vom Himmel. $13$ Auch wird der HERR das Gute
- geben, und unser Land wird seinen Ertrag bringen. $14$
- Gerechtigkeit wird vor ihm hergehen, und er wird ihre Tritte zum
- Weg machen.
-
- \86\
-
- $1$ Ein Gebet. Von David. Neige, o HERR, dein Ohr, erhöre
- mich! Denn ich bin elend und arm. $2$ Bewahre meine Seele,
- denn ich bin fromm! Rette deinen Knecht, der auf dich vertraut!
- Du bist doch mein Gott! $3$ Sei mir gnädig, Herr! Denn zu dir
- rufe ich den ganzen Tag. $4$ Erfreue die Seele deines
- Knechtes! Denn zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. $5$ Denn
- du, Herr, bist gut und zum Vergeben bereit, groβ an Gnade gegen
- alle, die dich anrufen. $6$ HERR, höre mein Gebet! Horche auf
- die Stimme meines Flehens! $7$ Am Tag meiner Bedrängnis rufe
- ich dich an, denn du erhörst mich. $8$ Keiner ist wie du,
- Herr, unter den Göttern, und nichts gleicht deinen Werken.
- $9$ Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor
- dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen. $10$ Denn
- groβ bist du und tust Wunder, du bist Gott, du allein. $11$
- Lehre mich, HERR, deinen Weg: ich will wandeln in deiner
- Wahrheit! Fasse mein Herz zusammen zur Furcht deines Namens.
- $12$ Ich will dich preisen, Herr, mein Gott, mit meinem
- ganzen Herzen und deinen Namen ewig verherrlichen. $13$ Denn
- deine Gnade ist groβ gegen mich, und du hast meine Seele
- errettet aus dem tiefsten Totenreich. $14$ O Gott! Übermütige
- sind gegen mich aufgestanden; die Rotte der Gewalttätigen
- trachtet nach meinem Leben; und sie haben dich nicht vor sich
- gestellt. $15$ Du aber, Herr, bist ein barmherziger und
- gnädiger Gott, langsam zum Zorn und groβ an Gnade und Wahrheit.
- $16$ Wende dich zu mir und sei mir gnädig! Gewähre deinem
- Knecht deine Kraft, rette den Sohn deiner Magd! $17$ Wirke an
- mir ein Zeichen zum Guten, daβ die, die mich hassen, es sehen
- und beschämt werden, weil du, HERR, mir geholfen und mich
- getröstet hast.
-
- \87\
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- $1$ Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. Ein Lied. Seine
- Gründung ist auf den heiligen Bergen. $2$ Der HERR liebt die
- Tore des Zion mehr als alle Wohnungen Jakobs. $3$ Herrliches
- ist über dich geredet, du Stadt Gottes. // $4$ Ich will Rahab
- und Babel erwähnen bei denen, die mich kennen; siehe, Philistäa
- und Tyrus samt Kusch. Dieser ist dort geboren. $5$ Von Zion
- aber wird gesagt werden: Mann für Mann ist darin geboren. Und
- der Höchste, er wird es befestigen. $6$ Der HERR wird
- schreiben beim Verzeichnen der Völker: Dieser ist dort geboren.
- // $7$ Und singend und den Reigen tanzend [werden sie sagen]:
- Alle meine Quellen sind in dir!
-
-
- \88\
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- $1$ Ein Lied. Ein Psalm. Von den Söhnen Korachs . Dem
- Chorleiter. Nach Machalath zu singen. Ein Maskil. Von Heman, dem
- Esrachiter . $2$ HERR, Gott meines Heils! Des Tages habe ich
- geschrien und des Nachts vor dir. $3$ Es komme vor dich mein
- Gebet! Neige dein Ohr zu meinem Schreien! $4$ Denn satt ist
- meine Seele vom Leiden, und mein Leben ist nahe dem Scheol.
- $5$ Ich bin gerechnet zu denen, die in die Grube hinabfahren.
- Ich bin wie ein Mann, der keine Kraft hat, $6$ unter die
- Toten hingestreckt, wie Erschlagene, die im Grab liegen, derer
- du nicht mehr gedenkst. Denn sie sind von deiner Hand
- abgeschnitten. $7$ Du hast mich in die tiefste Grube gelegt,
- in Finsternisse, in Tiefen. $8$ Auf mir liegt schwer dein
- Zorn, und mit allen deinen Wellen hast du mich niedergedrückt.
- // $9$ Meine Bekannten hast du von mir entfernt, hast mich
- ihnen zum Abscheu gemacht. Ich bin eingeschlossen und kann nicht
- herauskommen. $10$ Mein Auge verschmachtet vor Elend. Zu dir
- rufe ich, HERR, den ganzen Tag. Ich strecke meine Hände aus zu
- dir. $11$ Wirst du an den Toten Wunder tun? Oder werden die
- Gestorbenen aufstehen, dich preisen? // $12$ Wird von deiner
- Gnade erzählt werden im Grab, im Abgrund von deiner Treue?
- $13$ Werden in der Finsternis bekannt werden deine Wunder,
- und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens? $14$ Ich
- aber, o HERR, schreie zu dir, und am Morgen möge dir mein Gebet
- begegnen. $15$ Warum, HERR, verwirfst du meine Seele,
- verbirgst du dein Angesicht vor mir? $16$ Elend bin ich und
- todkrank von Jugend auf. Ich trage deine Schrecken, bin
- verwirrt. $17$ Deine Zorngluten sind über mich hingegangen,
- deine Schrecknisse haben mich vernichtet. $18$ Sie umgeben
- mich wie Wasser den ganzen Tag, sie umringen mich allesamt.
- $19$ Du hast mir entfremdet Freund und Nachbarn. Meine
- Bekannten sind Finsternis.
-
- \89\
-
- $1$ Ein Maskil. Von Etan, dem Esrachiter. $2$ Die
- Gnadenerweise des HERRN will ich ewig besingen, von Geschlecht
- zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkündigen. $3$
- Denn ich sagte: Auf ewig wird die Gnade gebaut werden. In den
- Himmeln wirst du festgründen deine Treue. $4$ Einen Bund habe
- ich mit meinem Auserwählten geschlossen, habe David, meinem
- Knecht, geschworen: $5$ `Bis in Ewigkeit will ich deiner
- Nachkommenschaft Bestand geben und für alle Geschlechter bauen
- deinen Thron. // $6$ Die Himmel werden deine Wunder preisen,
- HERR, ja, deine Treue in der Versammlung der Heiligen. $7$
- Denn wer in den Wolken ist mit dem HERRN zu vergleichen? Wer ist
- dem HERRN gleich unter den Göttersöhnen? $8$ Gott ist
- gefürchtet im Kreis der Heiligen, groβ ist er und furchtbar über
- alle, die rings um ihn her sind. $9$ HERR, Gott der
- Heerscharen! Wer ist stark wie du, Jah? Deine Treue ist rings um
- dich her. $10$ Du beherrschst des Meeres Toben, erheben sich
- seine Wogen - du stillst sie. $11$ Du hast Rahab zertreten
- wie einen Erschlagenen. Mit deinem starken Arm hast du deine
- Feinde zerstreut. $12$ Dein sind die Himmel, und dein ist die
- Erde. Die Welt und ihre Fülle, du hast sie gegründet. $13$
- Norden und Süden, du hast sie erschaffen. Tabor und Hermon
- jubeln in deinem Namen. $14$ Du hast einen gewaltigen Arm,
- stark ist deine Hand, erhoben deine Rechte. $15$
- Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade
- und Treue gehen vor deinem Angesicht her. $16$ Glücklich ist
- das Volk, das den Jubelruf kennt! HERR, im Licht deines
- Angesichts wandeln sie. $17$ In deinem Namen freuen sie sich
- täglich, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht.
- $18$ Denn die Zierde ihrer Stärke bist du; und durch deine
- Gunst wird unser Horn erhöht. $19$ Denn dem HERRN gehört
- unser Schild, und dem Heiligen Israels unser König. $20$
- Damals redetest du im Gesicht zu deinen Frommen und sagtest:
- Hilfe habe ich auf einen Helden gelegt, ich habe einen
- Auserwählten erhöht aus dem Volk. $21$ Ich habe David
- gefunden, meinen Knecht. Mit meinem heiligen Öl habe ich ihn
- gesalbt. $22$ Meine Hand soll beständig mit ihm sein, und
- mein Arm soll ihn stärken. $23$ Kein Feind soll ihn bedrängen
- und kein Sohn der Ungerechtigkeit ihn bedrücken. $24$ Ich
- will seine Bedränger vor ihm zerschmettern. Die ihn hassen, will
- ich niederstoβen. $25$ Meine Treue und meine Gnade sollen mit
- ihm sein, und durch meinen Namen soll sein Horn erhöht werden.
- $26$ Ich will seine Hand auf das Meer legen, und seine Rechte
- auf die Ströme. $27$ Er wird mich anrufen: Mein Vater bist
- du, mein Gott und der Fels meines Heils! $28$ So will auch
- ich ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten unter den Königen
- der Erde. $29$ Ewig will ich ihm meine Gnade bewahren, und
- mein Bund soll ihm fest bleiben. $30$ Und ich will seine
- Nachkommen einsetzen für immer und seinen Thron wie die Tage der
- Himmel. $31$ Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht
- wandeln in meinen Rechtsbestimmungen, $32$ wenn sie meine
- Ordnungen entweihen und meine Gebote nicht halten, $33$ so
- werde ich ihr Vergehen mit der Rute und ihre Ungerechtigkeit mit
- Schlägen heimsuchen. $34$ Aber meine Gnade werde ich nicht
- von ihm weichen lassen und nicht verleugnen meine Treue. $35$
- Ich werde meinen Bund nicht entweihen und nicht ändern, was
- hervorgegangen ist aus meinen Lippen. $36$ Einmal habe ich
- geschworen bei meiner Heiligkeit - wie könnte ich David
- täuschen! -. $37$ `Seine Nachkommenschaft soll ewig sein und
- sein Thron wie die Sonne vor mir. $38$ Wie der Mond wird er
- ewig feststehen. Der Zeuge in den Wolken ist treu. // $39$ Du
- aber hast verworfen und verstoβen, bist sehr zornig gewesen
- gegen deinen Gesalbten. $40$ Preisgegeben hast du den Bund
- mit deinem Knecht, hast zu Boden [geworfen und] entweiht seine
- Krone. $41$ Du hast niedergerissen all seine Mauern, hast
- seine Burgen in Trümmer gelegt. $42$ Es haben ihn alle
- ausgeplündert, die des Weges vorübergehen. Er ist zum Hohn
- geworden seinen Nachbarn. $43$ Du hast erhöht die Rechte
- seiner Bedränger, hast erfreut alle seine Feinde. $44$ Auch
- hast du zurückweichen lassen die Schärfe seines Schwertes und
- hast ihn nicht bestehen lassen im Kampf. $45$ Du hast
- aufhören lassen seinen Glanz und zur Erde gestürzt seinen Thron.
- $46$ Du hast verkürzt die Tage seiner Jugend, mit Schmach
- hast du ihn bedeckt. // $47$ Bis wann, HERR, willst du dich
- immerfort verbergen, soll wie Feuer brennen dein Zorn? $48$
- Gedenke an mich, wie [kurz meine] Lebensdauer ist, zu welcher
- Nichtigkeit du alle Menschenkinder erschaffen hast! $49$
- Welcher Mann lebt und wird den Tod nicht sehen, wird sein Leben
- befreien von der Gewalt des Scheols? // $50$ Wo sind deine
- früheren Gnaden, o Herr, die du David zugeschworen hast in
- deiner Treue? $51$ Gedenke, Herr, der Schmach deiner Knechte.
- In meiner Brust trage ich all die vielen Völker [mit ihrem
- Hohn], $52$ womit deine Feinde gehöhnt haben, HERR, womit sie
- gehöhnt haben die Fuβspuren deines Gesalbten!
- $53$ Gepriesen sei der HERR ewig! Amen, ja Amen!
-
-
- \90\
- VIERTES BUCH
-
- $1$ Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. Herr, du bist unsere
- Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. $2$ Ehe die
- Berge geboren waren und du die Erde und die Welt erschaffen
- hattest, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, Gott. $3$ Du läβt
- den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück,
- ihr Menschenkinder! $4$ Denn tausend Jahre sind in deinen
- Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine
- Wache in der Nacht. $5$ Du schwemmst sie hinweg, [sie sind
- wie] ein Schlaf, sie sind am Morgen wie Gras, das aufsproβt.
- $6$ Am Morgen blüht es und sproβt auf. Am Abend welkt es und
- verdorrt. $7$ Denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch
- deinen Grimm werden wir verstört. $8$ Du hast unsere
- Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes [Tun] vor
- das Licht deines Angesichts. $9$ Denn alle unsere Tage
- schwinden durch deinen Grimm. Wir bringen unsere Jahre zu wie
- einen Seufzer. $10$ Die Tage unserer Jahre sind siebzig
- Jahre, und, wenn in Kraft, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühe
- und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen
- dahin. $11$ Wer erkennt die Stärke deines Zorns und deines
- Grimms, wie es der Furcht vor dir entspricht? $12$ So lehre
- [uns] denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz
- erlangen! $13$ Kehre wieder, HERR! - Bis wann? Erbarme dich
- deiner Knechte! $14$ Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade,
- so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen.
- $15$ Erfreue uns so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, [so
- viele] Jahre, wie wir Übles gesehen haben! $16$ Laβ an deinen
- Knechten sichtbar werden dein Tun, und deine Majestät über ihren
- Söhnen. $17$ Die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes,
- sei über uns und befestige über uns das Werk unserer Hände! Ja,
- das Werk unserer Hände, befestige [du] es!
-
- \91\
-
- $1$ Wer im Schutz des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des
- Allmächtigen. $2$ Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht und
- meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn! $3$ Denn er
- errettet dich von der Schlinge des Vogelstellers, von der
- verderblichen Pest. $4$ Mit seinen Schwingen deckt er dich,
- und du findest Zuflucht unter seinen Flügeln. Schild und
- Schutzwehr ist seine Treue. $5$ Du fürchtest dich nicht vor
- dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der am Tag fliegt,
- $6$ vor der Pest, die im Finstern umgeht, vor der Seuche, die
- am Mittag verwüstet. $7$ Tausend fallen an deiner Seite,
- zehntausend an deiner Rechten - dich erreicht es nicht. $8$
- Nur schaust du es mit deinen Augen, und du siehst die Vergeltung
- an den Gottlosen. $9$ Denn du [hast gesagt]: `Der HERR ist
- meine Zuflucht!; du hast den Höchsten zu deiner Wohnung gesetzt;
- $10$ so begegnet dir kein Unglück, und keine Plage naht
- deinem Zelt. $11$ Denn er bietet seine Engel für dich auf,
- dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. $12$ Auf den Händen
- tragen sie dich, damit du deinen Fuβ nicht an einen Stein stöβt.
- $13$ Auf Löwen und Ottern trittst du, Junglöwen und Schlangen
- trittst du nieder. $14$ `Weil er an mir hängt, will ich ihn
- erretten. Ich will ihn schützen, weil er meinen Namen kennt.
- $15$ Er ruft mich an, und ich antworte ihm. Ich bin bei ihm
- in der Not. Ich befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. $16$ Ich
- sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn mein Heil schauen.
-
- \92\
-
- $1$ Ein Psalm. Ein Lied. Für den Tag des Sabbats. $2$ Es
- ist gut, den HERRN zu preisen und deinen Namen, du Höchster, zu
- besingen; $3$ am Morgen zu verkünden deine Gnade, und deine
- Treue in den Nächten $4$ zur zehnsaitigen Laute und zur
- Harfe, zum klingenden [Spiel] auf der Zither. $5$ Denn du
- hast mich erfreut, HERR, durch dein Tun. Über die Werke deiner
- Hände juble ich. $6$ Wie groβ sind deine Werke, HERR! Sehr
- tief sind deine Gedanken. $7$ Ein unvernünftiger Mensch
- erkennt es nicht, und ein Tor versteht dies nicht. $8$ Wenn
- die Gottlosen sprossen wie Gras und alle Übeltäter blühen, [dann
- nur,] damit sie vertilgt werden für immer. $9$ Du aber bist
- ewig erhaben, HERR! $10$ Denn siehe, deine Feinde, HERR, denn
- siehe, deine Feinde werden umkommen. Es werden zerstreut werden
- alle Übeltäter. $11$ Aber du wirst mein Horn erhöhen wie das
- eines Büffels. Mit frischem Öl hast du mich überschüttet.
- $12$ Und mein Auge wird seine Lust sehen an meinen Feinden.
- Meine Ohren werden ihre Lust hören an den Übeltätern, die gegen
- mich aufstehen. $13$ Der Gerechte wird sprossen wie die
- Palme, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen.
- $14$ Die gepflanzt sind im Haus des HERRN, werden grünen in
- den Vorhöfen unseres Gottes. $15$ Noch im Greisenalter
- gedeihen sie, sind sie saftvoll und grün, $16$ um zu
- verkünden, daβ der HERR gerecht ist. Er ist mein Fels, und kein
- Unrecht ist an ihm.
-
- \93\
-
- $1$ Der HERR ist König! Er hat sich bekleidet mit Hoheit! Der
- HERR hat sich bekleidet, mit Stärke hat er sich umgürtet! Ja,
- fest steht die Welt, sie wird nicht wanken. $2$ Dein Thron
- steht fest von alters her, von Ewigkeit her bist du. $3$
- Ströme erhoben, o HERR, Ströme erhoben ihr Tosen, Ströme erheben
- ihr Brausen. $4$ Mächtiger als das Tosen gewaltiger Wasser,
- wuchtiger Brecher des Meeres, [mächtiger] ist der HERR in der
- Höhe. $5$ Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig. Deinem Haus
- geziemt Heiligkeit, HERR, für alle Zeiten.
-
- \94\
-
- $1$ Gott der Rache, HERR, Gott der Rache, strahle hervor!
- $2$ Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Hochmütigen
- ihr Tun! $3$ Bis wann werden die Gottlosen, HERR, bis wann
- werden die Gottlosen frohlocken, $4$ übersprudeln, Freches
- reden, werden sich rühmen alle Übeltäter? $5$ Dein Volk,
- HERR, zertreten sie, dein Eigentum bedrücken sie. $6$ Die
- Witwe und den Fremden bringen sie um, die Waisen ermorden sie.
- $7$ Sie sagen: Jah sieht es nicht! Der Gott Jakobs merkt es
- nicht! $8$ Habt Einsicht, ihr Unvernünftigen unter dem Volk!
- Ihr Toren, wann werdet ihr verständig werden? $9$ Der das Ohr
- gestaltet hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gebildet
- hat, sollte der nicht sehen? $10$ Der die Nationen
- unterweist, sollte der nicht zurechtweisen? er, der Erkenntnis
- lehrt den Menschen? $11$ Der HERR kennt die Gedanken des
- Menschen, daβ sie ein Hauch sind. $12$ Glücklich der Mann,
- den du züchtigst, Jah, den du belehrst aus deinem Gesetz,
- $13$ um ihm Ruhe zu geben vor den bösen Tagen, bis dem
- Gottlosen die Grube gegraben wird! $14$ Denn der HERR wird
- sein Volk nicht verstoβen, er wird sein Eigentum nicht
- verlassen. $15$ Denn zur Gerechtigkeit wird zurückkehren das
- Recht und hinter ihm her alle, die von Herzen aufrichtig sind.
- $16$ Wer wird für mich aufstehen gegen die Übeltäter? Wer
- wird für mich auftreten gegen die, die Böses tun? $17$ Wäre
- der HERR mir nicht eine Hilfe gewesen, so hätte wenig gefehlt,
- und meine Seele hätte im Schweigen gelegen. $18$ Wenn ich
- sagte: Mein Fuβ wankt!, so unterstützte mich deine Gnade, HERR.
- $19$ Als viele unruhige Gedanken in mir [waren], beglückten
- deine Tröstungen meine Seele. $20$ Sollte mit dir verbündet
- sein der Thron des Verderbens, der Unheil schafft gegen die
- Ordnung? $21$ Sie rotten sich gegen die Seele des Gerechten
- zusammen, und unschuldiges Blut sprechen sie schuldig. $22$
- Doch der HERR wurde mir zur Burg, mein Gott zum Fels meiner
- Zuflucht. $23$ Er läβt ihre Ungerechtigkeit auf sie
- zurückfallen, und in ihrer Bosheit wird er sie vertilgen.
- Vertilgen wird sie der HERR, unser Gott.
-
- \95\
-
- $1$ Kommt, laβt uns dem HERRN zujubeln, laβt uns zujauchzen
- dem Fels unseres Heils! $2$ Laβt uns vor sein Angesicht
- treten mit Dank! Laβt uns mit Psalmen ihm zujauchzen! $3$
- Denn ein groβer Gott ist der HERR, ein groβer König über alle
- Götter. $4$ In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die
- Höhen der Berge sind [auch] sein. $5$ Sein ist das Meer; er
- hat es ja gemacht, und das Trockene, seine Hände haben es
- gebildet. $6$ Kommt, laβt uns anbeten und uns neigen, laβt
- uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat! $7$ Denn
- er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die
- Herde seiner Hand. Heute, wenn ihr seine Stimme hört,
- #
- V. 7-11: Hebr 3,7-11.
- #
- $8$ verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tag von
- Massa in der Wüste, $9$ wo eure Väter mich versuchten, mich
- auf die Probe stellten, obwohl sie mein Werk gesehen hatten.
- $10$ Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor [diesem] Geschlecht,
- und ich sprach: Ein Volk irrenden Herzens sind sie, und sie haben
- meine Wege nicht erkannt. $11$ Darum schwur ich in meinem Zorn:
- Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.
-
- \96\
-
- $1$ Singt dem HERRN ein neues Lied, singe dem HERRN, ganze
- Erde! $2$ Singt dem HERRN, preist seinen Namen, verkündet von
- Tag zu Tag sein Heil! $3$ Erzählt unter den Heiden seine
- Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wundertaten! $4$ Denn
- groβ ist der HERR und sehr zu loben, furchtbar ist er über allen
- Göttern. $5$ Denn alle Götter der Völker sind Götzen, der
- HERR aber hat den Himmel gemacht. $6$ Majestät und Pracht
- sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem
- Heiligtum. $7$ Gebt dem HERRN, ihr Völkerstämme, gebt dem
- HERRN Ehre und Macht! $8$ Gebt dem HERRN die Ehre seines
- Namens! Bringt Opfer und kommt in seine Vorhöfe! $9$ Betet an
- den HERRN in heiliger Pracht! Erzittere vor ihm, ganze Erde!
- $10$ Sagt unter den Heiden: Der HERR ist König! Ja, fest
- steht die Welt, sie wird nicht wanken. Er wird die Völker
- richten in Geradheit. $11$ Es freue sich der Himmel, und es
- frohlocke die Erde! Es brause das Meer und seine Fülle! $12$
- Es frohlocke das Feld und alles, was darauf ist! Auch alle Bäume
- im Wald sollen jubeln $13$ vor dem HERRN! Denn er kommt, denn
- er kommt, die Erde zu richten. Er wird die Welt richten in
- Gerechtigkeit und die Völker in seiner Wahrheit.
-
- \97\
-
- $1$ Der HERR ist König! Es frohlocke die Erde! Es sollen sich
- freuen die vielen Inseln! $2$ Gewölk und Dunkel sind um ihn
- her. Gerechtigkeit und Recht sind die Grundfeste seines Thrones.
- $3$ Feuer geht vor ihm her und verzehrt seine Bedränger
- ringsum. $4$ Seine Blitze erleuchten die Welt. Die Erde sah
- es und bebte. $5$ Die Berge zerschmolzen wie Wachs vor dem
- HERRN, vor dem Herrn der ganzen Erde. $6$ Die Himmel
- verkündeten seine Gerechtigkeit, und alle Völker sahen seine
- Herrlichkeit. $7$ Schämen müssen sich alle Verehrer eines
- Götterbildes, die sich der Götzen rühmen. Fallt vor ihm nieder,
- alle Götter! $8$ Zion hörte es und freute sich, und es
- frohlockten die Töchter Judas wegen deiner Gerichte, HERR.
- $9$ Denn du, HERR, bist der Höchste über die ganze Erde. Du
- bist sehr erhaben über alle Götter. $10$ Die ihr den HERRN
- liebt, haβt das Böse! Er bewahrt die Seelen seiner Frommen. Aus
- der Hand der Gottlosen errettet er sie. $11$ Licht ist dem
- Gerechten gesät, und Freude den von Herzen Aufrichtigen. $12$
- Freut euch, ihr Gerechten, im HERRN, und preist sein heiliges
- Gedächtnis!
-
- \98\
-
- $1$ Ein Psalm. Singt dem HERRN ein neues Lied, denn er hat
- Wunder getan! Ihm half seine Rechte und sein heiliger Arm.
- $2$ Der HERR hat kundgetan sein Heil, vor den Augen der
- Nationen geoffenbart seine Gerechtigkeit. $3$ Er hat seiner
- Gnade und seiner Treue für das Haus Israel gedacht. Alle Enden
- der Erde haben das Heil unseres Gottes gesehen. $4$ Jauchzt
- dem HERRN, alle Welt! Seid fröhlich und jauchzt und spielt!
- $5$ Singt dem HERRN zur Zither, mit der Zither und der Stimme
- des Gesangs! $6$ Mit Trompeten und dem Schall des Horns
- jauchzt vor dem König, dem HERRN! $7$ Es brause das Meer und
- seine Fülle, die Welt und die darauf wohnen! $8$ Die Ströme
- sollen in die Hände klatschen, alle Berge zusammen sollen jubeln
- $9$ vor dem HERRN! Denn er kommt, die Erde zu richten. Er
- wird die Welt richten in Gerechtigkeit und die Völker in
- Geradheit.
-
- \99\
-
- $1$ Der HERR ist König! Es zittern die Völker. Er thront auf
- den Cherubim. Es wankt die Erde. $2$ Groβ ist der HERR in
- Zion, und hoch ist er über alle Völker. $3$ Preisen sollen
- sie deinen Namen, den groβen und furchtbaren - heilig ist er! -
- $4$ und die Stärke des Königs, der das Recht liebt! Du hast
- die Rechtsordnung begründet und hast Recht und Gerechtigkeit in
- Jakob geschaffen. $5$ Erhebt den HERRN, unseren Gott, und
- fallt nieder vor dem Schemel seiner Füβe! Heilig ist er. $6$
- Mose und Aaron unter seinen Priestern, und Samuel unter denen,
- die seinen Namen anriefen, sie riefen zu dem HERRN, und er
- antwortete ihnen. $7$ In der Wolkensäule redete er zu ihnen.
- Sie bewahrten seine Zeugnisse und die Ordnung, die er ihnen
- gegeben hatte. $8$ HERR, unser Gott, du hast ihnen
- geantwortet! Ein vergebender Gott warst du ihnen, [doch auch]
- ein Rächer ihrer Taten. $9$ Erhebt den HERRN, unseren Gott,
- und fallt nieder an seinem heiligen Berg! Denn heilig ist der
- HERR, unser Gott.
-
- \100\
-
- $1$ Ein Psalm. Zum Dankopfer. Jauchzt dem HERRN, alle Welt!
- $2$ Dient dem HERRN mit Freuden! Kommt vor sein Angesicht
- mit Jubel! $3$ Erkennt, daβ der HERR Gott ist! Er hat uns
- gemacht, und nicht wir selbst - sein Volk und die Herde seiner
- Weide. $4$ Zieht ein in seine Tore mit Dank, in seine
- Vorhöfe mit Lobgesang! Preist ihn, dankt seinem Namen! $5$
- Denn gut ist der HERR. Seine Gnade ist ewig und seine Treue von
- Geschlecht zu Geschlecht.
-
- \101\
-
- $1$ Von David. Ein Psalm. Von Gnade und Recht will ich
- singen; dir, HERR, will ich spielen. $2$ Ich will einsichtig
- handeln auf vollkommenem Weg. Wann wirst du zu mir kommen? Ich
- will mit lauterem Herzen wandeln in meinem Hause. $3$ Ich
- will keine heillosen Dinge ins Auge fassen; Übertretungen zu
- begehen, hasse ich; das soll nicht an mir kleben. $4$ Ein
- verkehrtes Herz soll von mir weichen, Böses will ich nicht
- kennen. $5$ Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den
- will ich stumm machen. Wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz
- hat, den will ich nicht dulden. $6$ Meine Augen sind auf die
- Treuen im Lande [gerichtet], damit sie bei mir wohnen. Wer auf
- vollkommenem Weg wandelt, der darf mir dienen. $7$ Im Innern
- meines Hauses soll nicht wohnen, wer Trug übt. Wer Lügen redet,
- soll nicht bestehen vor meinen Augen. $8$ Jeden Morgen will
- ich alle Gottlosen des Landes stumm machen, um aus der Stadt des
- HERRN alle Übeltäter auszurotten.
-
- \102\
-
- $1$ Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage
- vor dem HERRN ausschüttet. $2$ HERR, höre mein Gebet, laβ zu
- dir kommen mein Schreien! $3$ Verbirg dein Angesicht nicht
- vor mir am Tag meiner Bedrängnis! Neige zu mir dein Ohr! An dem
- Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends! $4$ Denn wie Rauch
- entschwinden meine Tage, meine Gebeine glühen wie ein Brand.
- $5$ Wie Gras ist abgemäht und verdorrt mein Herz, denn ich
- habe vergessen, mein Brot zu essen. $6$ Wegen der Stimme
- meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch. $7$ Ich
- gleiche der Eule der Wüste, ich bin wie das Käuzchen in den
- Ruinen. $8$ Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem
- Dach. $9$ Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die mich
- verspotten, schwören bei mir. $10$ Denn Asche esse ich wie
- Brot, meinen Trank vermische ich mit Tränen $11$ vor deiner
- Verwünschung und deinem Grimm. Denn du hast mich emporgehoben
- und hast mich hingeworfen. $12$ Meine Tage sind wie ein
- gestreckter Schatten, ich verdorre wie Gras. $13$ Du aber,
- HERR, bleibst auf ewig, dein Gedächtnis von Geschlecht zu
- Geschlecht. $14$ Du wirst aufstehen, wirst dich Zions
- erbarmen. Denn es ist Zeit, ihn zu begnadigen, denn gekommen ist
- die bestimmte Zeit. $15$ Denn deine Knechte haben Gefallen
- an seinen Steinen, sie haben Mitleid mit seinem Schutt. $16$
- Die Nationen werden den Namen des HERRN fürchten, alle Könige
- der Erde deine Herrlichkeit. $17$ Denn der HERR wird Zion
- aufbauen, er wird erscheinen in seiner Herrlichkeit. $18$ Er
- wird sich wenden zum Gebet der Verlassenen, ihr Gebet wird er
- nicht verachten. $19$ Dies sei aufgeschrieben für das
- künftige Geschlecht, und ein [neu] geschaffenes Volk soll Jah
- loben. $20$ Denn der HERR hat herniedergeblickt von der Höhe
- seines Heiligtums, er hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde,
- $21$ um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die
- Kinder des Todes, $22$ damit man den Namen des HERRN
- verkündige in Zion [und] in Jerusalem sein Lob, $23$ wenn
- die Völker sich alle versammeln und die Königreiche, um dem
- HERRN zu dienen. $24$ Er hat meine Kraft gebrochen auf dem
- Weg, hat verkürzt meine Tage. $25$ Ich sprach: Mein Gott,
- nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Geschlecht
- zu Geschlecht sind deine Jahre.
- #
- V. 26-28: Hebr 1,10-12.
- #
- $26$ Du hast einst die Erde gegründet, und die Himmel sind
- deiner Hände Werk. $27$ Sie werden umkommen, du aber
- bleibst. Sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand
- wechselst du sie, und sie werden verwandelt. $28$ Du aber
- bist derselbe, und deine Jahre enden nicht. $29$ Die Söhne
- deiner Knechte werden wohnen bleiben, ihre Nachkommen werden vor
- dir Bestand haben.
-
- \103\
-
- $1$ Von David. Preise den HERRN, meine Seele, und all mein
- Inneres seinen heiligen Namen! $2$ Preise den HERRN, meine
- Seele, und vergiβ nicht alle seine Wohltaten! $3$ Der da
- vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten.
- $4$ Der dein Leben erlöst aus der Grube, der dich krönt mit
- Gnade und Erbarmen. $5$ Der mit Gutem sättigt dein Leben.
- Deine Jugend erneuert sich wie bei einem Adler. $6$ Der HERR
- verschafft Gerechtigkeit und Recht allen, die bedrückt werden.
- $7$ Er tat seine Wege kund dem Mose, den Söhnen Israel seine
- Taten. $8$ Barmherzig und gnädig ist der HERR, langsam zum
- Zorn und groβ an Gnade. $9$ Er wird nicht immer rechten,
- nicht ewig zürnen. $10$ Er hat uns nicht getan nach unseren
- Vergehen, nach unseren Sünden uns nicht vergolten. $11$ Denn
- so hoch die Himmel über der Erde sind, so übermächtig ist seine
- Gnade über denen, die ihn fürchten. $12$ So fern der Osten
- ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Vergehen.
- $13$ Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich
- der HERR über die, die ihn fürchten. $14$ Denn er kennt
- unser Gebilde, gedenkt, daβ wir Staub sind. $15$ Der Mensch
- - wie Gras sind seine Tage, wie die Blume des Feldes, so blüht
- er. $16$ Denn fährt ein Wind darüber, so ist sie nicht mehr,
- und ihr Ort kennt sie nicht mehr. $17$ Die Gnade des HERRN
- aber [währt] von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn
- fürchten, seine Gerechtigkeit [bis zu] den Kindeskindern,
- $18$ für die, die seinen Bund halten, die seiner
- Vorschriften gedenken, um sie zu tun. $19$ Der HERR hat in
- den Himmeln aufgerichtet seinen Thron, und seine Herrschaft
- regiert über alles. $20$ Preist den HERRN, ihr seine Engel,
- ihr Gewaltigen an Kraft, Täter seines Wortes, daβ man höre auf
- die Stimme seines Wortes! $21$ Preist den HERRN, alle seine
- Heerscharen, ihr seine Diener, die ihr seinen Willen tut.
- $22$ Preist den HERRN, alle seine Werke an allen Orten
- seiner Herrschaft! Preise den HERRN, meine Seele!
-
- \104\
-
- $1$ Preise den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist
- sehr groβ, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet. $2$
- [Du], der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der die Himmel
- ausspannt gleich einer Zeltdecke, $3$ der seine Obergemächer
- errichtet in den Wassern, der Wolken macht zu seinem Wagen, der
- einherzieht auf den Flügeln des Windes, $4$ der Winde zu
- seinen Boten macht, Feuer und Lohe zu seinen Dienern: $5$ Er
- hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten. Sie wird nicht
- wanken immer und ewig. $6$ Die Urflut bedeckte sie wie ein
- Kleid, die Wasser standen über den Bergen. $7$ Vor deinem
- Schelten flohen sie, vor dem Schall deines Donners wurden sie
- fortgetrieben. $8$ Die Berge erhoben sich, es senkten sich
- die Täler an den Ort, den du ihnen bestimmt hattest. $9$ Du
- hast eine Grenze gesetzt, die überschreiten sie nicht. Sie
- werden nicht zurückkehren, die Erde zu bedecken. $10$ [Du],
- der Quellen entsendet in die Täler: Zwischen den Bergen flieβen
- sie dahin. $11$ Sie tränken alle Tiere des Feldes, die
- Wildesel stillen ihren Durst. $12$ An ihnen wohnen die Vögel
- des Himmels, aus dichtem Laub lassen sie ihre Stimme erschallen.
- $13$ [Du], der die Berge tränkt aus seinen Obergemächern:
- von der Frucht deiner Werke wird die Erde gesättigt. $14$
- Der Gras hervorsprossen läβt für das Vieh und Pflanzen zum
- Dienst des Menschen, damit er Brot hervorbringe aus der Erde
- $15$ und Wein, der des Menschen Herz erfreut; damit er das
- Angesicht glänzend mache vom Öl und Brot des Menschen Herz
- stärke. $16$ Es werden gesättigt die Bäume des HERRN, die
- Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat, $17$ wo die Vögel
- nisten; der Storch - Zypressen sind sein Nest. $18$ Die
- hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen eine Zuflucht
- für die Klippdachse. $19$ Er hat den Mond gemacht zur
- Zeitbestimmung, die Sonne kennt ihren Untergang. $20$ Du
- bestellst Finsternis, und es wird Nacht. In ihr regen sich alle
- Tiere des Waldes. $21$ Die Junglöwen brüllen nach Raub, sie
- fordern von Gott ihre Speise. $22$ Geht die Sonne auf,
- ziehen sie sich zurück und lagern sich in ihren Verstecken.
- $23$ Der Mensch geht aus an sein Werk, an seine Arbeit bis
- zum Abend. $24$ Wie zahlreich sind deine Werke, o HERR! Du
- hast sie alle mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll deines
- Eigentums. $25$ Da ist das Meer, groβ und ausgedehnt nach
- allen Seiten. Dort ist ein Gewimmel ohne Zahl: Tiere klein und
- groβ. $26$ Da ziehen Schiffe einher, der Leviathan, den du
- gebildet hast, um mit ihm zu spielen. $27$ Sie alle warten
- auf dich, daβ du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit.
- $28$ Du gibst ihnen: Sie sammeln ein. Du tust deine Hand
- auf: Sie werden gesättigt mit Gutem. $29$ Du verbirgst dein
- Angesicht: Sie erschrecken. Du nimmst ihren Lebensatem weg: Sie
- vergehen und werden wieder zu Staub. $30$ Du sendest deinen
- Lebenshauch aus: Sie werden geschaffen; du erneuerst die Flächen
- des Ackers. $31$ Die Herrlichkeit des HERRN sei ewig! Der
- HERR freue sich seiner Werke! $32$ Der die Erde anschaut,
- und sie bebt; er rührt die Berge an, und sie rauchen. $33$
- Singen will ich dem HERRN mein Leben lang, ich will meinem Gott
- spielen, solange ich bin. $34$ Möge ihm gefallen meine Rede!
- Ich, ich freue mich in dem HERRN! $35$ Die Sünder sollen
- verschwinden von der Erde und die Gottlosen nicht mehr sein.
- Preise den HERRN, meine Seele! Halleluja!
-
- \105\
- #
- V. 1-15: 1Chr 16,8-22
- #
- $1$ Preist den HERRN, ruft an seinen Namen, macht unter den
- Völkern kund seine Taten! $2$ Singt ihm, spielt ihm, redet
- von allen seinen Wundern! $3$ Rühmt euch seines heiligen
- Namens! Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!
- $4$ Fragt nach dem HERRN und seiner Stärke, sucht sein
- Angesicht beständig! $5$ Gedenkt seiner Wunder, die er getan
- hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes! $6$ Ihr
- Nachkommen Abrahams, seines Knechtes, ihr Söhne Jakobs, seine
- Auserwählten: $7$ Er ist der HERR, unser Gott! Seine Urteile
- [ergehen] auf der ganzen Erde. $8$ Er gedenkt ewig seines
- Bundes - des Wortes, das er geboten hat auf tausend Geschlechter
- hin -, $9$ den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides
- an Isaak. $10$ Er richtete ihn auf für Jakob zur Ordnung,
- Israel zum ewigen Bund, $11$ indem er sprach: Dir will ich
- das Land Kanaan geben als euch zugemessenes Erbe. $12$ Als
- sie noch gering waren an Zahl, nur wenige und Fremdlinge darin,
- $13$ als sie von Volk zu Volk wanderten, von einem Reich zu
- einem anderen Volk, $14$ da gestattete er keinem Menschen,
- sie zu bedrücken, und ihretwegen wies er Könige zurecht:
- $15$ `Tastet meine Gesalbten nicht an, tut meinen Propheten
- nichts Übles! $16$ Er rief eine Hungersnot über das Land
- herbei; jeden Brotstab zerbrach er. $17$ Er sandte einen
- Mann vor ihnen her: Joseph wurde als Knecht verkauft. $18$
- Sie zwängten seine Füβe in Fesseln, [in] Eisen kam sein Hals,
- $19$ bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf, das Wort des
- HERRN ihn bewährte. $20$ Der König sandte hin und lieβ ihn
- los, der Herrscher über Völker, und befreite ihn. $21$ Er
- setzte ihn zum Herrn über sein Haus, zum Herrscher über all
- seinen Besitz, $22$ um seine Obersten zurechtzuweisen nach
- seinem Sinn; und seine Ältesten sollte er Weisheit lehren.
- $23$ Dann kam Israel nach Ägypten, Jakob war ein Fremder im
- Lande Hams. $24$ Und er machte sein Volk sehr fruchtbar, er
- machte es stärker als seine Bedränger. $25$ Er wandelte ihr
- Herz, sein Volk zu hassen, Arglist zu üben an seinen Knechten.
- $26$ Er sandte Mose, seinen Knecht, Aaron, den er auserwählt
- hatte.
- #
- V. 27-36: Ps 78,43-53.
- #
- $27$ Sie taten unter ihnen seine Zeichen und Wunder im Lande
- Hams. $28$ Er sandte Finsternis und machte es finster. Aber
- sie achteten nicht auf seine Worte. $29$ Er verwandelte ihre
- Wasser in Blut, lieβ sterben ihre Fische. $30$ Es wimmelte
- ihr Land von Fröschen bis in die Gemächer ihrer Könige. $31$
- Er sprach, und es kamen Hundsfliegen, Stechmücken in ihr ganzes
- Gebiet. $32$ Er gab ihnen Hagel statt Regen, flammendes
- Feuer in ihr Land. $33$ Und er schlug ihre Weinstöcke und
- Feigenbäume, zerbrach die Bäume ihres Gebiets. $34$ Er
- sprach, und es kamen Heuschrecken und [ihre] Larven ohne Zahl.
- $35$ Sie fraβen alles Kraut in ihrem Land, sie fraβen die
- Frucht ihres Bodens. $36$ Und er schlug alle Erstgeburt in
- ihrem Land, die Erstlinge all ihrer Kraft. $37$ Dann führte
- er sie heraus mit Silber und Gold, und kein Strauchelnder war
- unter seinen Stämmen. $38$ Froh war Ägypten bei ihrem
- Auszug, denn ihr Schrecken war auf sie gefallen. $39$ Er
- breitete eine Wolke aus zur Decke, ein Feuer, die Nacht zu
- erleuchten. $40$ Sie forderten, und er lieβ Wachteln kommen.
- Mit Himmelsbrot sättigte er sie. $41$ Er öffnete den Felsen,
- und es flossen Wasser heraus. Sie liefen in die Wüste wie ein
- Strom. $42$ Denn er gedachte seines heiligen Wortes,
- Abrahams, seines Knechtes, $43$ und führte sein Volk heraus
- in Freude, seine Auserwählten in Jubel. $44$ Er gab ihnen
- die Länder der Nationen und die Mühe der Völkerschaften nahmen
- sie in Besitz, $45$ damit sie seine Ordnungen beobachteten
- und seine Gesetze bewahrten. Halleluja!
-
- \106\
-
- $1$ Halleluja! Preist den HERRN, denn er ist gut! Denn seine
- Gnade [währt] ewig. $2$ Wer wird [alle] die Machttaten des
- HERRN erzählen, hören lassen all seinen Ruhm? $3$ Glücklich,
- die das Recht bewahren, die Gerechtigkeit üben zu aller Zeit!
- $4$ Gedenke meiner, HERR, in der Zuneigung zu deinem Volk.
- Suche mich heim mit deiner Hilfe, $5$ daβ ich anschaue das
- Glück deiner Auserwählten, mich freue an der Freude deiner
- Nation, mich rühme mit deinem Erbteil. $6$ Wir haben
- gesündigt samt unseren Vätern, haben Unrecht getan, haben
- gottlos gehandelt. $7$ Unsere Väter in Ägypten begriffen
- nicht deine Wunder, sie gedachten nicht der Menge deiner
- Gnadenerweise, sie waren widerspenstig am Meer, am Schilfmeer.
- $8$ Aber er rettete sie um seines Namens willen, um seine
- Macht kundzutun. $9$ Und er bedrohte das Schilfmeer und es
- wurde trocken. Er lieβ sie durch die Fluten gehen wie durch eine
- Wüste. $10$ Er rettete sie aus der Hand dessen, der sie
- haβte, er erlöste sie aus der Hand des Feindes. $11$ Und die
- Wasser bedeckten ihre Bedränger, nicht einer von ihnen blieb
- übrig. $12$ Da glaubten sie seinen Worten, sie sangen sein
- Lob. $13$ Schnell vergaβen sie seine Taten, warteten nicht
- auf seinen Rat. $14$ Sie gierten voller Begierde in der
- Wüste, versuchten Gott in der Einöde. $15$ Da erfüllte er
- ihnen ihre Bitte, aber er sandte Schwindsucht in ihre Seelen.
- $16$ Sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager, auf Aaron,
- den Heiligen des HERRN. $17$ Die Erde tat sich auf und
- verschlang Dathan und bedeckte die Rotte Abirams. $18$ Ein
- Feuer brannte unter ihrer Rotte, eine Flamme verzehrte die
- Gottlosen. $19$ Sie machten ein Kalb am Horeb und beugten
- sich vor einem gegossenen Bild. $20$ Sie vertauschten ihre
- Herrlichkeit mit dem Bild eines Stieres, der Gras friβt.
- $21$ Sie vergaβen Gott, der sie errettete, der groβe Dinge
- getan in Ägypten, $22$ Wunder im Lande Hams, Furchtbares am
- Schilfmeer. $23$ Da gedachte er, sie auszurotten, wäre nicht
- Mose gewesen, sein Erwählter. Der trat in die Bresche vor ihn,
- um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden. $24$ Und sie
- verschmähten das köstliche Land, glaubten nicht seinem Wort.
- $25$ Sie murrten in ihren Zelten, hörten nicht auf die
- Stimme des HERRN. $26$ Da erhob er seine Hand gegen sie, um
- sie niederzuschlagen in der Wüste, $27$ um ihre
- Nachkommenschaft zu Fall zu bringen unter den Nationen, um sie
- zu zersprengen in die Länder. $28$ Und sie hängten sich an
- Baal Peor und aβen Schlachtopfer der Toten. $29$ So
- erbitterten sie [ihn] durch ihre Taten, eine Plage brach unter
- ihnen aus. $30$ Da stand Pinhas auf und übte Gericht, und
- der Plage wurde gewehrt. $31$ Das wurde ihm zur
- Gerechtigkeit gerechnet, von Geschlecht zu Geschlecht bis in
- Ewigkeit. $32$ Und sie erzürnten [ihn] am Wasser von Meriba,
- und es erging Mose übel ihretwegen. $33$ Denn sie reizten
- seinen Geist, so daβ er unbedacht redete mit seinen Lippen.
- $34$ Sie vertilgten die Völker nicht, die der HERR ihnen
- genannt hatte. $35$ Sie vermischten sich mit den Nationen
- und lernten ihre Werke. $36$ Sie dienten ihren Götzen, die
- wurden ihnen zum Fallstrick. // $37$ Und sie opferten ihre
- Söhne und ihre Töchter den Dämonen, $38$ vergossen
- unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie den
- Götzen Kanaans opferten. So wurde das Land durch die Blutschuld
- entweiht. $39$ Sie verunreinigten sich durch ihre Werke und
- hurten durch ihre Taten. $40$ Da entbrannte der Zorn des
- HERRN gegen sein Volk, und er verabscheute sein Eigentum.
- $41$ Er gab sie in die Hand der Nationen, und die sie
- haβten, herrschten über sie. $42$ Ihre Feinde bedrängten
- sie, und sie wurden gebeugt unter ihrer Hand. $43$ Oft
- errettete er sie. Sie aber waren widerspenstig in ihren Plänen,
- und sie verkamen wegen ihrer Ungerechtigkeit. $44$ Doch er
- sah an ihr Elend, als er ihr Schreien hörte. $45$ Und er
- gedachte um ihretwillen an seinen Bund, und es reute ihn in der
- Fülle seiner Gnade. $46$ Er lieβ sie Erbarmen finden bei
- allen, die sie gefangen weggeführt hatten. $47$ Rette uns,
- HERR, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen, daβ wir
- deinen heiligen Namen preisen, daβ wir uns rühmen deines Lobes!
-
- $48$ Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit
- zu Ewigkeit! Und alles Volk sage: Amen! Halleluja!
-
-
- \107\
- FÜNFTES BUCH
-
- $1$ Preist den HERRN, denn er ist gut, denn seine Gnade
- [währt] ewig! $2$ So sollen sagen die Erlösten des HERRN,
- die er aus der Hand des Bedrängers erlöst hat. $3$ Die er
- gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von
- Norden und von Süden. $4$ Sie irrten in der Wüste, auf ödem
- Weg, sie fanden keinen bewohnten Ort. $5$ Hungrig waren sie
- und durstig, es verschmachtete in ihnen ihre Seele. $6$ Da
- schrieen sie zum HERRN in ihrer Not: aus ihren Bedrängnissen
- errettete er sie. $7$ Er leitete sie auf rechtem Weg, so daβ
- sie zu einem bewohnten Ort gelangten. $8$ Sie sollen den
- HERRN preisen für seine Gnade und für seine Wunder an den
- Menschenkindern! $9$ Denn er hat die durstende Seele
- gesättigt, die hungernde Seele mit Gutem erfüllt. $10$ Die
- Bewohner des Dunkels und der Finsternis [lagen] gefesselt in
- Elend und Eisen: $11$ denn sie waren widerspenstig gewesen
- gegen die Worte Gottes und hatten verachtet den Rat des
- Höchsten; $12$ und er hatte ihr Herz gebeugt durch Unheil.
- Sie waren gestürzt, und kein Helfer war da. - $13$ Da
- schrieen sie zum HERRN um Hilfe in ihrer Not: aus ihren
- Bedrängnissen rettete er sie. $14$ Er führte sie heraus aus
- Dunkel und Finsternis, er zerriβ ihre Fesseln. $15$ Sie
- sollen den HERRN preisen für seine Gnade, für seine Wunder an
- den Menschenkindern! $16$ Denn er hat eherne Türen
- zerbrochen, und eiserne Riegel hat er zerschlagen. $17$ Die
- Toren litten wegen ihres gottlosen Weges und wegen ihrer Sünden.
- $18$ Ihre Seele ekelte vor jeder Speise, sie rührten an die
- Pforten des Todes. $19$ Dann aber schrieen sie zum HERRN um
- Hilfe in ihrer Not: aus ihren Bedrängnissen rettete er sie.
- $20$ Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete [sie]
- aus ihren Gruben. $21$ Sie sollen den HERRN preisen für
- seine Gnade, für seine Wunder an den Menschenkindern. $22$
- Sie sollen Dankopfer darbringen und mit Jubel seine Taten
- erzählen! $23$ Die sich mit Schiffen aufs Meer
- hinausbegaben, auf groβen Wassern Handel trieben, $24$ das
- sind die, die die Taten des HERRN sahen und seine Wunder in der
- Tiefe. $25$ Er redete und bestellte einen Sturmwind, und der
- trieb seine Wellen hoch. $26$ Sie stiegen zum Himmel empor,
- sie sanken hinab in die Tiefen, es verzagte in der Not ihre
- Seele. $27$ Sie taumelten und schwankten wie ein
- Betrunkener, es versagte all ihre Weisheit. $28$ Dann aber
- schrieen sie zum HERRN in ihrer Not: und er führte sie heraus
- aus ihren Bedrängnissen. $29$ Er verwandelte den Sturm in
- Stille, und es legten sich die Wellen. $30$ Sie freuten
- sich, daβ es still geworden war, und er führte sie in den
- ersehnten Hafen. $31$ Sie sollen den HERRN preisen für seine
- Gnade, für seine Wunder an den Menschenkindern. $32$ Sie
- sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes, in der Sitzung
- der Ältesten ihn loben! $33$ Er macht Ströme zur Wüste und
- Wasserquellen zu dürrem Land. $34$ Fruchtbares Land [macht
- er] zur Salzsteppe wegen der Bosheit seiner Bewohner. $35$
- Er macht die Wüste zum Wasserteich und dürres Land zu
- Wasserquellen. $36$ Und er lieβ Hungrige dort wohnen, damit
- sie Siedlungen gründen konnten. $37$ Sie besäten Felder und
- pflanzten Weinberge, die Frucht brachten als Ertrag. $38$
- Und er segnete sie, und sie mehrten sich sehr, ihr Vieh lieβ er
- nicht wenig sein. $39$ Und sie wurden [wieder] wenig und
- beugten sich unter der Last von Unglück und Jammer. $40$ Er
- schüttete Verachtung auf Edle, er lieβ sie umherirren in
- wegloser Einöde. $41$ Doch den Armen hob er empor aus dem
- Elend, und machte [seine] Sippen [zahlreich] wie Herden.
- $42$ Die Aufrichtigen sehen es und freuen sich, und alle
- Ungerechtigkeit muβ ihren Mund schlieβen. $43$ Wer ist
- weise? Der merke sich dies! Und sie sollen die Gnaden[taten] des
- HERRN sorgsam beachten.
-
- \108\
-
- $1$ Ein Lied. Ein Psalm. Von David.
- #
- V. 2-6: Ps 57,8-12
- #
- $2$ Gefestigt ist mein Herz, o Gott! Ich will singen und
- spielen. Wach auf, meine Ehre! $3$ Wach auf, Harfe und
- Zither! Ich will aufwecken die Morgenröte. $4$ Ich will dich
- preisen unter den Völkern, HERR, ich will dir spielen unter den
- Völkerschaften. $5$ Denn groβ ist deine Gnade über die
- Himmel hinaus, und bis zu den Wolken deine Treue. $6$ Erhebe
- dich über die Himmel, o Gott! Über der ganzen Erde [sei] deine
- Herrlichkeit!
- #
- V. 7-14: Ps 60,7-14.
- #
- $7$ Damit deine Geliebten befreit werden, rette durch deine
- Rechte und erhöre mich! $8$ Gott hat geredet in seinem
- Heiligtum: Frohlocken will ich, will Sichem verteilen und das
- Tal Sukkoth ausmessen. $9$ Mein ist Gilead, mein Manasse,
- und Ephraim ist der Schutz meines Hauptes, Juda mein
- Herrscherstab. $10$ Moab ist mein Waschbecken. Auf Edom will
- ich meine Sandale werfen, über Philistäa will ich jauchzen.
- $11$ Wer wird mich führen in die befestigte Stadt? Wer wird
- mich leiten bis nach Edom? $12$ Hast du, Gott, uns nicht
- verworfen? Du ziehst nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren!
- $13$ Schaffe uns Hilfe vor dem Bedränger! Menschenhilfe ist
- ja wertlos. $14$ Mit Gott werden wir mächtige Taten tun; und
- er, er wird unsere Bedränger zertreten.
-
- \109\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Gott meines Lobes,
- schweige nicht! $2$ Denn den Mund des Gottlosen und den Mund
- des Betruges haben sie gegen mich geöffnet, mit Lügenzungen
- haben sie zu mir geredet. $3$ Mit Worten des Hasses haben
- sie mich umgeben und ohne Grund gegen mich gestritten. $4$
- Für meine Liebe feindeten sie mich an. Ich aber bin [stets im]
- Gebet. $5$ Sie haben mir Böses für Gutes erwiesen und Haβ
- für meine Liebe: $6$ Bestelle einen Gottlosen über ihn, ein
- Verkläger trete zu seiner Rechten. $7$ Aus dem Gericht gehe
- er als Schuldiger hervor, sein Gebet werde zur Sünde! $8$
- Seiner Tage seien wenige, sein Amt empfange ein anderer! $9$
- Seine Kinder seien Waisen und seine Frau eine Witwe! $10$
- Herumirren, ja herumirren sollen seine Kinder und betteln,
- [Überreste] suchen aus ihren Trümmern. $11$ Der Wucherer
- umgarne alles, was er hat, Fremde mögen seinen Erwerb rauben!
- $12$ Er soll niemanden haben, der ihm Gnade bewahrt, und
- keiner sei seinen Waisen gnädig. $13$ Seine Nachkommen
- sollen ausgerottet werden, im folgenden Geschlecht soll ihr Name
- erlöschen! $14$ Der Ungerechtigkeit seiner Väter werde
- gedacht vor dem HERRN, nicht werde ausgelöscht die Sünde seiner
- Mutter! $15$ Sie seien dem HERRN stets gegenwärtig. Er rotte
- ihr Gedächtnis aus von der Erde! $16$ Weil er nicht daran
- dachte, Gnade walten zu lassen, sondern den elenden und armen
- Mann verfolgte, den, der verzagten Herzens war, um [ihn] zu
- töten. $17$ Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn!
- Und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm!
- $18$ Er zog den Fluch an wie sein Kleid, so dringe er wie
- Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine! $19$ Er
- sei ihm wie ein Gewand, in das er sich hüllt, wie ein Gürtel,
- womit er stets sich gürtet! $20$ Das sei die Strafe meiner
- Widersacher von seiten des HERRN; und derer, die Böses reden
- gegen meine Seele! $21$ Du aber, HERR, Herr, handle an mir
- um deines Namens willen, denn gut ist deine Gnade, errette mich!
- $22$ Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet
- in meinem Innern. $23$ Wie ein Schatten, wenn er sich
- streckt, gehe ich dahin, werde abgeschüttelt wie eine
- Heuschrecke. $24$ Meine Knie wanken vom Fasten, mein Fleisch
- ist abgemagert, ohne Fett. $25$ Und ich bin ihnen zum Hohn
- geworden. Wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf.
- $26$ Hilf mir, HERR, mein Gott! Rette mich nach deiner
- Gnade! $27$ Laβ sie erkennen, daβ dies deine Hand ist, daβ
- du, HERR, es getan hast. $28$ Sie mögen fluchen, du aber
- segne! Stehen sie auf, so laβ sie beschämt werden und deinen
- Knecht sich freuen! $29$ Kleiden mögen sich meine
- Widersacher mit Schande und in ihre Schmach sich hüllen wie in
- einen Mantel. $30$ Ich will den HERRN sehr preisen mit
- meinem Mund, und inmitten vieler werde ich ihn loben. $31$
- Denn er steht zur Rechten des Armen, um ihn von denen zu retten,
- die seine Seele richteten.
-
- \110\
-
- $1$ Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN für meinen Herrn:
- Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe
- zum Schemel deiner Füβe! $2$ Den Stab deiner Macht wird der
- HERR aus Zion ausstrecken. Herrsche inmitten deiner Feinde!
- $3$ Dein Volk ist [voller] Willigkeit am Tage deiner Macht.
- In heiliger Pracht, aus dem Schoβ der Morgenröte habe ich dich
- wie Tau gezeugt. $4$ Geschworen hat der HERR, und es wird
- ihn nicht gereuen: `Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise
- Melchisedeks! $5$ Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert
- Könige am Tag seines Zorns. $6$ Er wird richten unter den
- Nationen, er füllt [Täler] mit Leichen. Das Haupt über ein
- groβes Land zerschmettert er. $7$ Auf dem Weg wird er
- trinken aus dem Bach, darum wird er das Haupt erheben.
-
- \111\
-
- $1$ Halleluja! Preisen will ich den HERRN von ganzem Herzen
- im Kreis der Aufrichtigen und der Gemeinde. $2$ Groβ sind
- die Taten des HERRN, zu erforschen von allen, die Lust an ihnen
- haben. $3$ Majestät und Pracht ist sein Tun, seine
- Gerechtigkeit besteht ewig. $4$ Er hat ein Gedächtnis
- gestiftet seinen Wundern, gnädig und barmherzig ist der HERR.
- $5$ Er hat Speise gegeben denen, die ihn fürchten. Er
- gedenkt in Ewigkeit seines Bundes. $6$ Die Kraft seiner
- Taten hat er seinem Volk kundgemacht, ihnen das Erbe der
- Nationen zu geben. $7$ Die Taten seiner Hände sind Wahrheit
- und Recht. Zuverlässig sind alle seine Gebote, $8$
- festgegründet auf immer und ewig, ausgeführt in Wahrheit und
- Geradheit. $9$ Er hat Erlösung gesandt zu seinem Volk,
- seinen Bund verordnet auf ewig. Heilig und furchtbar ist sein
- Name. $10$ Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang:
- eine gute Einsicht für alle, die sie ausüben. Sein Ruhm besteht
- ewig.
-
- \112\
-
- $1$ Halleluja! Glücklich der Mann, der den HERRN fürchtet,
- der groβe Freude an seinen Geboten hat! $2$ Seine
- Nachkommenschaft wird mächtig sein im Land. Das Geschlecht der
- Aufrichtigen wird gesegnet werden. $3$ Vermögen und Reichtum
- wird in seinem Haus sein, und seine Gerechtigkeit besteht ewig.
- $4$ Den Aufrichtigen strahlt Licht auf in der Finsternis. Er
- ist gnädig und barmherzig und gerecht. $5$ Gut [steht es um
- den] Mann, der gütig ist und leiht! Er wird seine Sachen
- durchführen nach dem Recht. $6$ Denn in Ewigkeit wird er
- nicht wanken, zum ewigen Andenken wird der Gerechte sein.
- $7$ Er wird sich nicht fürchten vor böser Nachricht. Fest
- ist sein Herz, es vertraut auf den HERRN. $8$ Beständig ist
- sein Herz, er fürchtet sich nicht, bis er heruntersieht auf
- seine Bedränger. $9$ Er streut aus, gibt den Armen. Seine
- Gerechtigkeit besteht ewig. Sein Horn ragt auf in Ehre. $10$
- Der Gottlose wird es sehen und sich ärgern, mit seinen Zähnen
- wird er knirschen und vergehen. Das Begehren der Gottlosen geht
- verloren.
-
- \113\
-
- $1$ Halleluja! Lobt, ihr Knechte des HERRN! Lobt den Namen
- des HERRN! $2$ Gepriesen sei der Name des HERRN von nun an
- bis in Ewigkeit! $3$ Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem
- Niedergang sei gelobt der Name des HERRN! $4$ Hoch über alle
- Nationen ist der HERR, über die Himmel seine Herrlichkeit.
- $5$ Wer ist der HERR, unser Gott, der hoch oben thront,
- $6$ der in die Tiefe schaut - im Himmel und auf Erden?
- $7$ Der aus dem Staub emporhebt den Geringen, aus dem
- Schmutz den Armen erhöht, $8$ um ihn sitzen zu lassen bei
- Edlen, bei den Edlen seines Volkes. $9$ Der die Unfruchtbare
- des Hauses wohnen läβt als eine fröhliche Mutter von Söhnen!
- Halleluja!
-
- \114\
-
- $1$ Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakob aus dem Volk,
- das unverständlich redete, $2$ da wurde Juda sein Heiligtum,
- Israel sein Herrschaftsbereich. $3$ Das Meer sah es und
- floh, der Jordan wandte sich zurück. $4$ Die Berge hüpften
- wie Widder, die Hügel wie Lämmer. $5$ Was [war mit] dir,
- Meer, daβ du flohst? [Mit] dir, Jordan, daβ du dich
- zurückwandtest? $6$ [Mit] euch, Berge, daβ ihr hüpftet wie
- Widder? [Mit] euch, Hügel, [daβ ihr hüpftet] wie Lämmer? $7$
- Erbebe vor dem Herrn, Erde, vor dem Gott Jakobs, $8$ der den
- Felsen verwandelte in einen Wasserteich, den Kieselfelsen in
- einen Wasserquell!
-
- \115\
-
- $1$ Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib
- Ehre wegen deiner Gnade, wegen deiner Treue! $2$ Warum
- sollen die Völker sagen: Wo ist denn ihr Gott? $3$ Unser
- Gott ist in den Himmeln; alles, was ihm wohlgefällt, tut er.
- #
- V. 4-8: Ps 135,15-18.
- #
- $4$ Ihre Götzen sind Silber und Gold, ein Werk von
- Menschenhänden. $5$ Einen Mund haben sie, reden aber nicht.
- Augen haben sie, sehen aber nicht. $6$ Ohren haben sie,
- hören aber nicht. Eine Nase haben sie, riechen aber nicht.
- $7$ Sie haben Hände, tasten aber nicht; Füβe, gehen aber
- nicht. Keinen Laut geben sie mit ihrer Kehle. $8$ Ihnen
- gleich sollen die werden, die sie machten, ein jeder, der auf
- sie vertraut. $9$ Israel, vertraue auf den HERRN! Ihre Hilfe
- und ihr Schild ist er. $10$ Haus Aaron, vertraut auf den
- HERRN! Ihre Hilfe und ihr Schild ist er. $11$ Ihr, die ihr
- den HERRN fürchtet, vertraut auf den HERRN! Ihre Hilfe und ihr
- Schild ist er. $12$ Der HERR hat unser gedacht, er wird
- segnen. Er segne das Haus Israel, er segne das Haus Aaron.
- $13$ Er segne, die den HERRN fürchten, die Kleinen samt den
- Groβen. $14$ Der HERR mehre euch, euch und eure Kinder!
- $15$ Ihr seid gesegnet vom HERRN, der Himmel und Erde
- gemacht hat. $16$ Die Himmel sind die Himmel des HERRN, die
- Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben. $17$ Die Toten
- werden Jah nicht loben, noch alle, die zum Schweigen hinabgehen.
- $18$ Wir aber, wir werden Jah preisen von nun an bis in
- Ewigkeit. Halleluja!
-
- \116\
-
- $1$Ich liebe den HERRN, denn er hörte meine Stimme, mein
- Flehen. $2$ Ja, er hat zu mir geneigt sein Ohr; und an
- [allen] meinen Tagen werde ich [ihn an]rufen. $3$ Es
- umfingen mich die Fesseln des Todes, die Ängste des Scheols
- erreichten mich. Ich geriet in Not und Kummer. $4$ Da rief
- ich den Namen des HERRN an: `Bitte, HERR, rette meine Seele!
- $5$ Gnädig ist der HERR und gerecht, und unser Gott ist
- barmherzig. $6$ Der HERR behütet die Einfältigen. Ich war
- schwach, doch er hat mich gerettet. $7$ Kehre zurück, meine
- Seele, zu deiner Ruhe! Denn der HERR hat dir Gutes erwiesen.
- $8$ Denn du hast meine Seele vom Tod errettet, meine Augen
- von Tränen, meinen Fuβ vom Sturz. $9$ Ich werde wandeln vor
- dem HERRN in den Landen der Lebendigen. $10$ Ich habe
- geglaubt, darum kann ich sagen: `Ich bin sehr gebeugt gewesen.
- $11$ Ich sprach in meiner Bestürzung: `Alle Menschen sind
- Lügner! $12$ Wie soll ich dem HERRN vergelten alle seine
- Wohltaten an mir? $13$ Den Heilsbecher will ich erheben und
- den Namen des HERRN anrufen. $14$ Ich will dem HERRN meine
- Gelübde erfüllen, ja, vor seinem ganzen Volk! $15$ Kostbar
- ist in den Augen des HERRN der Tod seiner Frommen. $16$ Ach,
- HERR, ich bin ja dein Knecht! Ich bin dein Knecht, der Sohn
- deiner Magd! Gelöst hast du meine Fesseln! $17$ Dir will ich
- ein Dankopfer bringen, anrufen will ich den Namen des HERRN!
- $18$ Ich will dem HERRN meine Gelübde erfüllen, ja, vor
- seinem ganzen Volk, $19$ in den Vorhöfen des Hauses des
- HERRN, in deiner Mitte, Jerusalem! Halleluja!
-
- \117\
-
- $1$ Lobt den HERRN, alle Nationen! Rühmt ihn, alle Völker!
- $2$ Denn mächtig über uns ist seine Gnade! Die Treue des
- HERRN währt ewig! Halleluja!
-
- \118\
-
- $1$ Preist den HERRN, denn er ist gut, denn seine Gnade
- [währt] ewig! $2$ Es sage Israel: Ja, seine Gnade [währt]
- ewig! $3$ Es sage das Haus Aaron: Ja, seine Gnade [währt]
- ewig! $4$ Es sagen, die den HERRN fürchten: Ja, seine Gnade
- [währt] ewig! $5$ Aus der Bedrängnis rief ich zu Jah. Jah
- antwortete mir in der Weite. $6$ Der HERR ist für mich, ich
- werde mich nicht fürchten. Was könnte ein Mensch mir tun?
- $7$ Der HERR ist für mich unter denen, die mir helfen. Ich
- werde herabsehen auf meine Hasser. $8$ Es ist besser, sich
- bei dem HERRN zu bergen, als sich auf Menschen zu verlassen.
- $9$ Es ist besser, sich bei dem HERRN zu bergen, als sich
- auf Edle zu verlassen. $10$ Alle Nationen hatten mich
- umringt. Im Namen des HERRN - ja, ich wehrte sie ab. $11$
- Sie hatten mich umringt, ja, mich eingeschlossen. Im Namen des
- HERRN - ja, ich wehrte sie ab. $12$ Sie hatten mich umringt
- wie Bienen. Sie sind erloschen wie Dornenfeuer. Im Namen des
- HERRN - ja, ich wehrte sie ab. $13$ Hart hat man mich
- gestoβen, um mich zu Fall zu bringen. Aber der HERR hat mir
- geholfen. $14$ Meine Stärke und mein Gesang ist Jah. Er ist
- mir zur Rettung geworden. $15$ Klang von Jubel und Heil ist
- in den Zelten der Gerechten. Die Rechte des HERRN tut
- Gewaltiges. $16$ Die Rechte des HERRN ist erhoben, die
- Rechte des HERRN tut Gewaltiges. $17$ Ich werde nicht
- sterben, sondern leben und die Taten Jahs erzählen. $18$
- Hart hat mich Jah gezüchtigt, aber dem Tod hat er mich nicht
- übergeben. $19$ Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit! Ich
- will durch sie eingehen, Jah will ich preisen. $20$ Dies ist
- das Tor des HERRN. Gerechte ziehen hier ein. $21$ Ich will
- dich preisen, denn du hast mich erhört und bist mir zur Rettung
- geworden. $22$ Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
- ist zum Eckstein geworden. $23$ Vom HERRN ist dies
- geschehen, es ist ein Wunder vor unseren Augen. $24$ Dies
- ist der Tag, den der HERR gemacht hat! Seien wir fröhlich und
- freuen wir uns in ihm! $25$ Ach, HERR, hilf doch! Ach, HERR,
- gib doch Gelingen! $26$ Gesegnet sei, der kommt im Namen des
- HERRN. Vom Haus des HERRN aus haben wir euch gesegnet. $27$
- Der HERR ist Gott. Er hat uns Licht gegeben. Bindet das
- Festopfer mit Stricken bis an die Hörner des Altars! $28$ Du
- bist mein Gott, ich will dich preisen! Mein Gott, ich will dich
- erheben. $29$ Preist den HERRN, denn er ist gut! Ja, seine
- Gnade [währt] ewig!
-
- \119\
-
- $1$ Glücklich sind, die im Weg untadelig sind, die im Gesetz
- des HERRN wandeln. $2$ Glücklich sind, die seine Zeugnisse
- bewahren, die ihn von ganzem Herzen suchen. $3$ Die auch
- kein Unrecht tun, die auf seinen Wegen wandeln! $4$ Du hast
- deine Vorschriften geboten, daβ man sie eifrig beobachte.
- $5$ Oh, daβ doch meine Wege beständig wären, um deine
- Ordnungen zu halten! $6$ Dann werde ich nicht beschämt
- werden, wenn ich beachte alle deine Gebote. $7$ Ich will
- dich preisen mit aufrichtigem Herzen, wenn ich gelernt habe die
- Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. $8$ Deine Ordnungen will
- ich halten. Verlaβ mich nicht ganz und gar!
-
- $9$ Wodurch hält ein Jüngling seinen Pfad rein? Indem er
- sich bewahrt nach deinem Wort. $10$ Mit meinem ganzen Herzen
- habe ich dich gesucht. Laβ mich nicht abirren von deinen
- Geboten! $11$ In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt,
- damit ich nicht gegen dich sündige. $12$ Gepriesen seist du,
- HERR! Lehre mich deine Ordnungen! $13$ Mit meinen Lippen
- habe ich erzählt alle Bestimmungen deines Mundes. $14$ An
- dem Weg deiner Zeugnisse habe ich Freude, mehr als an allem
- Reichtum. $15$ Deine Vorschriften will ich bedenken und
- beachten deine Pfade. $16$ An deinen Satzungen habe ich
- meine Lust. Dein Wort vergesse ich nicht.
-
- $17$ Tue Gutes an deinem Knecht, so werde ich leben. Ich
- will dein Wort halten! $18$ Öffne meine Augen, damit ich
- schaue die Wunder aus deinem Gesetz. $19$ Ein Gast bin ich
- im Land. Verbirg nicht vor mir deine Gebote! $20$ Meine
- Seele zermürbt sich vor Verlangen nach deinen Bestimmungen zu
- aller Zeit. $21$ Gescholten hast du die Übermütigen, die
- Verfluchten, die abirren von deinen Geboten. $22$ Wälze von
- mir Hohn und Verachtung! Denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt.
- $23$ Sitzen auch Oberste und verhandeln gegen mich, dein
- Knecht sinnt nach über deine Ordnungen. $24$ Deine Zeugnisse
- sind auch meine Lust, meine Ratgeber [sind sie].
-
- $25$ Am Staub klebt meine Seele. Belebe mich nach deinem
- Wort! $26$ Meine Wege habe ich erzählt, und du hast mich
- erhört. Lehre mich deine Ordnungen! $27$ Laβ mich verstehen
- den Weg deiner Vorschriften. Sinnen will ich über deine Wunder.
- $28$ Keinen Schlaf findet meine Seele vor Kummer. Richte
- mich auf nach deinem Wort! $29$ Halte fern von mir den Weg
- der Lüge, und gewähre mir dein Gesetz! $30$ Den Weg der
- Treue habe ich erwählt, ich habe vor mich gestellt deine
- Bestimmungen. $31$ Ich halte an deinen Zeugnissen fest.
- HERR, laβ mich nicht beschämt werden! $32$ Den Weg deiner
- Gebote werde ich laufen, denn du machst mir das Herz weit.
-
- $33$ Lehre mich, HERR, den Weg deiner Ordnungen, und ich
- will ihn bewahren bis ans Ende. $34$ Gib mir Einsicht, und
- ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen.
- $35$ Leite mich auf dem Pfad deiner Gebote! Denn ich habe
- Gefallen daran. $36$ Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen
- und nicht zum Gewinn! $37$ Wende meine Augen [davon] ab, das
- Eitle zu betrachten. Belebe mich auf deinen Wegen! $38$
- Halte deinem Knecht deine Zusage aufrecht, die deiner Furcht
- entspricht! $39$ Wende ab meine Schande, die ich fürchte!
- Denn deine Bestimmungen sind gut. $40$ Siehe, ich sehne mich
- nach deinen Vorschriften! Belebe mich durch deine Gerechtigkeit!
-
- $41$ Laβ über mich kommen deine Gnaden, HERR, dein Heil nach
- deiner Zusage, $42$ damit ich meinem Lästerer ein Wort
- antworten kann. Denn ich vertraue auf dein Wort. $43$
- Entziehe meinem Mund das Wort der Wahrheit nicht allzusehr! Denn
- ich hoffe auf deine Bestimmungen. $44$ Halten will ich dein
- Gesetz beständig, immer und ewig. $45$ Und ich werde wandeln
- in weitem Raum, denn nach deinen Vorschriften habe ich
- geforscht. $46$ Vor Königen will ich reden von deinen
- Zeugnissen und mich nicht schämen. $47$ Ich habe meine Lust
- an deinen Geboten, die ich liebe, $48$ und werde meine Hände
- aufheben zu deinen Geboten, die ich liebhabe. Und über deine
- Ordnungen will ich nachdenken.
-
- $49$ Gedenke des Wortes an deinen Knecht, worauf du mich
- hast warten lassen! $50$ Dies ist mein Trost in meinem
- Elend, daβ deine Zusage mich belebt hat. $51$ Die
- Übermütigen haben mich über die Maβen verspottet, aber von
- deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen. $52$ Ich gedachte,
- HERR, deiner Bestimmungen von alters her, und ich tröstete mich.
- $53$ Zornglut hat mich ergriffen wegen der Gottlosen, die
- dein Gesetz verlassen. $54$ Lieder waren mir deine Ordnungen
- im Haus meiner Fremdlingschaft. $55$ In der Nacht habe ich
- deines Namens gedacht, HERR, und ich habe dein Gesetz gehalten.
- $56$ Dies ist mir zuteil geworden: Daβ ich deine
- Vorschriften bewahre.
-
- $57$ Mein Teil ist der HERR! Ich habe versprochen, deine
- Worte zu bewahren. $58$ Ich suchte dich zu besänftigen von
- ganzem Herzen. Sei mir gnädig nach deiner Zusage! $59$ Ich
- habe meine Wege überdacht und meine Füβe gekehrt zu deinen
- Zeugnissen. $60$ Ich bin geeilt und habe nicht gezögert,
- deine Gebote zu halten. $61$ Stricke der Gottlosen haben
- mich umgeben. Dein Gesetz habe ich nicht vergessen. $62$ Um
- Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen wegen der
- Bestimmungen deiner Gerechtigkeit. $63$ Ich bin der Gefährte
- aller, die dich fürchten, derer, die deine Vorschriften
- einhalten. $64$ Von deiner Gnade, HERR, ist die Erde
- erfüllt. Lehre mich deine Ordnungen!
-
- $65$ Du hast Gutes getan an deinem Knecht, HERR, nach deinem
- Wort! $66$ Gute Einsicht und Erkenntnis lehre mich! Denn ich
- habe deinen Geboten geglaubt. $67$ Bevor ich gedemütigt
- wurde, irrte ich. Jetzt aber halte ich dein Wort. $68$ Du
- bist gut und tust Gutes. Lehre mich deine Ordnungen! $69$
- Lügen haben die Übermütigen gegen mich erdichtet. Ich bewahre
- deine Vorschriften von ganzem Herzen. $70$ Ihr Herz ist
- unempfindlich geworden wie Fett. Ich habe meine Lust an deinem
- Gesetz. $71$ Es war gut für mich, daβ ich gedemütigt wurde,
- damit ich deine Ordnungen lernte. $72$ Lieber ist mir das
- Gesetz deines Mundes als Tausende von Gold- und Silberstücken.
-
- $73$ Deine Hände haben mich gemacht und bereitet. Gib mir
- Einsicht, ich will deine Gebote lernen. $74$ Die dich
- fürchten, werden mich sehen und sich freuen, denn ich harre auf
- dein Wort. $75$ Ich habe erkannt, HERR, daβ deine Gerichte
- Gerechtigkeit sind und daβ du mich in Treue gedemütigt hast.
- $76$ Laβ doch deine Gnade mir zum Trost sein nach deiner
- Zusage an deinen Knecht! $77$ Laβ deine Erbarmungen über
- mich kommen, daβ ich lebe. Denn dein Gesetz ist meine Lust.
- $78$ Laβ beschämt werden die Übermütigen, die mich
- lügnerisch bedrücken. Ich denke über deine Vorschriften nach.
- $79$ Laβ sich zu mir wenden, die dich fürchten und die deine
- Zeugnisse erkennen! $80$ Laβ mein Herz untadelig sein in
- deinen Ordnungen, damit ich nicht in Schande komme. $81$
- Meine Seele verzehrt sich nach deinem Heil. Ich warte auf dein
- Wort. $82$ Meine Augen verzehren sich nach deiner Zusage:
- `Wann wirst du mich trösten? $83$ Denn wie ein Schlauch im
- Rauch bin ich. Deine Ordnungen habe ich nicht vergessen.
- $84$ Wieviele werden der Tage deines Knechts sein? Wann
- wirst du Gericht halten über meine Verfolger? $85$ Die
- Übermütigen haben mir Gruben gegraben, sie, die nicht nach
- deinem Gesetz sind. $86$ Alle deine Gebote sind Treue. Sie
- haben mich verfolgt ohne Grund. Hilf mir! $87$ Wenig fehlte,
- so hätten sie mich vernichtet im Land. Ich aber, ich habe deine
- Vorschriften nicht verlassen. $88$ Belebe mich nach deiner
- Gnade, und ich werde bewahren das Zeugnis deines Mundes.
- $89$ In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln.
- $90$ Von Geschlecht zu Geschlecht [währt] deine Treue. Du
- hast die Erde gegründet, und sie steht. $91$ Nach deinen
- Ordnungen bestehen sie bis heute, denn alles ist dir dienstbar.
- $92$ Wäre nicht dein Gesetz meine Lust gewesen, dann wäre
- ich verlorengegangen in meinem Elend. $93$ Ewig werde ich
- deine Vorschriften nicht vergessen, denn durch sie hast du mich
- belebt. $94$ Ich bin dein, rette mich! Denn ich habe nach
- deinen Vorschriften gesucht. $95$ Die Gottlosen haben mir
- aufgelauert, um mich umzubringen. Ich achte auf deine Zeugnisse.
- $96$ Von allen Vollkommenen habe ich ein Ende gesehen. Doch
- dein Gebot reicht sehr weit. $97$ Wie liebe ich dein Gesetz!
- Es ist mein Nachdenken den ganzen Tag. $98$ Dein Gebot macht
- mich weiser als meine Feinde. Denn ewig ist es mein! $99$
- Verständiger bin ich als alle meine Lehrer. Denn deine Zeugnisse
- sind mein Überlegen. $100$ Einsichtiger als Greise bin ich.
- Denn deine Vorschriften habe ich gehalten. $101$ Von jedem
- bösen Pfad habe ich meine Füβe zurückgehalten, damit ich dein
- Wort bewahre. $102$ Von deinen Bestimmungen gewichen bin ich
- nicht, denn du, du hast mich unterwiesen. $103$ Wie süβ sind
- meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Mund! $104$
- Aus deinen Vorschriften empfange ich Einsicht. Darum hasse ich
- jeden Lügenpfad! $105$ Eine Leuchte für meinen Fuβ ist dein
- Wort, ein Licht für meinen Pfad. $106$ Ich habe geschworen
- und halte es aufrecht, die Bestimmungen deiner Gerechtigkeit zu
- bewahren. $107$ Ich bin über die Maβen gebeugt. HERR, belebe
- mich nach deinem Wort! $108$ Die Gabe meines Mundes laβ dir
- doch wohlgefallen, HERR! Lehre mich deine Bestimmungen!
- $109$ Mein Leben ist ständig in meiner Hand, aber dein
- Gesetz habe ich nicht vergessen. $110$ Die Gottlosen haben
- mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Vorschriften bin ich
- nicht abgeirrt. $111$ Deine Zeugnisse sind mein Erbe für
- ewig, denn die Freude meines Herzens sind sie. $112$ Ich
- habe mein Herz geneigt, deine Ordnungen zu tun. Für ewig ist der
- Lohn! $113$ Die Gemeinen hasse ich, aber ich liebe dein
- Gesetz. $114$ Mein Schutz und mein Schild bist du. Auf dein
- Wort hoffe ich. $115$ Weicht von mir, ihr Übeltäter, ich
- will die Gebote meines Gottes halten! $116$ Stütze mich nach
- deiner Zusage, so werde ich leben. Laβ mich nicht beschämt
- werden in meiner Hoffnung! $117$ Stütze mich, daβ ich
- gerettet werde. Und ich will beständig auf deine Ordnungen
- schauen. $118$ Abgewiesen hast du alle, die von deinen
- Ordnungen abirren. Denn Lüge ist ihr Sinnen. $119$ Wie
- Schlacken hast du hinweggeräumt alle Gottlosen des Landes, darum
- liebe ich deine Zeugnisse. $120$ Vor deinem Schrecken
- schaudert mein Fleisch, ich fürchte mich vor deinen Urteilen.
- $121$ Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt. Überlaβ mich
- nicht meinen Unterdrückern! $122$ Sei Bürge für deinen
- Knecht zum Guten! Laβ die Übermütigen mich nicht unterdrücken!
- $123$ Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil und nach der
- Zusage deiner Gerechtigkeit. $124$ Handle mit deinem Knecht
- nach deiner Gnade und lehre mich deine Ordnungen! $125$ Dein
- Knecht bin ich; gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse
- erkennen. $126$ Es ist Zeit für den HERRN, zu handeln. Sie
- haben dein Gesetz gebrochen. $127$ Darum liebe ich deine
- Gebote mehr als Gold und Feingold. $128$ Darum wandle ich
- aufrichtig nach allen deinen Vorschriften. Jeden Lügenpfad hasse
- ich. $129$ Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum bewahrt sie
- meine Seele. $130$ Die Eröffnung deiner Worte leuchtet, sie
- gibt Einsicht den Einfältigen. $131$ Ich habe meinen Mund
- weit aufgetan und gelechzt, denn ich sehne mich nach deinen
- Geboten. $132$ Wende dich zu mir und sei mir gnädig nach dem
- Anrecht derer, die deinen Namen lieben! $133$ Befestige
- meine Schritte durch dein Wort, und gib keinem Unrecht Macht
- über mich! $134$ Erlöse mich von der Bedrückung durch
- Menschen, und ich will deine Vorschriften einhalten. $135$
- Laβ dein Angesicht leuchten über deinen Knecht, und lehre mich
- deine Ordnungen! $136$ Wasserbäche flieβen herab aus meinen
- Augen, weil man dein Gesetz nicht hält. $137$ Gerecht bist
- du, HERR, und richtig sind deine Urteile. $138$ Du hast in
- Gerechtigkeit deine Zeugnisse geboten und in groβer Treue.
- $139$ Verzehrt hat mich mein Eifer, denn meine Bedränger
- haben deine Worte vergessen. $140$ Wohlgeläutert ist dein
- Wort, dein Knecht hat es lieb. $141$ Gering bin ich und
- verachtet. Deine Vorschriften habe ich nicht vergessen.
- $142$ Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit, und
- dein Gesetz ist Wahrheit. $143$ Angst und Bedrängnis haben
- mich erreicht. Deine Gebote sind meine Lust. $144$
- Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse für ewig. Gib mir Einsicht,
- damit ich lebe! $145$ Von ganzem Herzen habe ich gerufen:
- Erhöre mich, HERR! Ich will deine Ordnungen halten. $146$ Zu
- dir habe ich gerufen: Rette mich! Ich will deine Zeugnisse
- bewahren. $147$ Der Morgendämmerung bin ich zuvorgekommen
- und habe um Hilfe gerufen. Auf deine Worte habe ich gehofft.
- $148$ Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um
- nachzudenken über dein Wort. $149$ Höre meine Stimme nach
- deiner Gnade! HERR, belebe mich nach deinen Bestimmungen!
- $150$ Nahe sind gekommen, die mich arglistig verfolgen. Fern
- sind sie von deinem Gesetz. $151$ Du bist nahe, HERR, und
- alle deine Gebote sind Wahrheit. $152$ Längst habe ich aus
- deinen Zeugnissen erkannt, daβ du sie gegründet hast auf ewig.
- $153$ Sieh mein Elend an und errette mich! Denn dein Gesetz
- habe ich nicht vergessen. $154$ Führe meinen Rechtsstreit
- und erlöse mich! Belebe mich nach deiner Zusage! $155$ Fern
- von den Gottlosen ist das Heil, denn nach deinen Ordnungen
- suchen sie nicht. $156$ Deiner Erbarmungen sind viele, HERR.
- Belebe mich nach deinen Bestimmungen! $157$ Zahlreich sind
- meine Verfolger und meine Bedränger. Doch von deinen Zeugnissen
- bin ich nicht abgewichen. $158$ Die Treulosen habe ich
- gesehen, und es ekelte mich an, weil sie dein Wort nicht
- bewahrten. $159$ Sieh, daβ ich deine Vorschriften liebhabe.
- Nach deiner Gnade, HERR, belebe mich! $160$ Die Summe deines
- Wortes ist Wahrheit, und jedes Urteil deiner Gerechtigkeit
- [währt] ewig. $161$ Oberste haben mich verfolgt ohne
- Ursache. Aber vor deinem Wort hat mein Herz gebebt. $162$
- Ich freue mich über dein Wort wie einer, der groβe Beute macht.
- $163$ Lüge hasse und verabscheue ich. Dein Gesetz liebe ich.
- $164$ Siebenmal am Tag lobe ich dich wegen der Bestimmungen
- deiner Gerechtigkeit. $165$ Groβen Frieden haben die, die
- dein Gesetz lieben. Sie trifft kein Straucheln. $166$ Ich
- habe auf dein Heil gewartet, HERR, und deine Gebote habe ich
- erfüllt. $167$ Meine Seele hat deine Zeugnisse befolgt, und
- ich liebe sie sehr. $168$ Deine Vorschriften und deine
- Zeugnisse habe ich befolgt, denn alle meine Wege sind vor dir.
- $169$ Laβ mein Schreien nahe vor dich kommen, HERR! Gib mir
- Einsicht nach deinem Wort! $170$ Laβ vor dich kommen mein
- Flehen! Errette mich nach deiner Zusage! $171$ Meine Lippen
- sollen Lob hervorströmen lassen, denn du lehrst mich deine
- Ordnungen. $172$ Meine Zunge soll laut reden von deinem
- Wort. Denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit. $173$ Laβ
- deine Hand mir zur Hilfe kommen! Denn ich habe deine
- Vorschriften erwählt. $174$ Ich sehne mich nach deiner
- Hilfe, HERR! Dein Gesetz ist meine Lust. $175$ Meine Seele
- soll leben und dich loben! Deine Bestimmungen sollen mir helfen!
- $176$ Ich bin umhergeirrt wie ein verlorengegangenes Schaf.
- Suche deinen Knecht! Denn ich habe deine Gebote nicht vergessen.
-
- \120\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Zum HERRN rief ich in meiner Not,
- und er erhörte mich. $2$ HERR, rette meine Seele vor
- Lügenlippen, vor falscher Zunge. $3$ Was wird er dir geben?
- Was dir hinzufügen, du falsche Zunge? $4$ Scharfe Pfeile
- eines Starken samt glühenden Ginsterkohlen. $5$ Weh mir, daβ
- ich Gast war in Mesech, daβ ich wohnte bei den Zelten Kedars!
- $6$ Lange hat meine Seele bei denen gewohnt, die den Frieden
- hassen. $7$ Ich will nur Frieden. Aber wenn ich rede, so
- sind sie für Krieg.
-
- \121\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Ich hebe meine Augen auf zu den
- Bergen. Woher wird meine Hilfe kommen? $2$ Meine Hilfe
- [kommt] vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. $3$ Er
- wird nicht zulassen, daβ dein Fuβ wanke. Dein Hüter schlummert
- nicht. $4$ Siehe, nicht schläft noch schlummert der Hüter
- Israels. $5$ Der HERR ist dein Hüter, der HERR ist dein
- Schatten über deiner rechten Hand. $6$ Am Tag wird die Sonne
- nicht stechen, der Mond nicht bei Nacht. $7$ Der HERR wird
- dich behüten vor allem Unheil, er wird dein Leben behüten.
- $8$ Der HERR wird deinen Ausgang und deinen Eingang behüten
- von nun an bis in Ewigkeit.
-
-
- \122\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Von David. Ich freute mich, als sie
- zu mir sagten: `Wir gehen zum Haus des HERRN! $2$ Unsere
- Füβe standen [dann] in deinen Toren, Jerusalem. $3$
- Jerusalem, die du aufgebaut bist als eine fest in sich
- geschlossene Stadt, $4$ wohin die Stämme hinaufziehen, die
- Stämme Jahs, ein Mahnzeichen für Israel, um den Namen des HERRN
- zu preisen. $5$ Denn dort stehen Throne zum Gericht, die
- Throne des Hauses David. $6$ Erbittet Heil für Jerusalem!
- Ruhe sollen die haben, die dich lieben! $7$ Heil sei in
- deinen Festungswerken, sichere Ruhe in deinen Palästen. $8$
- Um meiner Brüder und meiner Freunde willen will ich sagen: Heil
- sei in dir! $9$ Wegen des Hauses des HERRN, unseres Gottes,
- will ich dein Bestes suchen.
-
- \123\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Zu dir hebe ich meine Augen auf, der
- du in den Himmeln thronst. $2$ Siehe: Wie die Augen der
- Knechte auf die Hand ihres Herrn, wie die Augen der Magd auf die
- Hand ihrer Gebieterin, so sind unsere Augen [gerichtet] auf den
- HERRN, unseren Gott, bis er uns gnädig ist. $3$ Sei uns
- gnädig, HERR, sei uns gnädig! Denn reichlich sind wir mit
- Verachtung gesättigt. $4$ Reichlich ist unsere Seele
- gesättigt mit dem Spott der Sorglosen, mit der Verachtung der
- Hochmütigen.
-
- \124\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Von David. Wenn nicht der HERR für
- uns gewesen wäre, so soll Israel sagen - $2$ wenn nicht der
- HERR für uns gewesen wäre, als Menschen gegen uns aufstanden,
- $3$ dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn
- gegen uns entbrannte. $4$ Dann hätten uns die Wasser
- fortgeschwemmt, der Wildbach hätte uns überströmt. $5$ Dann
- wären über uns gegangen die tobenden Wasser. $6$ Gepriesen
- sei der HERR, der uns ihren Zähnen nicht zum Raub gab! $7$
- Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel aus der Schlinge der
- Vogelsteller. Die Schlinge ist zerrissen, und wir sind
- entronnen. $8$ Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der
- Himmel und Erde gemacht hat.
-
- \125\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Die auf den HERRN vertrauen, sind
- wie der Berg Zion, der nicht wankt, der ewig bleibt. $2$
- Jerusalem - Berge sind rings um es her. So ist der HERR rings um
- sein Volk, von nun an bis in Ewigkeit. $3$ Denn das Zepter
- der Gottlosigkeit wird nicht mehr ruhen auf dem Erbe der
- Gerechten, damit nicht auch die Gerechten ihre Hände nach
- Unrecht ausstrecken. $4$ Tu Gutes, HERR, den Guten und
- denen, die aufrichtig sind in ihren Herzen! $5$ Die aber auf
- ihre krummen Wege abbiegen, die wird der HERR dahinfahren lassen
- samt den Übeltätern. Friede über Israel!
-
- \126\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Als der HERR die Gefangenen Zions
- zurückführte, waren wir wie Träumende. $2$ Da wurde unser
- Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter
- den Nationen: `Der HERR hat Groβes an ihnen getan! $3$ Der
- HERR hat Groβes an uns getan: Wir waren fröhlich! $4$ Bringe
- zurück, HERR, unsere Gefangenen, gleich den Bächen im Südland.
- $5$ Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. $6$ Er
- geht weinend hin und trägt den Samen zum Säen. Er kommt heim mit
- Jubel und trägt seine Garben.
-
- \127\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Von Salomo. Wenn der HERR das Haus
- nicht baut, arbeiten seine Erbauer vergebens daran. Wenn der
- HERR die Stadt nicht bewacht, wacht der Wächter vergebens.
- $2$ Vergebens ist es für euch, daβ ihr früh aufsteht, euch
- spät niedersetzt, das Brot der Mühsal eβt. Soviel gibt er seinem
- Geliebten im Schlaf. $3$ Siehe, ein Erbe vom HERRN sind
- Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht. $4$ Wie Pfeile in
- der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend. $5$
- Glücklich der Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat! Sie
- werden nicht beschämt werden, wenn sie mit Feinden reden im Tor.
-
- \128\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Glücklich ein jeder, der den HERRN
- fürchtet, der wandelt auf seinen Wegen! $2$ Denn essen wirst
- du die Arbeit deiner Hände. Heil dir! Gut steht es um dich.
- $3$ Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock im Innern
- deines Hauses, deine Söhne den Ölbaumsprossen, rings um deinen
- Tisch. $4$ Siehe, so wird gesegnet sein der Mann, der den
- HERRN fürchtet. $5$ Es segne dich der HERR von Zion aus.
- Schaue das Wohl Jerusalems alle Tage deines Lebens, $6$ und
- sieh deiner Kinder Kinder! - Friede über Israel! //
-
- \129\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Oft haben sie mich bedrängt von
- meiner Jugend an - so soll Israel sagen. - $2$ Oft haben sie
- mich bedrängt von meiner Jugend an, dennoch haben sie mich nicht
- überwältigt. $3$ Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt,
- haben lang gezogen ihre Furchen. $4$ Der HERR ist gerecht!
- Er hat durchschnitten den Strick der Gottlosen. $5$ Mögen
- beschämt werden und zurückweichen alle, die Zion hassen! $6$
- Mögen sie sein wie das Gras auf den Dächern, das verdorrt, ehe
- man es auszieht, $7$ womit der Schnitter seine Hand nicht
- füllt noch der Garbenbinder seinen Arm; $8$ und [wo] die
- Vorübergehenden nicht sagen: Des HERRN Segen über euch! - Wir
- segnen euch im Namen des HERRN.
-
- \130\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Aus den Tiefen rufe ich zu dir, o
- HERR. $2$ Herr, höre auf meine Stimme! Laβ deine Ohren
- aufmerksam sein auf die Stimme meines Flehens! $3$ Wenn du,
- Jah, die Sünden anrechnest, Herr, wer wird bestehen? $4$
- Doch bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte. $5$
- Ich hoffe auf den HERRN, meine Seele hofft, und auf sein Wort
- harre ich. $6$ Meine Seele [harrt] auf den Herrn, mehr als
- die Wächter auf den Morgen, die Wächter auf den Morgen. $7$
- Harre, Israel, auf den HERRN! Denn bei dem HERRN ist die Gnade,
- und viel Erlösung bei ihm. $8$ Ja, er wird Israel erlösen
- von allen seinen Sünden.
-
- \131\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Von David. HERR! Mein Herz will
- nicht hoch hinaus, meine Augen sind nicht hochfahrend. Ich gehe
- nicht mit Dingen um, die zu groβ und zu wunderbar für mich sind.
- $2$ Habe ich meine Seele nicht beschwichtigt und beruhigt?
- Wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter, wie ein entwöhntes
- Kind ist meine Seele in mir. $3$ Harre, Israel, auf den
- HERRN, von nun an bis in Ewigkeit!
-
- \132\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Gedenke, HERR, dem David alle seine
- Mühsal! $2$ Der dem HERRN schwur, ein Gelübde tat dem
- Mächtigen Jakobs: $3$ `Ich will das Zelt meines Hauses nicht
- betreten, ich will das Lager meines Bettes nicht besteigen,
- $4$ ich will meinen Augen keinen Schlaf gestatten, keinen
- Schlummer meinen Augenlidern, $5$ bis ich eine Stätte finde
- für den HERRN, Wohnungen für den Starken Jakobs! $6$ Siehe,
- wir hören von ihr in Ephrata, wir fanden sie in dem Gebiete
- Jaars. $7$ Laβt uns einziehen in seine Wohnungen,
- niederfallen vor dem Schemel seiner Füβe! $8$ Schreite ein,
- HERR, zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Stärke! $9$
- Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit, und
- deine Frommen sollen jubeln! $10$ Um Davids, deines
- Knechtes, willen weise nicht ab das Angesicht deines Gesalbten!
- $11$ Der HERR hat David einen Treueid geschworen, er wird
- nicht davon abweichen: `Von der Frucht deines Leibes will ich
- auf deinen Thron setzen. $12$ Wenn deine Söhne meinen Bund
- und meine Zeugnisse bewahren, die ich sie lehren werde, so
- sollen auch ihre Söhne für immer auf deinem Thron sitzen.
- $13$ Denn der HERR hat Zion erwählt, hat ihn begehrt zu
- seiner Wohnstätte: $14$ `Dies ist meine Ruhestatt für immer,
- hier will ich wohnen, denn ich habe ihn begehrt. $15$ Seine
- Speise will ich reichlich segnen, seine Armen mit Brot sättigen.
- $16$ Seine Priester will ich bekleiden mit Heil, seine
- Frommen sollen laut jubeln. $17$ Dort will ich das Horn
- Davids wachsen lassen, habe ich ein Licht zugerichtet meinem
- Gesalbten. $18$ Seine Feinde will ich bekleiden mit Schande,
- aber auf ihm wird seine Krone glänzen.
-
- \133\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Von David. Siehe, wie gut und wie
- lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen.
- $2$ Wie das köstliche Öl auf dem Haupt, das herabflieβt auf
- den Bart, auf den Bart Aarons,
-
-
- der herabflieβt auf den Halssaum seiner Kleider. $3$ Wie der
- Tau des Hermon, der herabflieβt auf die Berge Zions. Denn
- dorthin hat der HERR den Segen befohlen, Leben bis in Ewigkeit.
-
- \134\
-
- $1$ Ein Wallfahrtslied. Auf! preist den HERRN, all ihr
- Knechte des HERRN, die ihr steht im Haus des HERRN in den
- Nächten! $2$ Erhebt eure Hände [im] Heiligtum und preist den
- HERRN! $3$ Der HERR segne dich von Zion aus, er, der Himmel
- und Erde gemacht hat!
-
- \135\
-
- $1$ Halleluja! Lobt den Namen des HERRN! Lobt, ihr Knechte
- des HERRN, $2$ die ihr steht im Hause des HERRN, in den
- Vorhöfen des Hauses unseres Gottes! $3$ Halleluja! Denn gut
- ist der HERR; spielt seinem Namen, denn er ist lieblich. $4$
- Denn Jah hat sich Jakob erwählt, Israel zu seinem Eigentum.
- $5$ Ja, ich habe erkannt, daβ der HERR groβ ist, unser Herr
- [ist gröβer] als alle Götter. $6$ Alles, was dem HERRN
- wohlgefällt, tut er in den Himmeln und auf der Erde, in den
- Meeren und in allen Tiefen. $7$ Der Nebelschwaden aufsteigen
- läβt vom Ende der Erde, der Blitze zum Regen macht, der den Wind
- herausführt aus seinen Vorratskammern; $8$ der die
- Erstgeborenen Ägyptens schlug vom Menschen bis zum Vieh. $9$
- Zeichen und Wunder sandte er in deine Mitte, Ägypten, gegen den
- Pharao und gegen alle seine Knechte.
- #
- V. 10-12: Ps 136,17-22.
- #
- $10$ Der viele Nationen schlug und starke Könige tötete:
- $11$ Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König von
- Basan, und alle Königreiche Kanaans. $12$ Und er gab ihr
- Land als Erbe, als Erbe seinem Volk Israel. $13$ HERR, dein
- Name [währt] ewig, HERR, dein Gedenken von Geschlecht zu
- Geschlecht. $14$ Ja, der HERR wird seinem Volk Recht
- schaffen, über seine Knechte wird er sich erbarmen.
- #
- V. 15-18: Ps 115,4-8.
- #
- $15$ Die Götzen der Nationen sind [aus] Silber und Gold, ein
- Werk von Menschenhänden. $16$ Einen Mund haben sie, reden
- aber nicht. Augen haben sie, sehen aber nicht. $17$ Ohren
- haben sie, hören aber nicht. Auch ist kein Atem in ihrem Mund.
- $18$ Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der
- auf sie vertraut. $19$ Haus Israel, preist den HERRN! Haus
- Aaron, preist den HERRN! $20$ Haus Levi, preist den HERRN!
- Die ihr den HERRN fürchtet, preist den HERRN! $21$ Gepriesen
- sei der HERR von Zion aus, der in Jerusalem wohnt! Halleluja!
-
- \136\
-
- $1$ Preist den HERRN, denn er ist gut. Denn seine Gnade
- [währt] ewig! $2$ Preist den Gott der Götter, denn seine
- Gnade [währt] ewig! $3$ Preist den Herrn der Herren! Denn
- seine Gnade [währt] ewig! $4$ Den, der groβe Wunder tut, er
- allein. Denn seine Gnade [währt] ewig! $5$ Den, der die
- Himmel gemacht hat mit Einsicht. Denn seine Gnade [währt] ewig!
- $6$ Den, der die Erde ausgebreitet hat über den Wassern.
- Denn seine Gnade [währt] ewig! $7$ Den, der groβe Lichter
- gemacht hat. Denn seine Gnade [währt] ewig! $8$ Die Sonne
- zur Herrschaft am Tage - denn seine Gnade [währt] ewig! $9$
- Den Mond und die Sterne zur Herrschaft in der Nacht. Denn seine
- Gnade [währt] ewig! $10$ Den, der Ägypten schlug an seinen
- Erstgeborenen. Denn seine Gnade [währt] ewig! $11$ Der
- Israel herausführte aus ihrer Mitte - denn seine Gnade [währt]
- ewig! $12$ Mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm. Denn
- seine Gnade [währt] ewig! $13$ Den, der das Schilfmeer in
- [zwei] Teile zerteilte. Denn seine Gnade [währt] ewig! $14$
- Und Israel mitten hindurchführte. Denn seine Gnade [währt] ewig!
- $15$ Und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer
- abschüttelte. Denn seine Gnade [währt] ewig! $16$ Den, der
- sein Volk durch die Wüste führte. Denn seine Gnade [währt] ewig!
- #
- V. 17-22: Ps 135,10-12.
- #
- $17$ Den, der groβe Könige schlug. Denn seine Gnade [währt]
- ewig! $18$ Und mächtige Könige tötete. Denn seine Gnade
- [währt] ewig! $19$ Sihon, den König der Amoriter, denn seine
- Gnade [währt] ewig! $20$ Und Og, den König von Basan, denn
- seine Gnade [währt] ewig! $21$ Und ihr Land zum Erbe gab,
- denn seine Gnade [währt] ewig! $22$ Zum Erbe Israel, seinem
- Knecht. Denn seine Gnade [währt] ewig! $23$ Der unser
- gedachte in unserer Niedrigkeit, denn seine Gnade [währt] ewig!
- $24$ Und uns unseren Bedrängern entriβ. Denn seine Gnade
- [währt] ewig! $25$ Der Nahrung gibt allem Fleisch. Denn
- seine Gnade [währt] ewig! $26$ Preist den Gott der Himmel!
- Denn seine Gnade [währt] ewig!
-
- \137\
-
- $1$ An den Strömen Babels, da saβen wir und weinten, wenn
- wir an Zion dachten. $2$ An die Pappeln dort hängten wir
- unsere Zithern. $3$ Denn die uns gefangen hielten, forderten
- dort von uns die Worte eines Liedes, und die uns wehklagen
- machten, [forderten] Freude: `Singt uns eins der Zionslieder!
- $4$ Wie sollten wir des HERRN Lied singen auf fremder Erde?
- $5$ Wenn ich dich vergesse, Jerusalem, so werde vergessen
- meine Rechte! $6$ Es klebe meine Zunge an meinem Gaumen,
- wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich Jerusalem nicht zu
- meiner höchsten Freude erhebe! $7$ Gedenke, HERR, den Söhnen
- Edom den Tag Jerusalems, die da sprachen: Legt bloβ, legt bloβ -
- bis auf ihren Grund! $8$ Tochter Babel, du Verwüsterin!
- Glücklich, der dir vergilt dein Tun, das du uns angetan hast.
- $9$ Glücklich, der deine Kinder ergreift und sie am Felsen
- zerschmettert!
-
- \138\
-
- $1$ Von David. Preisen will ich dich mit meinem ganzen
- Herzen, ich will dir spielen vor den Göttern. $2$ Ich falle
- nieder vor deinem heiligen Tempel, und deinen Namen preise ich
- wegen deiner Gnade und Treue. Denn du hast dein Wort groβ
- gemacht über deinen ganzen Namen. $3$ An dem Tag, da ich
- rief, antwortetest du mir. Du mehrtest in meiner Seele die
- Kraft. $4$ Alle Könige der Erde werden dich preisen, HERR,
- wenn sie die Worte deines Mundes gehört haben. $5$ Sie
- werden die Wege des HERRN besingen, denn groβ ist die
- Herrlichkeit des HERRN. $6$ Ja, der HERR ist erhaben, doch
- er sieht den Niedrigen, und den Hochmütigen erkennt er von fern.
- $7$ Wenn ich auch mitten in Bedrängnis wandeln muβ - du
- belebst mich. Gegen den Zorn meiner Feinde wirst du deine Hand
- ausstrecken, und deine Rechte wird mich retten. $8$ Der HERR
- wird}s für mich vollenden. HERR, deine Gnade [währt] ewig. Gib
- die Werke deiner Hände nicht auf!
-
- \139\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. HERR, du hast mich
- erforscht und erkannt. $2$ Du kennst mein Sitzen und mein
- Aufstehen, du verstehst mein Trachten von fern. $3$ Mein
- Wandeln und mein Liegen - du prüfst es. Mit allen meinen Wegen
- bist du vertraut. $4$ Denn das Wort ist [noch] nicht auf
- meiner Zunge - siehe, HERR, du weiβt es genau. $5$ Von
- hinten und von vorn hast du mich umschlossen, du hast deine Hand
- auf mich gelegt. $6$ Zu wunderbar ist die Erkenntnis für
- mich, zu hoch: Ich vermag sie nicht zu erfassen. $7$ Wohin
- sollte ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem
- Angesicht? $8$ Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da.
- Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da. $9$
- Erhöbe ich die Flügel der Morgenröte, lieβe ich mich nieder am
- äuβersten Ende des Meeres, $10$ auch dort würde deine Hand
- mich leiten und deine Rechte mich fassen. $11$ Und spräche
- ich: Nur Finsternis möge mich verbergen und Nacht sei das Licht
- um mich her: $12$ Auch Finsternis würde vor dir nicht
- verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die
- Finsternis wäre wie das Licht. $13$ Denn du bildetest meine
- Nieren. Du wobst mich in meiner Mutter Leib. $14$ Ich preise
- dich darüber, daβ ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete
- Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele
- erkennt es sehr wohl. $15$ Nicht verborgen war mein Gebein
- vor dir, als ich gemacht wurde im Verborgenen, gewoben in den
- Tiefen der Erde. $16$ Meine Urform sahen deine Augen. Und in
- dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die gebildet
- wurden, als noch keiner von ihnen [da war]. $17$ Für mich
- aber - wie schwer sind deine Gedanken, o Gott! Wie gewaltig sind
- ihre Summen! $18$ Wollte ich sie zählen, so sind sie
- zahlreicher als der Sand. Ich erwache und bin noch bei dir.
- $19$ Mögest du, o Gott, den Gottlosen töten! Ihr
- Blutmenschen, weicht von mir! $20$ Sie, die mit Hinterlist
- von dir reden, vergeblich [die Hand] gegen dich erheben!
- $21$ Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen, und
- sollte mir nicht ekeln vor denen, die gegen dich aufstehen?
- $22$ Mit äuβerstem Haβ hasse ich sie. Sie sind Feinde für
- mich. $23$ Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz.
- Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! $24$ Und sieh, ob ein
- Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
-
- \140\
-
- $1$ Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David. $2$ Errette
- mich, HERR, von bösen Menschen. Vor gewalttätigen Männern behüte
- mich, $3$ die Bosheiten ersinnen im Herzen, die täglich
- Krieg erregen. $4$ Sie haben geschärfte Zungen wie eine
- Schlange. Otterngift ist unter ihren Lippen. // $5$ Bewahre
- mich, HERR, vor den Händen des Gottlosen, vor dem Mann der
- Gewalttaten behüte mich, die beschlossen haben, meine Tritte
- umzustoβen! $6$ Hochmütige haben mir heimlich eine Schlinge
- und Fallstricke gelegt, ein Netz ausgespannt zur Seite des
- Weges, sie haben mir Fallen gestellt. // $7$ Ich sprach zu
- dem HERRN: Du bist mein Gott! Höre, HERR, auf die Stimme meines
- Flehens! $8$ HERR, mein Herr, du Hort meiner Rettung! Du
- hast mein Haupt beschirmt am Tag der Waffen. $9$ Gewähre die
- Gelüste des Gottlosen nicht, HERR! Laβ sein Vorhaben nicht
- gelingen: Sie würden sich überheben. // $10$ Die Häupter
- derer, die mich umringen, - das Unheil ihrer Lippen bedecke sie!
- $11$ Mögen glühende Kohlen auf sie herabfallen, ins Feuer
- stürze er sie, in Wasserlöcher, daβ sie sich nicht mehr erheben!
- $12$ Ein Mensch mit [böser] Zunge - er bestehe nicht im
- Land; der Mann der Gewalttat - das Böse möge ihn jagen Stoβ um
- Stoβ! $13$ Ich weiβ, daβ der HERR die Rechtssache des
- Elenden wahrnimmt, das Recht der Armen. $14$ Ja, die
- Gerechten werden deinen Namen preisen, die Aufrichtigen werden
- vor deinem Angesicht wohnen.
-
- \141\
-
- $1$ Ein Psalm. Von David. HERR, zu dir habe ich gerufen,
- eile zu mir! Höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe!
- $2$ Laβ als Rauchopfer vor dir stehen mein Gebet, das
- Erheben meiner Hände als Speisopfer am Abend. $3$ Bestelle,
- HERR, eine Wache für meinen Mund! Wache über die Tür meiner
- Lippen! $4$ Laβ mein Herz sich nicht neigen zur bösen Sache,
- gottlos Taten zu begehen mit Männern, die Übeltäter sind. Ich
- mag nicht kosten von ihren Leckerbissen! $5$ Der Gerechte
- schlage mich - es ist Gnade. Er strafe mich - es ist Öl [für]
- das Haupt. Mein Haupt wird sich nicht weigern. Denn noch immer
- bete ich trotz des Unheils, das sie tun. $6$ Sind sie
- gefallen in die Hände ihrer Richter, so werden sie meine Worte
- hören, daβ sie lieblich sind. $7$ Wie wenn ein Fels sich
- spaltet und die Erde aufreiβt, so sind ihre Gebeine hingestreut
- für den Schlund des Scheols. $8$ Doch auf dich, HERR, mein
- Herr, sind meine Augen [gerichtet], bei dir suche ich Zuflucht.
- Gib meine Seele nicht preis. $9$ Bewahre mich vor dem Netz,
- das sie mir gelegt haben, und vor den Fallen der Übeltäter.
- $10$ Laβ die Gottlosen in ihre eigenen Gruben fallen, [alle]
- miteinander, während ich immer vorbeigehe!
-
- \142\
-
- $1$ Ein Maskil. Von David. Als er in der Höhle war. Ein
- Gebet. $2$ Mit meiner Stimme schreie ich um Hilfe zum HERRN,
- mit meiner Stimme flehe ich zum HERRN. $3$ Ich schütte mein
- Anliegen vor ihm aus, meine Not erzähle ich vor ihm. $4$ Als
- mein Geist in mir ermattete, da kanntest du meinen Pfad. Auf dem
- Weg, den ich wandle, haben sie mir heimlich eine Schlinge
- gelegt. $5$ Schau zur Rechten und sieh: ich habe ja
- niemanden, der etwas von mir wissen will. Verlorengegangen ist
- mir jede Zuflucht, niemand fragt nach meiner Seele. $6$ Zu
- dir habe ich um Hilfe geschrieen, HERR! Ich habe gesagt: Du bist
- meine Zuflucht, mein Teil im Land der Lebendigen. $7$ Horche
- auf mein Schreien, denn ich bin sehr schwach. Errette mich vor
- meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig! $8$ Führe
- aus dem Gefängnis heraus meine Seele, damit ich deinen Namen
- preise! Die Gerechten werden mich umringen, wenn du mir
- wohlgetan hast.
-
- \143\
-
- $1$ Ein Psalm. Von David. HERR, höre mein Gebet, merke auf
- mein Flehen! Erhöre mich in deiner Treue, in deiner
- Gerechtigkeit! $2$ Gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht!
- Denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht. $3$ Denn der Feind
- verfolgt meine Seele, tritt zu Boden mein Leben, läβt mich
- wohnen in Finsternissen gleich den Toten der Urzeit. $4$
- Mein Geist ermattet in mir, mein Herz ist erstarrt in meinem
- Innern. $5$ Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all
- dein Tun. Ich sinne nach über das Werk deiner Hände. $6$ Zu
- dir breite ich meine Hände aus. Gleich einem lechzenden Land
- [schmachtet] meine Seele nach dir! // $7$ Schnell, erhöre
- mich, HERR! Es verschmachtet mein Geist. Verbirg dein Angesicht
- nicht vor mir! Sonst bin ich denen gleich, die zur Grube
- hinabfahren. $8$ Laβ mich am Morgen hören deine Gnade, denn
- ich vertraue auf dich! Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll,
- denn zu dir erhebe ich meine Seele! $9$ Errette mich, HERR,
- von meinen Feinden! Zu dir nehme ich meine Zuflucht. $10$
- Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott!
- Dein guter Geist leite mich in ebenes Land! $11$ Um deines
- Namens willen, HERR, belebe mich! In deiner Gerechtigkeit führe
- meine Seele aus der Not! $12$ In deiner Gnade vertilge meine
- Feinde, und alle Bedränger meiner Seele laβ umkommen, denn ich
- bin dein Knecht!
-
- \144\
-
- $1$ Von David. Gepriesen sei der HERR, mein Fels, der meine
- Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Krieg: $2$
- Meine Gnade, meine Burg und meine Zuflucht, mein Erretter, mein
- Schild und der, bei dem ich mich berge, der mir Völker
- unterwirft! $3$ HERR, was ist der Mensch, daβ du Kenntnis
- von ihm nimmst, der Sohn des Menschen, daβ du ihn beachtest?
- $4$ Der Mensch gleicht dem Hauch. Seine Tage sind wie ein
- vorübergehender Schatten. $5$ HERR, neige deine Himmel und
- steige herab! Rühre die Berge an, daβ sie rauchen! $6$
- Blitze mit Blitzen und zerstreue sie! Schieβe deine Pfeile ab
- und verwirre sie! $7$ Strecke deine Hand aus von der Höhe!
- Reiβe mich heraus und errette mich aus groβen Wassern, aus der
- Hand der Söhne der Fremde, $8$ deren Mund Falsches redet,
- deren Rechte eine Rechte der Lüge ist! $9$ Gott, ein neues
- Lied will ich dir singen, auf der Harfe von zehn Saiten will ich
- dir spielen! $10$ Dir, der Rettung gibt den Königen, der
- seinen Knecht David entreiβt dem verderblichen Schwert. $11$
- Reiβe mich heraus und errette mich aus der Hand der Söhne der
- Fremde, deren Mund Falschheit redet und deren Rechte eine Rechte
- der Lüge ist. $12$ Daβ unsere Söhne seien gleich Pflanzen,
- die groβgezogen wurden in ihrer Jugend, unsere Töchter gleich
- Ecksäulen, geschnitzt nach der Bauart eines Palastes. $13$
- Unsere Speicher seien gefüllt, sie mögen [Nahrung] spenden von
- jeglicher Art! Unser Kleinvieh mehre sich tausendfach,
- zehntausendfach auf unseren Triften! $14$ Unsere Rinder
- seien trächtig, ohne Riβ und Fehlgeburt! Kein Klagegeschrei sei
- auf unseren Plätzen! $15$ Glücklich das Volk, dem es so
- ergeht! Glücklich das Volk, dessen Gott der HERR ist!
-
- \145\
-
- $1$ Ein Lobgesang. Von David. Ich will dich erheben, mein
- Gott, du König, und deinen Namen preisen immer und ewig. $2$
- Täglich will ich dich preisen, deinen Namen will ich loben immer
- und ewig. $3$ Groβ ist der HERR und sehr zu loben. Seine
- Gröβe ist unerforschlich. $4$ Ein Geschlecht wird dem andern
- rühmen deine Werke, deine Machttaten werden sie verkünden.
- $5$ Reden sollen sie von der herrlichen Pracht deiner
- Majestät, und deine Wunder will ich bedenken. $6$ Sie sollen
- sprechen von der Kraft deiner furchtbaren Taten, und deine
- Groβtaten will ich erzählen. $7$ Das Gedächtnis deiner
- groβen Güte werden sie hervorströmen lassen, deine Gerechtigkeit
- werden sie jubelnd preisen. $8$ Gnädig und barmherzig ist
- der HERR, langsam zum Zorn und groβ an Gnade. $9$ Der HERR
- ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über alle seine Werke.
- $10$ Es werden dich loben, HERR, alle deine Werke und deine
- Frommen dich preisen. $11$ Sie werden sprechen von der
- Herrlichkeit deines Reiches, sie werden reden von deiner Kraft,
- $12$ um den Menschenkindern kundzutun deine Machttaten und
- die prachtvolle Herrlichkeit deines Reiches. $13$ Dein Reich
- ist ein Reich aller künftigen Zeiten, deine Herrschaft dauert
- durch alle Geschlechter hindurch. $14$ Der HERR stützt alle
- Fallenden, er richtet auf alle Niedergebeugten. $15$ Aller
- Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner
- Zeit. $16$ Du tust deine Hand auf und sättigst alles
- Lebendige nach Wohlgefallen. $17$ Der HERR ist gerecht in
- allen seinen Wegen und treu in allen seinen Werken. $18$
- Nahe ist der HERR allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in
- Wahrheit anrufen. $19$ Er erfüllt das Verlangen derer, die
- ihn fürchten. Ihr Schreien hört er, und er hilft ihnen. $20$
- Der HERR bewahrt alle, die ihn lieben, aber alle Gottlosen
- vertilgt er. $21$ Mein Mund soll das Lob des HERRN
- aussprechen, und alles Fleisch preise seinen heiligen Namen
- immer und ewig!
-
- \146\
-
- $1$ Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele! $2$ Loben
- will ich den HERRN mein Leben lang, will spielen meinem Gott,
- solange ich bin. $3$ Vertraut nicht auf Edle, auf einen
- Menschensohn, bei dem keine Hilfe ist! $4$ Sein Geist geht
- aus, er kehrt wieder zu seiner Erde: am selben Tag gehen seine
- Pläne verloren. $5$ Glücklich der, dessen Hilfe der Gott
- Jakobs ist, dessen Hoffnung auf dem HERRN, seinem Gott, steht,
- $6$ der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was
- in ihnen ist; der Treue hält auf ewig. $7$ Er schafft Recht
- den Bedrückten, er gibt den Hungrigen Brot. Der HERR macht die
- Gefangenen frei. $8$ Der HERR öffnet die Augen der Blinden.
- Der HERR richtet die Gebeugten auf. Der HERR liebt die
- Gerechten. $9$ Der HERR behütet die Fremdlinge, Waisen und
- Witwen hilft er auf; aber er krümmt den Weg der Gottlosen.
- $10$ Der HERR wird regieren in Ewigkeit, dein Gott, Zion,
- von Geschlecht zu Geschlecht. Halleluja!
-
- \147\
-
- $1$ Halleluja! Ja, es ist gut, unserem Gott zu spielen! Ja,
- ein Lobgesang ist schön, ist lieblich. $2$ Der HERR baut
- Jerusalem auf, die Zerstreuten Israels sammelt er. $3$ Er
- heilt, die zerbrochenen Herzens sind, er verbindet ihre Wunden.
- $4$ Er zählt die Zahl der Sterne, er nennt sie alle mit
- Namen. $5$ Groβ ist unser Herr und reich an Macht. Seine
- Einsicht ist ohne Maβ. $6$ Der HERR hilft den Elenden auf.
- Er erniedrigt die Gottlosen bis zur Erde. $7$ Stimmt dem
- HERRN ein Danklied an, spielt unserem Gott auf der Zither!
- $8$ Ihm, der die Himmel mit Wolken bedeckt und Regen
- bereitet der Erde; der Gras sprossen läβt auf den Bergen;
- $9$ der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, wonach
- sie schreien. $10$ Er hat kein Gefallen an der Stärke des
- Rosses, noch Freude an den Schenkeln des Mannes. $11$ Der
- HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf
- seine Gnade harren. $12$ Rühme, Jerusalem, den HERRN! Lobe,
- Zion, deinen Gott! $13$ Denn er hat die Riegel deiner Tore
- befestigt, hat deine Kinder gesegnet in deiner Mitte. $14$
- Er schafft Frieden in deinen Grenzen, er sättigt dich mit dem
- besten Weizen. $15$ Er sendet seinen Spruch auf die Erde,
- sehr schnell läuft sein Wort. $16$ Er gibt Schnee wie Wolle,
- Reif streut er wie Staub aus. $17$ Er wirft sein Eis wie
- Brocken. Wer kann bestehen vor seinem Frost? $18$ Er sendet
- sein Wort und schmelzt sie. Er läβt seinen Wind wehen - es
- rieseln die Wasser. $19$ Er verkündete Jakob sein Wort,
- Israel seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen. $20$ So
- handelte er an keiner Nation, und die Rechtsbestimmungen, die
- haben sie nicht gekannt. Halleluja!
-
- \148\
-
- $1$ Halleluja! Lobt den HERRN von den Himmeln her! Lobt ihn
- in den Höhen! $2$ Lobt ihn, alle seine Engel! Lobt ihn, alle
- seine Heerscharen! $3$ Lobt ihn, Sonne und Mond! Lobt ihn,
- alle leuchtenden Sterne! $4$ Lobt ihn, ihr Himmel der Himmel
- und ihr Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid! $5$ Loben
- sollen sie den Namen des HERRN! Denn er gebot, und sie waren
- geschaffen. $6$ Er stellte sie hin für immer und ewig. Er
- gab eine Ordnung, die wird man nicht überschreiten. $7$ Lobt
- den HERRN von der Erde her, ihr Wasserungeheuer und alle
- Urfluten! $8$ Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwind,
- der sein Wort vollzieht! $9$ Ihr Berge und alle Hügel,
- Fruchtbäume und alle Zedern! $10$ Das Wild und alles Vieh,
- Gewürm und gefiederte Vögel! $11$ Könige der Erde und alle
- Völker, Oberste und alle Richter der Erde! $12$ Junge Männer
- und auch Jungfrauen, Alte samt den Jungen: $13$ Sie sollen
- loben den Namen des HERRN! Denn allein sein Name ist hoch
- erhaben, seine Hoheit ist über Erde und Himmel! $14$ Er hat
- erhöht ein Horn seinem Volk. Ein Loblied für alle seine Frommen,
- für die Söhne Israel, für das Volk, das ihm nahe ist. Halleluja!
-
- \149\
-
- $1$ Halleluja! Singt dem HERRN ein neues Lied, sein Lob in
- der Gemeinde der Frommen! $2$ Israel freue sich seines
- Schöpfers! Die Kinder Zions sollen frohlocken über ihren König!
- $3$ Loben sollen sie seinen Namen beim Reigen, mit Tamburin
- und Zither sollen sie ihm spielen! $4$ Denn der HERR hat
- Wohlgefallen an seinem Volk. Er schmückt die Demütigen mit Heil!
- $5$ Die Frommen sollen jubeln in Herrlichkeit, jauchzen
- sollen sie auf ihren Lagern! $6$ Lobpreis Gottes sei in
- ihrer Kehle und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand,
- $7$ um Rache zu vollziehen an den Nationen, Strafgerichte an
- den Völkerschaften, $8$ um ihre Könige zu binden mit Ketten,
- ihre Edlen mit eisernen Fesseln, $9$ um das [schon]
- aufgeschriebene Gericht an ihnen zu vollziehen! Das ist Ehre für
- alle seine Frommen. Halleluja!
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- \150\
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- $1$ Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum! Lobt ihn in
- der Feste seiner Macht! $2$ Lobt ihn wegen seiner
- Machttaten! Lobt ihn in seiner gewaltigen Gröβe! $3$ Lobt
- ihn mit Posaunenschall! Lobt ihn mit Harfe und Zither! $4$
- Lobt ihn mit Tamburin und Reigen! Lobt ihn mit Saitenspiel und
- Flöte! $5$ Lobt ihn mit klingenden Becken! Lobt ihn mit
- schallenden Becken! $6$ Alles, was Atem hat, lobe Jah!
- Halleluja!
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